Freightliner

Mittwoch Magazin: Batterie Start-up „one“ in Schräglage. COTY Shortlist & SUV-Misere. Coca-Cola setzt auf Freightliner.

Batterietechnologie: US Start-up „Our Next Energy (one)“ in Schwierigkeiten?

In letzter Zeit ist es stiller geworden um die Entwicklung der Solid-State-Batterie. Kein Wunder, irgendwie scheint da derzeit wenig weiterzugehen, selbst Optimisten rechnen nicht mit schnellen Ergebnissen. Andererseits machen ganz andere, bezahlbare Technologien, momentan Schlagzeilen. CATL, BYD und auch Start-ups wie one haben die kobaltfreie LFP-Batterie als günstige Alternative im Programm. Der Vorteil: Die Rohstoffe sind günstiger, die Resilienz gegenüber kompletten Laden und Entladen höher und durch architektonische Kniffe hat man sogar den Energiedichte-Nachteil kompensiert. Also alles gut?

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BMW iX-Testwagen: mindestens 600 Meilen unter günstigen und 400 Meilen unter ungünstigsten Bedingungen.

one und die Energiedichte

Derzeit sind volumetrische Energiedichten bei LFP-Batterien von rund 250 bis 280 Wh pro Liter bereits recht gut. one schaffte es bereits 2021 in einem Experimentalpack eine Energiedichte von 416 Wh/Liter zu erreichen. Eingebaut in ein Tesla Model S schaffte der Testwagen mit einem 203,7 kWh-Pack 725 Meilen, das sind satte 1.210 Kilometer. Selbst Sandy Munro, der Grandseigneur der Elektromobilität, war erstaunt. Das Geheimnis dahinter ist die Strukturelle CTP-Technolgie (Cell-to-Pack).

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600 Meilen mit einer Batterie: Die neuerChemie wurde bereits 2022 in einem BMW-iX-Prototyp demonstriert. (Foto: ONE)

BMW war angefixt

Der deutsche Premiumhersteller BMW war davon wohl so angefixt gewesen, dass man eine Vereinbarung mit one unterzeichnet hat. Dabei ging es um eine Weiterentwicklung der Batterie, die mit einer Dual-Chemistry-Technologie arbeitet. In der Gemini werden zwei Batteriechemien benutzt – LFP und Li Mn O (Lithium-Mangan-Oxid). Der Vorteil: der Lithiumverbrauch wird um 20% reduziert, während der Graphitverbrauch sogar um 60% minimiert wird. Das soll nachhaltiger sein und die Umwelt erheblich entlasten.

one spricht auf seinem Internetauftritt von zukünftig bis zu 1007 Wh pro Liter, was in der Tat unglaublich klingt. Der Testwagen der Münchner sollte unter günstigsten Bedingungen eine Reichweite von 600 Meilen und bei Eis, Schnee und höheren Geschwindigkeiten immer noch 400 Meilen (643 km) erreichen.

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Die Dual-Chemistry-Architektur von Gemini kombiniert eine LFP-Zelle mit einer fortschrittlichen anodenfreien Zelle. Die LFP-Zelle deckt den täglichen Gebrauch ab (definiert als 150 Meilen Reichweite), während die anodenfreie Zelle eine zusätzliche Reichweite von 450 Meilen für längere Fahrten bietet.

Nun ist die Krise da

Automotive News berichtete am Montag, dass one in wirtschaftlichen Schwierigkeiten sei, und ein Drittel seiner Belegschaft entlassen würde – immerhin 128 Mitarbeiter. Man wolle sich, so ein  Unternehmenssprecher, auf die Kernprioritäten konzentrieren. Eine industrielle Fertigung im großen Stil ist derzeit noch in der Planung. Mit Abkühlen der US-EV-Konjunktur (mit Ausnahme Teslas) scheint auch hier ein Punkt erreicht zu sein, wo Start-ups um ihre weitere Finanzierung bangen müssen.

one | Was wäre, wenn wir die Reichweite eines Elektrofahrzeugs verdoppeln könnten?

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Kia EV9: für den „COTY“ nominiert. Technologisch sicher ein billantes Auto, aber die Größe (vor allem in Deutschland) scheint aus der Zeit gefallen.

Kommentar
COTY – Car of the Year 2024 und die SUV-Misere

Gerade macht eine Pressemeldung über Paris die Runde. Bürgermeisterin Anne Hidalgo hat mal wieder einige böse Dinge gegen den Verkehr vor. Dass auf dem Autobahnring nur noch Tempo 50 erlaubt sein soll, Schwamm drüber. Weit schlimmer für die Pendler ist jedoch das geplante Verbot von SUVs in der Innenstadt. Ja, Sie haben richtig gehört. Verbot. Vor allem aus den Außenbezirken strömten immer mehr dieser Stadtpanzer in die City und verstopften Straßen, Parkplätze & Co. Für die soll das in Zukunft nicht mehr möglich sein, Anwohner „dürfen“ ihre Stadtpanzer behalten.

