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Mittwoch Magazin: Tesla FSD Beta 12.3.6 & das Real Life Robo Taxi. Toyota und die Technologieoffenheit. 64 Mio. Ladepunkte bis 2029. Schilda in Griechenland: Fähren & Stromer.

Autonomes Fahren: Youtuber überrascht Passagier, der sich als Pilot zu erkennen gibt

Autonomes Fahren und Tesla. Vor allem hierzulande sind die Meinungen und Überzeugungen noch recht unterschiedlich zu Nordamerika. Während man in den USA Full Self Driving testen kann, ist in Deutschland ein Test auf öffentlichen Straßen bislang (noch) komplett undenkbar, auch wenn vereinzelt „Undercover“-Teslas unterwegs sind. Sicherheitsrelevante Überlegungen der offiziellen Stellen verhindern das – man kann es ihnen nicht einmal verdenken, denn das was man auf Youtube oft sieht, wirkt teilweise extrem unglaublich (nicht Unglaubwürdig!).

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Minicar mal anders: der Youtuber CYBRLFT fährt seine Passagiere weitgehend autonom. Allein das wäre in Deutschland völlig undenkbar und würde den „Droschkenfahrer“ die Lizenz kosten.

Der Vorsprung der Musk-Company

Der Vorsprung der Musk-Company wird von Branchenkennern durchaus anerkannt. Die jüngste Aussage von Nvidias CEO Jensen Hunag liess selbst Elon himself aufhorchen. Der Chef des derzeit heißesten AI-Unternehmens weltweit erklärte unlängst in einem Interview mit Yahoo! Finance, dass Tesla hier in der Tat am weitesten sei – und das ohne LiDAR, RADAR & Co. Die Marktkapitalisierung Nvidias betrug am 27. Mai 2024 übrigens 2,618 Billionen US-Dollar. Damit rangiert man auf dem 3 Rang hinter Microsoft und Apple. Tesla findet sich hier derzeit auf einem komfortablen 14. Rang.

“Tesla is far ahead in self-driving cars” – Jensen Huang
pic.twitter.com/wynHNIcf7n

— Elon Musk (@elonmusk) May 25, 2024

Testen, testen, testen

Auch Tesla arbeitet selbstverständlich mit Machine Learning und Artificial Intelligence. Für Spezialisten wie den Nvidia-Chef sind das keine „Böhmischen Dörfer“. Aber auch Künstliche Intelligenz muss trainiert werden. Tesla hat das erkannt, und durch die zahlreichen Fans, die mit FSD-Software unterwegs sind, unglaubliche Datenschätze angehäuft. Die kommen mit jeder weiteren Iteration der Software zum Tragen. Manchmal gibts allerdings auch Rückschläge.

Nicht jeder weiß darüber Bescheid

Man sollte annehmen, dass in den USA kaum mehr jemand lebt, der noch nichts von Teslas FSD gehört hat. Der Youtuber CYBRLFT (Your Real Life Robo Taxi) machte gerade eine pikante Erfahrung, als er einen Fahrgast mit vollem FSD 12.3.6 – Einsatz  überraschte. Der Passagier war Pilot, der ebenfalls im „autonomen“ Bereich tätig war. Allerdings bei Flugzeugen. Der erzählte, als ihm der Youtuber zeigte, dass die gesamte Fahrt auf Autopilot lief, dass man an Flugzeug-Software arbeite, die komplett autonom landen könne, schließlich stoppen und selbsttätig die Triebwerke deaktivieren, wenn das Ziel erreicht wurde.

e-engine meint: der Youtube-Beitrag ist in vielerlei Hinsicht spannend. Einmal durch die Erklärungen des Fahrers, der eigentlich nur noch zur Kontrolle anwesend war, und einmal wegen der Einlassungen und Fragen des Piloten, der die Entwicklung bei Automobilen schier unglaublich fand – vor allem nach dem der Youtuber ihn darauf hinwies, dass hier kein LiDAR und RADAR zum Einsatz käme. CYBERLFT hat aus der Tatsache mit FSD unterwegs zu sein, eine ganze Reihe kreiert.

