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Rammstein-Fall: Till Lindemann mit drastischem Schritt – nächste Konsequenz für Münchner Fans

Nach den schweren Vorwürfen gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann löscht der 60-Jährige sein Instagram-Profil. Auch Youtuber Rezo meldet sich zu Wort.

  • Die Band Rammstein streitet die Vorwürfe ab, teilte in einem Statement aber mit, dass sie diese „außerordentlich ernst“ nehmen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Update vom 7. Juni, 15.40 Uhr: Rammstein-Fans, die sich mit neuesten Accessoires ihrer Band ausstatten wollten, gehen in München wohl leer aus. Wie die offizielle Instagram-Seite „RammsteinShop“ in einem Post verkündet, wird es aus „produktionstechnischen Gründen“ keinen Pop-Up Store mit Merchandise bei allen vier Konzerten in der bayerischen Hauptstadt geben. In den Kommentaren zeigen sich viele Fans enttäuscht, andere wiederum zweifeln an dem angegebenen Grund. „Jetzt glaube ich nicht, dass es aus produktionstechnischen Gründen ist, eher anderen Gründen, leider“, schreibt eine Nutzerin.

Anhängerinnen und Anhänger der Rock-Band planen unterdessen eine Solidaritätsaktion, wie aus einer Fangruppe auf Facebook hervorgeht. Demnach wollen sie am Ende des Konzerts in München am 7. Juni auf die Knie gehen.

Update vom 7. Juni, 13.10 Uhr: Das Thema rund um Rammstein und Frontsänger Lindemann erregt mediale Aufmerksamkeit. Der Youtuber Rezo, der unter anderem durch sein „CDU-Zerstörungsvideo“ in 2021 der breiten Masse bekannt wurde, reagierte nun auf die Vorwürfe gegen die Band und deren Frontsänger. In seinem rund 27-minütigen Youtube-Video geht er unter anderem auf die Hintergründe und die Recherchen der Süddeutschen Zeitung und des NDR ein. Darüber hinaus gibt er den groben Erfahrungsbericht von Youtube-Kollegin Kayla Shyx wieder, die im Jahr 2022 ein Rammstein-Konzert besucht habe.

Rammstein-Fall eskaliert weiter: Youtuber äußert sich – „absolut verachtenswert“

Rezo fasst die Vorwürfe wie folgt zusammen: „Frauen werden zu normalen Partys eingeladen. Es werden dann Situationen geschaffen, aus denen man nicht so leicht wieder herauskommt. Es wird plötzlich gefordert, dass es zu sexuellen Handlungen kommen soll und teilweise sind die Frauen unter irgendwelchen Substanzen, sodass sie sich nicht mehr wehren können oder sogar bewusstlos sind.“

Würden solche Situationen bewusst und gezielt erzeugt werden, dann sei dies „absolut verachtenswert.“ Der 30-Jährige stellt auch klar: Es handelt sich hier um bloße Anschuldigungen. Die Geschichten hätten sich allerdings inzwischen in mehreren Erfahrungsberichten von Frauen gedeckt. Ihn selbst hätten auch Nachrichten von mutmaßlich Betroffenen erreicht. „Wie willst du solche ‚Übergriffe‘ beweisen? Das ist fast unmöglich“, so Rezo weiter.

Nachdem das Instagram-Profil von Till Lindemann inzwischen gelöscht wurde, sind nun auch bei dem Keyboarder Christian Lorenz alias Flake keine Beiträge mehr einsehbar.

Rammstein-Fall eskaliert weiter: Till Lindemann zieht erste Konsequenzen

Update vom 7. Juni, 10.40 Uhr: Aufgrund der schweren Vorwürfe von sexualisierter Gewalt und Machtmissbrauch gegen Till Lindemann, zieht der Rammstein-Sänger auf Social Media offenbar Konsequenzen. Das Instagram-Profil des 60-Jährigen ist gelöscht. Dort folgten ihm letztens rund 1,3 Millionen Menschen. Auf dem Youtube-Kanal der Band wurde zudem die Kommentarfunktion deaktiviert.

