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Mazda CX-60 e-SKYACTIV PHEV (2023) im Dauertest (1): Premium-SUV

Wir sind mit PHEV-Antrieb und 327 PS Systemleistung mit dem großen SUV aus Japan unterwegs ...

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Wer ein Familienauto mit viel Platz, Komfort und Fahrspaß sucht, aber noch nicht bereit für ein echtes Elektroauto ist, kommt an einem SUV mit Plug-in Hybrid kaum vorbei. Wie gut, dass Mazda jetzt auch hier etwas im Programm hat – den Mazda CX-60 e-SKYACTIV PHEV.

Einsteigen und abfahren

Das große SUV ist gleich in zweierlei Hinsicht etwas Besonderes: Zum einen ist es der erste Plug-in Hybrid der japanischen Marke, zum anderen gab es noch nie ein Serienmodell mit mehr Leistung. Perfekt also, um in den nächsten drei Monaten herauszufinden, wie gut sich das neue Premium-SUV im Alltag schlägt.

Mit schwarzen Akzenten und ebenso schwarzen Leichtmetallfelgen präsentiert sich vor allem unsere Homura-Version optisch besonders sportlich. Die lange Front mit dem großen Kühlergrill, die nach hinten versetzte Fahrgastzelle und das kurze Heck verleihen dem CX-60 zudem eine kraftvolle, dynamische Form, während die Flächen gleichzeitig markant wirken.

Dazu passen die weit außen angeordneten und dynamisch integrierten Scheinwerfer, deren Tagfahrlichtsignatur fast wie echte Augen wirkt und die bullige Frontoptik unterstreicht. Am Heck gibt es keine großen Überraschungen, die LED-Rückleuchten sind aufwändig zweigeteilt. Die PHEV-Variante erhält nur angedeutete Auspuffendrohre als Fake-Lösung.

Bei den Abmessungen übertrifft der CX-60 seine direkten Konkurrenten wie BMW X3 oder Audi Q5 in wirklich allen Dimensionen: 4,75 Meter Länge, 1,89 Meter Breite und ein Radstand von 2,87 Metern sind eine Ansage. Wobei Mazda mit dem CX-80 noch ein weiteres SUV im Köcher hat, das noch größer werden soll. Dabei handelt es sich um eine Art europäische Version des in Nordamerika erhältlichen Mazda CX-90, allerdings mit einer schmaleren Karosserie. Auch er wird auf Mazdas neuer Plattform mit Reihensechszylinder-Benzin- und Dieselmotoren sowie einem Plug-in Hybrid-Antriebsstrang basieren.

327 PS und 500 Nm im System

Angetrieben wird unser Dauertester von einem Reihenvierzylinder-Saugbenziner mit 2,5 Litern Hubraum und 191 PS sowie einem Elektromotor mit 136 PS, dessen Maximalleistung aber sogar 175 PS beträgt. Die Systemleistung liegt bei stolzen 327 PS sowie 500 Newtonmeter Systemdrehmoment. Wer lieber einen Diesel unter der Haube hat, dem bietet Mazda einen brandneuen Sechszylinder mit 3,3 Litern Hubraum an, den es mit 200 PS und Hinterradantrieb oder mit 254 PS und Allradantrieb gibt.

Doch zurück zum Plug-in Hybrid: Die Kraft des Elektromotors steht sofort zur Verfügung, so dass der CX-60 trotz seines Gewichts im Idealfall in weniger als sechs Sekunden auf Tempo 100 beschleunigt. Nicht ganz so sportlich geht Mazda mit der Höchstgeschwindigkeit um. Der PHEV wird bei 200 km/h abgeregelt, wohl auch aus Effizienzgründen. Dafür kann er nach WLTP-Messung bis zu 63 Kilometer rein elektrisch fahren.

Wer will, kann der Batterie auch von vornherein vorgeben, mit wie viel Restkapazität zwischen 20 und 100 Prozent das Auto am Ziel ankommen soll. Grundsätzlich stehen die vier Programme “Normal”, “Sport”, “EV” und “Offroad” mit jeweils eigener Displayanzeige zur Auswahl. Hinzu kommt eine Bergabfahrhilfe.