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Mercedes-Benz bekam für den DRIVE PILOT die erste SAE Level 3-Zulassung anfänglich für Nevada. Andere Bundesstaaten folgen.

Vergleicht man nun die Fähigkeiten des – beileibe noch nicht unfehlbaren – FSD-Systems der Musk-Company mit den Level 3-„Fähigkeiten“ von Mercedes-Benz, muss man in der Tat schmunzeln. Die Deutschen unterspringen nämlich die Messlatte mit Bravour, haben aber eine weit effizientere PR-Abteilung und dürfen von sich behaupten SAE Level 3-Fähigkeiten zu haben.

CYBRLFT | Teslas FSD hat den Piloten umgehauen …

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Ob E-Fuel oder Biofuel: Toyota glaubt, dass die Einsatzmöglichkeiten noch lange nicht ausdiskutiert sind. In Deutschland denkt man darüber bekanntlich anders.

Technologieoffenheit: Toyota und Partner forschen an CO2-neutralen Kraftstoffen

Gemeinsam mit weiteren japanischen Partnerunternehmen arbeitet die Toyota Motor Corporation an der Entwicklung und Vermarktung von CO2-neutralen Kraftstoffen für Automobile. Neben Toyota beteiligen sich die Energieunternehmen Idemitsu Kosan und Eneos sowie die Unternehmensgruppe Mitsubishi Heavy Industries an dem Projekt.

Ziel ist es, bis 2030 in Japan CO2-neutrale Kraftstoffe einzuführen. Dazu haben die vier beteiligten Unternehmen nun die Arbeit an einer großangelegten Studie aufgenommen.

Über CO2-neutrale Kraftstoffe

CO2-neutrale Kraftstoffe sind flüssige Energieträger, die während ihres gesamten Lebenszyklus die CO2-Emissionen minimieren. Der Sammelbegriff „CO2-neutrale Kraftstoffe“ schließt sowohl synthetische Kraftstoffe (E-Fuels) mit ein, die auf Basis von grünem Wasserstoff und CO2 hergestellt werden, als auch Biokraftstoffe aus Pflanzen, die durch Photosynthese CO2 abbauen. Flüssige Energieträger spielen ihre Vorteile vor allem bei Speicherung und Transport aus.

Umfang der gemeinsamen Studie

  1. Analyse von Szenarien und Ablaufplänen zur Einführung von CO2-neutralen Kraftstoffen auf dem japanischen Automobilmarkt sowie der verschiedenen für die Markteinführung erforderlichen Systeme
  2. Ermittlung der Realisierbarkeit der Produktion unter dem Gesichtspunkt der Energiesicherheit in Japan

Toyota verfolgt eine Multi-Path-Strategie und arbeitet sowohl an der Entwicklung von batterieelektrischen Fahrzeugen als auch an der Verringerung der CO2-Emissionen bei Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Bereits 2007 führte Toyota in Brasilien Flex-Fuel-Fahrzeuge ein, die sowohl mit Biokraftstoffen als auch mit Benzin betrieben werden können.

Energiekonzern Idemitsu Kosan

Der Energiekonzern Idemitsu Kosan arbeitet unter dem Motto „Shaping Change“ daran, bis 2050 klimaneutral zu sein. Auch Eneos hat sich zum Ziel gesetzt, die Entwicklung und Vermarktung von CO2-neutralen Kraftstoffen so schnell wie möglich zu realisieren. Dabei stellt sich das Unternehmen der Herausforderung, gleichzeitig sowohl für eine klimaneutrale als auch eine stabile Energieversorgung zu sorgen. Eneos betreibt verschiedene Initiativen zur Verringerung von Treibhausgasen – einschließlich der Nutzung von Wasserstoff und erneuerbaren Energien sowie der Entwicklung von CO2-neutralen Kraftstoffen.

