Erstmalig erhielt einer der Alleskönner die Note "gut", andere versagten wieder
Ganzjahresreifen werden immer mehr nachgefragt, gelten aber nach wie vor als unsicher. Der ADAC hat nun wieder in einem groß angelegten Test geprüft, was die aktuellen Allrounder können. Und überraschenderweise konnte Deutschlands größter Automobilclub dabei erstmalig die Gesamtnote “gut” vergeben. Es gab aber auch wieder krasse Versager.
Der ADAC hat 16 aktuelle Modelle seinem bekannt strengen Reifentest unterzogen. Die ADAC Experten legten dabei dieselben strengen Prüfkriterien an wie bei den bewährten Sommer- und Winterreifentests des Clubs. Das bedeutet, dass sie im Sommer bei 50 Grad Celsius Asphalttemperatur genauso gut bremsen und haften müssen wie ein reiner Sommerreifen. Bei Minusgraden und bei schneebedeckter Fahrbahn müssen sie ebenso sicher wie ein Winterreifen funktionieren.
Gleichzeitig sind hohe Anforderungen an Laufleistung, Kraftstoffverbrauch und Abrieb zu erfüllen – damit gibt es noch mehr Zielkonflikte als bei den reinen Spezialisten. Ergebnis: Einer bekam ein „gut“, sechs schnitten „befriedigend“ ab, weitere sieben „ausreichend“, und zwei fielen mit „mangelhaft“ durch.
Für Wenigfahrer ist auch das Modell von Pirelli (Cinturato All Season SF2) eine gute Wahl, denn bis auf kleine Einbußen bei der Laufleistung erzielt dieser Reifen gute Wertungen bei der Fahrsicherheit und schrammt mit der Note 2,6 nur knapp an einem „gut“ vorbei. Ebenfalls empfehlenswert und je nach Fahrprofil für Vielfahrer, Sicherheitsbedachte und Umweltbewusste besonders geeignet sind die Reifen auf den Plätzen drei bis sieben.
Wie groß die Unterschiede zwischen den einzelnen Reifen sind, zeigt eindrucksvoll ein Blick auf den Bremsweg: Während der Michelin CrossClimate 2 rund 39 Meter braucht, um auf trockener Fahrbahn aus einer Geschwindigkeit von 100 km/h abzubremsen, benötigt ein Uniroyal AllSeasonExpert 2 dafür knapp 47 Meter und damit 8 Meter mehr – fatal bei einem Unfall.
Fazit
Ganzjahresreifen sind mittlerweile absolut eine Alternative zum saisonbedingten Wechsel, solange man sein eigenes Fahrprofil berücksichtigt und sich für ein als brauchbar bewertetes Modell entscheidet. Wer in der Stadt wohnt, wo kaum Schnee liegt und auch im Sommer wenig Langstrecke fährt, ist damit gut bedient. Für Alpenbewohner oder Dienstwagenfahrer, die im Sommer extreme Langstrecken abreißen, bleibt weiterhin nur der saisonale Wechsel, um auf der sicheren Seite zu sein.