30% aller Autos in Europa sind SUVs

Das liegt natürlich nicht an den OEMs sondern am Konsumenten. Der liebt die rohstofffressenden Fahrzeuge einfach. Auch in Deutschland gab und gibt es Bestrebungen, die SUVs in der Innenstadt zu verteuern. Erinnern wir uns an Boris Palmers Parkgebühren für SUVs, die weit höher lagen, als die der normalen Fahrzeuge. Indessen bleibt die Industrie komplett kontraproduktiv. Das SUV-Angebot wird, gerade weil sie so beliebt sind, überall ausgeweitet. Wer kann es den Unternehmen verdenken, schließlich verdienen sie glänzend an den Autos. Die 5 Meter-Grenze ist schon lange bei vielen Modellen überschritten worden, beim Gewicht wird ohnhin nicht lange gefackelt. 2 Tonnen müssen es schon sein. Wer nun glaubt, die Stromer-Fanblase ist hier aussen vor, den müssen wir enttäuschen. Hier wird sogar noch der status quo überschritten. Ein BMW X5 Verbrenner wiegt 2.000 kg, ein iX tuts nicht unter 2,5 Tonnen, die potenteren Fahrzeuge kratzen an der 3-Tonnen-Marke. Beim Mercedes EQS siehts kaum anders aus: 5.125 mm mit einem Gewicht von knapp 2.700 kg.

Weit über 2,5 Tonnen für 5 Meter Batterie-SUV

Hier sind wie oben erwähnt vor allem die Premiummarken an vorderster Front. 2,4 – 2,8 Tonnen für eSUVs mit großen 100 kWh-Batterien sind da keine Seltenheit. Die Fahrzeuge werden auch immer breiter und höher. Bei der Breite ist der stockende Verkehrsfluss in vielen Städten programmiert und bei der Höhe werden ältere Parkgaragen bereits zum Handicap. Wie auch immer. Der COTY hat auch diese Jahr unter anderem einige SUVs nominiert, so den Kia EV9 (5.010 mm/2.501 kg), PEUGEOT E 3008 (4.540 mm/2.083 kg) und den Volvo EX30 der tatsächlich deutlich unter 2 Tonnen wiegt und eher ein Crossover ist. Elektro-Kleinwagen sucht man vergeblich. Bei den Kandidaten war auch der BMW XM dabei, ein Auto das aus jeder Pore „Klima ist mir wurscht“ emittiert, der Ford Bronco, Jeep Grand Cherokee und andere Gigantogefährte.

e-engine meint: Sollte man große eSUVs als hervorragende Fahrzeuge prämieren? Darüber könnte man trefflich streiten. Fakt ist, dass der diesjährige COTY 2024 mal wieder recht teure Elektro-Fahrzeuge zu prämieren gedenkt. Der Kia EV9 ist dabei ein echter Überflieger im negativen Sinne. In Nordamerika bekam das Riesen-SUV von automotorworld.info den Beinamen  „Ugliest SUV“. Aber über Geschmack sollte man bekanntlich man nicht streiten …

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eCascadia von Daimer-Tochter Freightliner: jetzt im regionalen Verteilerverkehr für Reyes Coca-Cola Bottling

Elektro-Lkw: Reyes Coca-Cola Bottling setzt auf Freightliner

Der Tesla Semi hat bei einigen Unternehmen in den USA bereits ein tiefen Eindruck hinterlassen, so bei Pepsi. Der ewige Konkurrenz Coca-Cola, bzw. das Unternehmen Reyes Coca-Cola Bottling (RCCB) hat gerade 20 batterieelektrische Freightliner-Trucks übernommen.

Die 20 Freightliner eCascadia sollen dazu beitragen, den Verbrauch von Dieselkraftstoff um beeindruckende 150.000 Liter (40.000 Gallonen) pro Jahr zu reduzieren. Dies geschieht im Rahmen einer umfassenderen Initiative von RCCB, seine CO2-Emissionen bis 2030 um 30 Prozent zu senken.

20 Detroit eFill Stationen

RCCB stützt sich in seinem Werk in Downey (Kalifornien) ausschließlich auf 20 Detroit eFill Ladestationen, die durch das Detroit Charger Management System ergänzt werden. RCCB hat neuen eCascadias unter der Leitung von Detroit eConsulting nahtlos in den bestehenden RCCB Fuhrpark integriert.

Die Freightliner eCascadias sind für den Einsatz als effiziente, emissionsfreie Zugmaschinen konzipiert und bieten eine schnelle Aufladezeit von 2,5 bis 3 Stunden bei 80 Prozent Kapazität. Je nach Konfiguration bietet der Lkw eine Reichweite von rund 249, 354 oder 370 Kilometer (155, 220 oder 230 Meilen) und eignet sich damit ideal für Kurz- und Regionalstrecken mit Aufladung im Depot. Darüber hinaus sorgt das Detroit Assurance-Paket, einschließlich des Active Brake Assist 5 für die nötige Sicherheit. Der Freightliner eCascadia scheint ideal für den Logistikverkehr der letzten Meile, den regionalen Verteilerverkehr sowie den Transport von Gütern und den Lagerbetrieb.

Fotos: one (Youtube Stills & Fotos), Kia, Freightliner

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