Auto

Millionenspritze für virtuelle Zukunft: Joanneum Research übernimmt Virtual Vehicle

Coup von Wirtschaftslandesrätin Eibinger-Miedl: Sie trotzte Ministerin Leonore Gewessler einen Deal zur Zukunft des Kompetenzzentrums „Virtual Vehicle“ ab, das ins Joanneum Research eingegliedert wird. 200 Arbeitsplätze gesichert.

Millionenspritze für virtuelle Zukunft: Joanneum Research übernimmt Virtual Vehicle

Es stand viel auf dem Spiel: Im komplexen Förderdschungel von Bund und Land wäre die Bundesfinanzierung des Virtual-Vehicle-Forschungszentrums im Jahr 2027 planmäßig ausgelaufen. Als sogenanntes Comet-Zentrum der Kategorie 2 hatte man aber so gut wie alle eingeforderten Qualitätsparameter und eine kritische Größe erreicht. Mit rund 300 Mitarbeitern ist das Unternehmen Virtual Vehicle laut Eigendefinition „Europas größtes Zentrum für virtuelle Fahrzeugentwicklung.“ Hauptsächlich ist man in der Automobil- und Eisenbahnindustrie tätig. „Unser Ziel ist es, die Mobilität der Zukunft sicherer, effizienter und nachhaltiger als je zuvor zu machen“, heißt es seitens Virtual Vehicle.

AVL, TU Graz und Magna als Partner von Virtual Vehicle

Dieses Schmuckstück der steirischen Forschungslandschaft wollte man weiterentwickeln, auch weil prominente Unternehmen neben der TU Graz als Gesellschafter und Auftraggeber fungieren. Darunter AVL List, Magna Steyr, Siemens Mobility, Infineon, Voest Alpine und Joanneum Research. Die Option das Unternehmen zu verkleinern wurde erst gar nicht diskutiert, man hätte 200 Arbeitsplätze streichen müssen, weil die Förderungen ab 2027 halbiert werden. Zu gut hatte sich Virtual Vehicle unter der Leitung von Jost Bernasch auf dem internationalen Markt etabliert. Kooperationen mit 30 nationalen und 50 internationalen Partnern und eine Reihe von Projekten innerhalb und außerhalb der EU sprechen eine deutliche Sprache.

Zwei Jahre wurde um die Lösung für Virtual Vehicle gerungen

Zwei Jahre bastelte Barbara Eibinger Miedl mit ihrem Team an einer Lösung und verhandelte mit Leonore Gewesslers Ministerium für Mobilität, Innovation und Technologie. Heuer im Juni wurde man sich einig, und die Lösung schaut so aus: Joanneum Research, mit Geschäftsführer Heinz Mayer, übernimmt die Mehrheit der Anteile, die Industriepartner und TU Graz reduzieren im Gegenzug. In Summe werden 3,5 Millionen Euro pro Jahr (2/3 Land, 1/3 Bund) dem Virtual-Vehicle-Budget zugeschossen, um die Finanzierungslücke zu schließen. Zusätzlich zahlt der Bund weiter, der Rest finanziert sich aus Industrieaufträgen.

„Wichtiges Signal“ für die Steiermark

Damit wächst Joanneum Research zum zweitgrößten außeruniversitären Forschungsbetrieb Österreichs mit über 800 Mitarbeitern. „Virtual Vehicle ist ein internationales Spitzenforschungszentrum. Deshalb war es so wichtig es in seiner aktuellen Größe langfristig abzusichern. Ein wichtiges Signal für den Mobilitätssektor in der Steiermark“, so Eibinger-Miedl.

TOP STORIES

Top List in the World