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Rallye-WM: Safari-Rallye in Kenia

Mit der Rallye Safari steht der härteste WM-Lauf des Jahres an. Doch Thema Nummer eins ist die Technik der Zukunft.

Vom 28. bis 31. März läuft die Rallye Safari in Kenia. Es ist die heimliche Königsdisziplin des Motorsports: die Rallye-Weltmeisterschaft (WRC). Zwar fehlen hier Rad-an-Rad-Duelle, auch erreichen die Autos keine 300 km/h. Aber die Fahrer brauchen ein unglaubliches Gespür. Unbekannte und bisweilen unbefestigte Strecken müssen erobert werden – mit Bäumen oder Abgründen neben der Piste.Und jetzt steht mit der Rallye Safari der härteste WM-Lauf an. Die Pisten in Kenia sind oft so steinig, dass die Fahrer hier und da annähernd im Schritttempo fahren müssen. Die Rallye wurde 1953 erstmals ausgefahren – um die Krönung Queen Elizabeths II. zu feiern.Zehn Autos sind in der Topklasse gemeldet, darunter Tabellenführer Thierry Neuville (35/Hyundai i20 N Rally1). Zehn Autos, das sind nicht viel. Zu wenig, um genau zu sein. Seit Monaten diskutieren die Beteiligten daher heftig, wie sich die Rallye-WM in Zukunft aufstellen soll, um wieder attraktiver zu werden – auch für Hersteller.

WRC ohne Hybrid

Eine Idee: Die Rally2-Autos aus den nationalen Meisterschaften und der europäischen Rallye-Meisterschaft aufmotzen und die Weltmeisterschaft damit bestreiten. Neben den in der WRC vertrete-nen Autobauern Hyundai, Toyota und Ford sind da nämlich auch Hersteller wie Skoda und Citroën involviert. Zudem soll Dacia an einem Comeback arbeiten.rallye-wm: safari-rallye in kenia

Mit der Rallye Safari steht der härteste WM-Lauf des Jahres an.

Bild: HyundaiDie Arbeitsgruppe um David Richards (71), 1981 als Co-Pilot Rallye-Weltmeister und später unter anderem in der Formel 1 Teamchef bei Benetton und BAR, hat nun aber einen anderen Vorschlag ausgearbeitet: Das 2022 eingeführte 100 kW (136 PS) starke Hybridelement (u. a. für Starts und Servicepark) wird schon im kommenden Jahr aus den Rally1-Autos verbannt. Das soll Geld sparen.Die Fahrzeuge kosten derzeit rund eine Million Euro. Ziel sind künftig 400.000 Euro. Der Umstieg spart aber auch Gewicht – 87 Kilogramm, um genau zu sein. Daher soll auch die Leistung der 1,6-Liter-Vierzylinder-Motoren mittels eines Luftmengenbegrenzers reduziert (auf 330 PS) und die Aerodynamik beschnitten werden.Toyota und Hyundai geht das zu weit: „Wenn man überall etwas ändert, wird es trotzdem wieder teurer“, heißt es zum Beispiel von Toyota-Teamchef Jari-Matti Latvala (38). Die beiden asiatischen Hersteller fordern Nachbesserungen. M-Sport Ford steht dagegen hinter dem neuen Reglement. Ihr Geschäftsmodell ist der Verkauf von Rallyeautos an Privatfahrer. Werden die Autos billiger, könnten mehr Privatfahrer auf den WM-Zug aufspringen wollen.Wichtig: Auch ohne Hybrid will die WRC umweltfreundlich bleiben – durch nachhaltiges Benzin, das derzeit vom Berliner Unternehmen P1 kommt. Die Richtung ist klar, die Details könnten sich noch ändern.

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