Seit Ende Mai ist Rammstein auf großer Stadiontour in Europa. In München stehen gleich vier Konzerte auf dem Plan, das erste findet am 7. Juni statt. Eine „Row zero“, der umstrittene Bereich direkt vor der Bühne, soll laut einem Sprecher des Veranstalters in München nicht eingerichtet werden. Auch Afterpartys würden gestrichen.

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Rammstein-Frontmann Till Lindemann löscht nach den schweren Vorwürfen sein Instagram-Profil. © Gonzales Photo/Sebastian Dammark/Imago

Schwere Vorwürfe gegen Till Lindemann: Rammstein trennt sich wohl von umstrittener „Casting-Direktorin“

Update vom 6. Juni, 17.57 Uhr: Die sogenannte „Casting-Direktorin“ der Band Rammstein, Alena Makeeva, ist offenbar von ihren Aufgaben entbunden worden. Laut übereinstimmenden Medienberichten von Welt und Bild wurde der Russin vom Management der Musiker mit sofortiger Wirkung verboten, sich bei deren Konzerten aufzuhalten. Ob diese Personalentscheidung in irgendeinem Zusammenhang mit den jüngsten Vorwürfen gegen Rammstein-Sänger Till Lindemann steht oder nicht, ist derzeit noch offen. Auch gegen Makeeva hatten einige Frauen schwere Anschuldigungen erhoben. Die Band bestreitet die Vorwürfe. Es gilt die Unschuldsvermutung.

Nach Angaben des Spiegel agierte Makeeva seit knapp vier Jahren im Umfeld von Rammstein. Sie sei aber nicht von der Band bezahlt worden und habe sich selbst „Casting-Direktorin“ genannt.

Band Rammstein engagiert nach Lindemann-Vorwürfen Anwalt

Update vom 6. Juni, 16.51 Uhr: Die Band Rammstein hat laut dpa-Informationen nach dem Start der laufenden Tour in Vilnius (Litauen) eine Anwaltskanzlei eingeschaltet. Die Band will den Vorwürfen im Zusammenhang mit dem Umgang ihres Sängers Till Lindemann (60) mit Frauen selbst nachgehen. Ziel ist es demnach, die Sachlage aufzuklären. Dabei geht es etwa um den Einsatz von Drogen ohne Wissen der Beteiligten im Umfeld des Konzertes.

Mehrere Frauen erhoben in den vergangenen Tagen teils anonym Vorwürfe gegen Rammstein-Frontmann Lindemann. Die Frauen schildern Situationen, die sie teils als beängstigend empfunden hätten. Junge Frauen seien während Konzerten ausgewählt und gefragt worden, ob sie zur Aftershowparty kommen wollen. Dabei soll es nach Schilderungen einiger Frauen auch zu sexuellen Handlungen gekommen sein.

Ab Mittwoch sind vier Rammstein-Konzerte in München geplant. Dort wurden bereits einige Veränderungen angekündigt: So soll es die sogenannte Reihe null in München nicht geben und auch keine Aftershow-Partys. Außerdem habe das Management ein Awareness-Konzept angekündigt, Details dazu lagen noch nicht vor.

Schwere Vorwürfe gegen Rammstein-Sänger Lindemann – Ministerin schaltet sich ein

Erstmeldung vom 6. Juni, 14.32 Uhr: München/Berlin – Die Vorwürfe sind hart: Weibliche Fans, die für Sex rekrutiert werden, Missbrauch von Frauen in Umfeld von Rammstein-Konzerten. Im Zuge der Anschuldigungen gegen Till Lindemann, Frontmann der Band, hat sich nun auch Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) eingeschaltet. Sie fordert mehr Schutz für Frauen bei Konzerten und „schnelle und konkrete“ Maßnahmen, wie etwa spezielle Schutzbereiche sowie den Einsatz von Awareness-Teams.

