- China-Marken: AVATATR 12 im Detail
- Premiummarken
- Die deutschen Premiummarken als Wettbewerber
- Gimmicks, die die Chinesen lieben
- Inside China Auto | Unterwegs mit dem AVATR 12 – Zu clever um wahr zu sein?
China-Marken: AVATATR 12 im Detail
Dass es für die deutschen Premiummarken derzeit schlecht auf dem größten Automarkt der Welt läuft, ist schlimm genug. Dass sich das aber vermutlich nicht mehr ändern wird, ist weit schlimmer. Denn weder Audi, BMW oder Mercedes-Benz haben verstanden, was der chinesische Konsument beispielsweise im Luxusbereich möchte. Rücklichter-Animationen wie bei Audi sind es schon mal nicht. Und altbackenes Ambiente und ein Screendesign aus der letzten Dekade, wie bei Mercedes auch nicht. Und dann ist da noch der Kostenfaktor.
Premiummarken
Die deutschen Premiummarken als Wettbewerber
Der AVATR 12 ist eine Elektrolimousine mit einer recht üppigen Batterie von 94,5 kWh (Brutto). Der über 5 Meter lange Wagen hat bereits das Gardemass, das vor nicht allzulanger Zeit einmal S-Klassen-Niveau gewesen war. Die Top-Speed der Performance- und Allradversion liegt bei 220 km/h, der Spurt gelingt in 3,9 Sekunden. Kunststück, denn 570 PS bei einem Drehmoment von 650 Nm dürften tatsächlich kaum Prestige-Wünsche offen lassen.
Gimmicks, die die Chinesen lieben
Inside China Auto hat sich den „Zwölfer“ vorgenommen, der wie der Polestar 4 über kein Heckfenster mehr verfügt. Die Testversion (RWD, Luxury-Version) ist mit umgerechnet rund 37.000 Euro günstiger als der Einstieg bei Polestar. Der startet in China bei 47.000 Euro in einer Version, die es bei uns so nicht gibt. Und der AVATR ist auch teurer als der Wettbewerber von Mercedes-Benz, die Chinaversion des EQE (weshalb wir auch nur die China-Specs vergleichen in der Tabelle).
Fakt ist, dass die Deutschen auch Digital gehörig neben der Spur gelandet sind. Das ist an sich keine Überraschung, denn in China greifen immer häufiger IT-Spezialisten in den Autobau mit ein. Da wäre der Newcomer XIAOMI mit dem SU7, der durch Smartphones sein Geld verdient hat oder wie im Falle von AVATR der China-Gigant HUAWEI. Diese Firmen garantieren, dass die Fahrzeuge Top-Betriebssysteme erhalten haben und bestens für die modernen ADAS-Systeme gerüstet sind. Von den autonomen Fähigkeiten ganz zu schweigen. So verfügt der AVATR 12 über 11 Surround-Kameras, 12 Ultraschall-Sensoren, 3 LiDAR-Einheiten, und 3 RADAR-Sensoren. Zusammen mit dem HarmonyOS von HUAWEI sorgt das unter anderem dafür, dass man auch „Continuous Speech Recognition“ beherrscht, zusammen mit allen wichtigen Helfernlein, die man so benötigt.
e-engine meint: Der AVATR wird erst mal nicht nach Europa kommen. Nach Nordamerika sowieso nicht, denn mit einem Betriebssystem von HUAWEI sitzt man dort ganz automatisch auf dem Index. Dafür dürften die BRICS-Staaten sowie Australien für die Chinesen immer interessanter werden. BYD-Händler in Brasilien, so erfährt man inzwischen, werden häufiger frequentiert als die deutschen Premium-Hersteller. Da verlieren die Deutschen womöglich die nächsten wichtigen Märkte …
Pikant: das Unternehmen heißt AVATR Technology – von „Automotive“ keine Rede.
Fotos: Inside China Auto (Youtube Stills), AVATR Technology