Viel Platz, wenig Schnickschnack

Im Innenraum punktet unser Testwagen mit einem enormen Platzangebot und einem modern gestalteten Interieur, das den zuletzt getesteten CX-30 noch einmal deutlich an Qualität übertrifft. Wie dieser bleibt auch der CX-60 in der Bedienung erstaunlich konservativ. Und das ist durchaus positiv gemeint, denn Mazda hat auf überflüssigen und ablenkenden Schnickschnack verzichtet. Selbst die digitalen Anzeigen hinter dem Lenkrad sind klassischen Rundinstrumenten nachempfunden und so klar gezeichnet, wie man es sich wünscht.

Dazu passt, dass fast alle Einstellungen für Navigation, Kommunikation und Entertainment über den bekannten Drehdrücksteller in der Mittelkonsole gesteuert werden. Auch die Klimatisierung wird über eine eigene Tastenleiste geregelt, was in das Gesamtbild eines Innenraums passt, der nicht nur optisch, sondern auch funktional einen guten Eindruck hinterlässt.

Dass das Testfahrzeug mit dem so genannten “Driver Assistance Package” auch so ziemlich alle Assistenten an Bord hat, die den aktuellen Stand der Sicherheitstechnik definieren, bringt dem CX-60 einen Vertrauensvorschuss ein. Lob verdient auf den ersten Testkilometern auch das angenehm weich schaltende Achtgang-Automatikgetriebe, das Mazda unter Verzicht auf einen Zulieferer selbst entwickelt hat.

Statt eines Drehmomentwandlers kommt eine Mehrscheiben-Eingangs-Kupplung zum Einsatz. Als Vorteile nennt Mazda eine schlankere Bauweise und weniger Schlupf. Außerdem ist der Elektromotor des Plug-in Hybridsystems direkt in das Getriebe integriert.

Weiterer Klärungsbedarf

1,5 Liter plus 23 kWh Strom soll der über zwei Tonnen schwere CX-60 Plug-in Hybrid nach WLTP auf 100 Kilometern verbrauchen. Ob diese Werte realistisch sind, wie sich die 327 PS Systemleistung im Alltag anfühlen und was das SUV sonst noch zu bieten hat, klären wir im zweiten Teil des Dauertests.

Mazda CX-60 e-Skyactiv PHEV Homura

  • Motor: 2,5-Liter-Vierzylinder-Saugbenziner plus 1 Elektromotor
  • Leistung: 241 kW / 327 PS bei 6.000 min (Systemleistung), 141 kW / 191 PS bei 6.000 min (Verbrenner), 129 kW / 175 PS bei 5.500 min (Elektromotor)
  • Max. Drehmoment: 500 Nm bei 4.000 min (Systemleistung), 261 Nm bei 4.000 min (Verbrenner), 270 Nm bei 400 min (Elektromotor)
  • Getriebeart: Achtstufen-Automatikgetriebe mit integriertem Elektromotor
  • Antrieb: Allradantrieb mit aktiver Drehmomentverteilung
  • Beschleunigung 0-100 km/h: 5,8 s
  • Höchstgeschwindigkeit: 200 km/h (140 km/h elektrisch)
  • Verbrauch: 1,5 l/100km + 22,9 kWh/100km (WLTP)
  • Emission: 33 g/km (WLTP)
  • Elektrische Reichweite: 63 km (WLTP, kombiniert)
  • Ladeanschluss: AC-Laden über Typ-2-Anschluss (max. 7,2 kW)
  • Aufladezeit: 2h 20min (an AC-Station mit 11 kW)
  • Länge: 4.745 mm
  • Breite: 1.890 mm
  • Höhe: 1.686 mm
  • Leergewicht: 2.070 – 2.147 kg
  • Kofferraumvolumen: 570 – 1.726 Liter
  • Zuladung: 595 – 687 kg
  • Anhängelast: 2.500 kg (gebremst, bei 12% Steigung)
  • Basispreis: 47.390 Euro (Prime-Line)
  • Preis des Testwagens: 61.550 Euro (Homura)

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