Mitshubishi Heavy Industries

Mitsubishi Heavy Industries hat sich unter dem Motto „Mission Net Zero“ dem Ziel verschrieben, bis 2040 CO2-neutral zu werden. Die Unternehmensgruppe arbeitet am Aufbau eines Ökosystems für Wasserstoff- und CO2-Lösungen. Dies umfasst verschiedene Produkte, Technologien und Dienstleistungen sowie neue Lösungen und Innovationen, die gemeinsam mit Partnern auf der ganzen Welt entwickelt werden.

Die Zusammenarbeit mit starken Partnern ist auf dem Weg zu einer CO2-neutralen Gesellschaft findet Toyota unerlässlich. Die nun initiierte Studie von Toyota, Idemitsu Kosan, Eneos und Mitsubishi Heavy Industries zum Thema CO2-neutrale Kraftstoffe sei ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität.

e-engine meint: Grundsätzlich ist gegen die Forschung auf dem Gebiet nichts einzuwenden – im Gegenteil. Ob Toyota mit seiner Multi-Path-Strategie erfolgreich sein wird, werden letztlich die Märkte und die dazugehörigen Konsumenten zu entscheiden haben. Denn eines ist sicher: günstig wird der Umstieg auf CO2-neutrale Kraftstoffe sicher nicht. Die technologischen und ökonomischen Gegebenheiten scheinen eigentlich ausformuliert zu sein. Aber wie heißt einer der bekanntesten James-Bond-Filme? Sag niemas nie.

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An der Ladeinfrastruktur wird sich die Akzeptanz der Elektromobilität entscheiden. Niedrige Stromkosten und hohe Ladeleistungen sind wichtige Kriterien, die die „Reichweitenangst“ vergessen lassen.

Nachhaltigkeit & Smart Cities: Weltweit 64 Mio. Ladepunkte bis 2029?

Eine neue Studie von Juniper Research , einem führenden Experten auf dem Gebiet der Smart-City-Märkte, ergab, dass die Gesamtzahl der Ladespunkte für Elektrofahrzeuge (EV) weltweit in den nächsten fünf Jahren um 194 % steigen wird; im Jahr 2024 wird sie voraussichtlich bei 21,8 Millionen liegen.

Unterstützung der Regierungen verlagert sich auf Ladeinfrastruktur

Die Studie zeigt, dass sich der private Verkauf von Elektrofahrzeugen im letzten Jahr verlangsamt hat, was auf eine Reihe von Faktoren zurückzuführen ist, darunter Reichweitenangst und geringere staatliche Subventionen für den Kauf von Elektrofahrzeugen für Verbraucher. Die Unterstützung der Regierungen hat sich auf den Aufbau von Ladeinfrastruktur verlagert. Neue Initiativen wie das On-street Residential Chargepoint Scheme in Großbritannien und das Bipartisan Infrastructure Law in den USA sind einige der wichtigsten Faktoren für den Ausbau von Ladenetzen.

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Prognose von Juniper Research: weltweit 64,1 Mio. Ladepunkte bis 2029.

Unterstützung der Schnellladetechnologie ist entscheidend für den Erfolg

Die Studie identifiziert die lange Dauer der Ladevorgänge und die Unpraktikabilität des Aufladens unterwegs als Haupthindernisse für eine breite Akzeptanz von Elektrofahrzeugen. Die Studie fordert Tankstellen und Einzelhandelsgeschäfte auf, von den Initiativen der Regierung zum Aufladen von E-Fahrzeugen zu profitieren und Schnellladegeräte für Gleichstrom (DC) zu installieren. Wenn sie dies jetzt täten, würden die Infrastrukturanbieter die Kosten für kostspielige Aufrüstungen in der Zukunft vermeiden.

