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McLaren-Hypercar nach Le Mans? Zak Brown gibt mal wieder Lebenszeichen

Die Sache schien schon relativ eingeschlafen zu sein, doch nun ist ein McLaren-Hypercar wieder eine realistische Option. Hintergrund ist die Verlängerung der Homologationsperiode für die aktuellen Hypercars, bestehend aus LMH- und LMDh-Boliden, bis 2029. (Alle Abkürzungen im Langstrecken-ABC erklärt!)

Zak Brown, der seit 2018 öffentlich mit einem Einstieg in die Hypercar-Klasse der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) und die GTP-Kategorie der IMSA SportsCar Championship liebäugelt, griff das Thema auf einer Pressekonferenz in Le Mans erneut auf.

“Die Kosten sind im Motorsport generell ein entscheidender Faktor. Ich denke, die Verlängerung hilft definitiv unserem Geschäftsmodell, das wir intern definiert haben”, sagt der US-Amerikaner am Rande der 24 Stunden von Le Mans.

Laut Brown müsse man eine Vorlaufzeit von zwei Jahren einkalkulieren. “Wenn wir also über 2026 sprechen, müssten wir morgen eine Entscheidung treffen. Und natürlich will man nicht im letzten Jahr einer Kategorie einsteigen.” Das wäre bisher 2027 gewesen, doch im Zuge der Verschiebung der Wasserstoffklasse dürfen die Hypercars bis 2029 fahren.

McLaren hat eine kurze, aber sehr erfolgreiche Geschichte bei den 24 Stunden von Le Mans. Legendär ist der Sieg des McLaren F1 GTR von Kokusai Kaihatsu Racing mit den Fahrern Yannick Dalmas, J.J. Lehto und Masanori Sekiya über die nicht selten aus Gruppe C-Derivaten bestehenden WSC-Prototypen im Jahr 1995.

“Wenn man Sportwagen baut, will man Le Mans gewinnen”, fügt Brown hinzu. Er sagt auch, dass die LMDh die bevorzugte Unterklasse ist, weil sie kostengünstiger ist. McLaren hatte immer wieder mit einem Einstieg geliebäugelt und unter anderem ein Reglement wie LMDh gefordert, konnte sich aber bisher nicht zu einem Programm durchringen.

Es fehlt an einem Motor

Ein Grund dafür war, dass sich der V8-Turbomotor M840T, der seit dem 720S in allen McLaren-Modellen zum Einsatz kommt, für die Hypercar-Klasse als ungeeignet erwiesen hat. Dies soll einer der Hauptgründe sein, warum der Einstieg bisher nicht erfolgt ist. Technische Richtungsentscheidungen sind noch nicht gefallen.

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Hypercar, McLaren, Studie

Ein McLaren-Hypercar gibt es bislang weiter nur als CGI

Foto: WEC

“Zuerst müssen wir entscheiden, wann und wie wir es machen, dann kommen wir zum Motor”, erklärt Michael Leiters, CEO von McLaren Automotive. “Es wäre perfekt, einen Motor zu haben, der zu unseren Straßenautos passt – das wäre unser Traum. Aber wir würden niemals unsere Wettbewerbsfähigkeit aufs Spiel setzen.”

Mit in der Warteschleife befindet sich United Autosports. Doch das aktuelle LMGT3-Engagement könnte den Weg ebnen. “Wir brauchen kommerzielle Partner. Die Erfahrungen, die wir in der GT3-Klasse machen, werden uns ein Gefühl dafür geben, wie der Markt aussieht und wie viel Unterstützung wir bekommen können”, sagt Brown.

Er betont, was er bereits beim Einstieg seiner Marke in die IndyCar-Serie und die Formel E klargemacht hat: Die einzelnen Motorsportprogramme dürfen sich nicht gegenseitig behindern, vor allem nicht das Formel-1-Engagement. Dass es bei McLaren länger dauern kann, zeigt das GT-Engagement, das seit 2012 angekündigt, aber erst 2024 umgesetzt wurde.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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