Die beiden Nachwuchstalente Luca Engstler und Luca Link begeistern gerade Motorsport-Deutschland. Rainer Braun blickt einmal genauer auf die lange DTM-Vergangenheit der beiden Rennfahrer.
Luca Engstler (24) beendete beim DTM-Auftakt Ende April 2024 in Oschersleben im Lamborghini das Sonntags-Rennen als Überraschungs-Sieger. Glückliche Boxenstopptaktik und eine stramme fahrerische Vorstellung brachten dem jungen Mann den ersten DTM-Sieg seines Lebens und dazu auch noch die erste Tabellenführung der neuen Saison.
Beide Jungtalente müssen irgendwie bereits in jungen Jahren durch ihre Väter bzw. Großväter und Mütter vom Rennsport-Virus infiziert worden sein. Denn ihre familiären Wurzeln liegen in der alten DTM der späten 80er- beziehungsweise frühen 90er-Jahre.
Da ist zum einen Jörg Weick (80), Opa von Luca Link. Jörg galt in den besten und stärksten DTM-Jahren als der Mann für nahezu alles. «Ohne Jörg lief fast nichts», sagen noch heute viele der alten DTM-Recken, «er war morgens der Erste und abends der Letzte im Fahrerlager.»
Oft dabei war in diesen frühen DTM-Jahren auch Weicks Tochter Katja, damals noch ein flotter Teenager, heute Mutter von Luca. Katja machte sich sogar im ITR-Pressebüro nützlich, holte Infos ein, half beim Kopieren der Pressedienste und sorgte als Läuferin für Entlastung des chronisch unterbesetzten ITR-Presseteams.
Irgendwann lernte Katja in den ersten Jahren der neuen DTM den damaligen Abt Sportsline-Renningenieur Frank Link kennen. Die beiden heirateten und freuten sich neben Tochter Antonia (22) über deren Geschwister Luca (20) Nico (14). Der Jüngste gibt auch schon mächtig Gas – zunächst nur mit dem Mountain-Bike. Wer weiß, vielleicht wird auch aus ihm noch ein flotter Racer.
Kein Wunder, dass Luca schon als Kleinkind so ab 2001 aufwärts schon wohlbehütet von Mutter Astrid PS-Luft in den Boxen schnupperte, wenn der Herr Papa im BMW in der Tourenwagen-WM WTCC und der ADAC Procar-Serie weitere Erfolge einfuhr. Offenbar muss da schon was übergesprungen sein, denn auch den Junior-Engstler zog es unwiderstehlich ins Tourenwagen-Cockpit.
So war Luca schon mit 17 Jahren in der TCR-Serie zu finden, die er 2021 mit dem WM-Junior-Titel und gleichzeitig auch mit dem Gewinn des deutschen Championats abschloss. Seit 2023 ist auch er in der DTM angekommen und startete zunächst mit einem Audi R8 LMS GT3 im Teams seines Vaters Franz. Und in der aktuellen Saison fährt Luca Engstler im Austria-Team GRT Grasser einen Lamborghini Huracan GT3 Evo. Unterstützt übrigens von Sponsor Liqui Moly, der schon Papa Franz viele Jahre begleitet hat – womit sich der Kreis schließt.