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Familienministerin Lisa Paus hat sich nach den Vorwürfen gegen Rammstein-Frontmann Till Lindemann geäußert und fordert mehr Sicherheit für Frauen bei Konzerten. (Symbolbild) © dpa/Kollage

Die Vorwürfe gegen den 60-jährigen Till Lindemann, Sänger der Rockband Rammstein, wiegen schwer. Nach wie vor gilt juristisch gesehen zwar die Unschuldsvermutung. Und Rammstein als Band bestreitet die Vorwürfe. Aber die Vielzahl der Anschuldigungen und Berichte ist erdrückend. Zuletzt schilderte in einem 37 Minuten langen, beklemmendem Video eine YouTuberin, was sie und andere Mädchen auf Rammstein-Afterpartys erlebten. Für viele stellt sich immer mehr die Frage, ob man Rammstein-Shows überhaupt noch besuchen sollte.

Jetzt hat sich der Causa Lindemann sogar die Bundesfamilienministerin Lisa Paus angenommen. Es müsse „schnell und konkret“ über Schutzmaßnahmen diskutiert werden, sagte sie gegenüber der Nachrichtenagentur AFP am Montag.

Gerade junge Menschen müssen hier vor Übergriffen besser geschützt werden.

Lisa Paus, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend

Paus fordert nach Rammstein-Skandal besseren Schutz von Frauen auf Konzerten

Paus forderte Änderungen im Konzertbetrieb, wie etwa Schutzbereiche für Frauen bei Konzerten sowie das Einrichten spezieller Awareness-Teams, die als Ansprechpartner beim Verdacht auf sexuelle Übergriffe bereitstehen: „Gerade junge Menschen müssen hier vor Übergriffen besser geschützt werden“.

Eine ernsthafte Debatte über die Verantwortung von Künstlern und Veranstaltern gegenüber ihren Fans ist sinnvoll.

Lisa Paus, Bundesfamilienministerin

Rammstein-Skandal: Ministerin will Künstler mit „Bündnis gegen Sexismus“ in Verantwortung nehmen

Die Bundesfamilienministerin betonte gegenüber AFP: „Eine ernsthafte Debatte über die Verantwortung von Künstlern und Veranstaltern gegenüber ihren Fans ist sinnvoll.“ Paus lud die Musikbranche ein, dem „Bündnis gegen Sexismus“ beizutreten, das sich, wie sie erklärte, „jeder Art von Sexismus und sexueller Belästigung entgegenstellt“.

Paus fordert Abschaffung des Groupie-Rekrutierungssystems „Row Zero“ nach Rammstein-Vorwürfen

Die 54-Jährige forderte entschieden die Abschaffung des sogenannten „Row Zero“-Systems. In München schlossen sich dieser Forderung anlässlich der jüngsten Rammstein-Vorwürfe drei Stadtratsfraktionen an. Sie stellten einen Antrag, der die Sicherheit für Konzertbesucherinnen erhöhen soll. Der Antrag sieht unter anderem eine Prüfung vor, ob die „Row Zero“ künftig aus Sicherheitsgründen verboten werden kann.

  • Was ist die „Row Zero“?
  • Bei dem Begriff „Row Zero“ handelt es sich eigentlich um den Bereich direkt vor der Bühne, in dem sich normalerweise die Fotografen, die während der ersten Songs Fotos machen, aufhalten.
  • Der Begriff bezieht sich jedoch auf einen speziellen Bereich, für den bestimmte junge Frauen ausgewählt werden, um bei einem Konzert ganz vorne, direkt vor der Bühne, zu stehen.
  • Nach Berichten von verschiedenen Frauen wählen bei Konzerten der Band Rammstein nicht die Musiker die Fans für die „Row Zero“ aus. Die Rekrutierung der Mädchen erfolgt bereits Wochen vorher durch eine Casting-Direktorin gezielt über verschiedene Social-Media-Känäle.
  • Kritiker warnen davor, dass Frauen von der „Row Zero“ aus für sexuelle Handlungen rekrutiert werden könnten, Augenzeugenberichte von Konzertbesucherinnen scheinen diese Vermutung zu bestätigen.

Das dürfte nicht mehr nötig sein. Wie unter anderem die Süddeutsche Zeitung berichtet, hat der Veranstalter, die Propeller Music & Event GmbH, nach Beratungen am Wochenende wohl beschlossen, dass es bei den Konzerten in München weder eine „Row Zero“ noch Afterpartys geben wird. Damit kam das Unternehmen potenziellen behördlichen Auflagen zuvor.

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