Gleichstrom-Schnellladegeräte können in der Regel mit mehr als 150 kW laden, im Gegensatz zu AC-Technologien, die nicht mehr als 22 kW liefern können. Dies führt dazu, dass neuere Elektroauto-Modelle wie der Porsche Taycan und der Hyundai IONIQ 6 aufgrund der kürzeren Ladezeiten über öffentliche Ladestationen für potenzielle Käufer attraktiver werden. Die Studie prognostiziert, dass die USA und Großbritannien die beiden größten Nutzer dieser neuen Technologie sein werden, die bis 2029 mehr als 45 % der Infrastruktur ausmachen werden.

e-engine meint: die Zeiten für AC-Charger wären eigentlich bereits zu Ende gegangen, wären nicht die heimischen Lademöglichkeiten weiterhin auf Wechselstrom fixiert. Die Batterien arbeiten ohnehin auf Gleichstrom-Basis, auch wenn die Elektromotoren weiterhin mit Wechselstrom betrieben werden. Die kommenden Stromer laden alle – mit Ausnahme der günstigen Einsteigermodelle – mit Leistungen jenseits der 150 kW-Linie. Die berühmte „Reichweitenangst“ wird durch das langsame Laden sogar noch beflügelt. In Deutschland hingegen nimmt der Ausbau von Schnellladesäulen zu – der größte Hemmschuh ist allerdings der Energiepreis, der kWh-Preise entstehen lässt, die jeden ökonomisch denkenden Menschen abschrecken. Zudem ist die Intransparenz der Strompreise an den Ladepunkten ein weiterer Hemmschuh. Die Studie kann bei Juniper Research angefordert werden.

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Griechische Fähren nehmen Elektroautos nur mit, wenn diese maximal mit 40% geladen sind. (Symbolbild: istock)

Griechenland: Stromer dürfen nur mit bis zu 40% Ladung an Bord griechischer Fähren

Der ADAC veröffentlichte kürzlich eine äußerst pikante Meldung: Wer mit dem Elektroauto nach Griechenland reist, sollte dies nicht mit vollem Akku tun. Die meisten Fähren nehmen 2024 keine voll aufgeladenen Elektrofahrzeuge mehr mit. Wir schlagen nun eine kurze Schweigeminute vor, um sich zu sammeln. Von irrem Gelächter ist im Übrigen abzusehen.

Es ist eine neue Verordnung des griechischen Ministeriums für Schifffahrt und Inselpolitik, das Griechenland-Reisenden, die mit einem E-Auto eine Fähre nutzen wollen, Sorgenfalten auf die Stirn treibe, so der ADAC: Seit 16. April ist es verboten, mit voll aufgeladenen Elektro- oder Plug-in-Hybrid-Fahrzeugen auf einer Fähre einzuchecken. Aus Sicherheitsgründen dürfen die Akkus dieser Autos künftig nur noch einen Ladestand von maximal 40 Prozent aufweisen.

Kontrollen inbegriffen

Dies wird offenbar, so der ADAC, auch beim Einschiffen der Fahrzeuge kontrolliert. Die großen griechischen Reedereien Anek Lines, Minoan Lines und Superfast Ferries weisen auch bereits auf ihren Homepages auf die entsprechende Regelung hin. Anek beispielsweise bedient Verbindungen zwischen Piräus und Kreta sowie Italien und Griechenland. Da will eine Punktlandung bei der Batterieladung gewährleistet sein. Der ADAC weist auch darauf hin, dass das Ladenetz in Griechenland vergleichsweise dünn sei.

e-engine meint: Warum nur 40% Ladung? Hat man Angst, dass die Fähren dann zu schwer werden? Oder ist man der Meinung, dass die Brandgefahr einer nur mit 40% geladenen Batterie geringer sei? Man weiß es nicht. In der Regel brennen Elektrofahrzeuge weniger oft als Verbrenner. Wenn sie allerdings in Brand geraten, sind die Löschvorgänge komplexer und schwieriger. Fakt ist aber auch, dass der Ladestand keinen Einfluss auf die schwere eines Elektroautobrands hat. Der Brand von Lithium-Ionen-Akkus kann durch viele Ursachen ausgelöst werden – allerdings benötigt ein Brand KEINE äußere Zufuhr von Sauerstoff. Der „Thermal Runaway“ basiert immer auf einem Kurzschluss zwischen Pluspol und Minuspol von mehreren Batteriezellen. Auslöser ist hier ein geschädigter Separator.

Fotos: CYBRLFT (Youtube Stills), Mercedes-Benz, Toyota, istock, Juniper Research,

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