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Maserati Grecale Folgore: Ein Dreizack mit Blitz

maserati grecale folgore: ein dreizack mit blitz

Maserati Grecale Folgore: Ein Dreizack mit Blitz

Maserati – noch immer einer der klangvollsten Namen in der Autobranche. Das Unternehmen geht auf das Jahr 1914 zurück, als die Maserati-Brüder erstmals Kundenautos für den Rennsport adaptierten. Später bauten sie selbst Autos, legendär etwa der 250F, mit dem Juan Manuel Fangio seinen fünften WM-Titel in der Formel 1 holte. Damals, in den 1950er-Jahren, waren die Autos mit dem Dreizack begehrter als jene von Ferrari.

Man kann es sich heute nur noch schwer vorstellen. Beide Marken gehören mittlerweile zum Stellantis-Konzern. Ferrari wurde herausgelöst und feiert Erfolge an der Börse, Maserati muss sich als einzige Luxusmarke im 14-Marken-Imperium behaupten – und tut es mehr schlecht als recht. Der harte Optimierer, Stellantis-Chef Carlos Tavares, hat Maserati schon die Rute ins Fenster gestellt.

Wir erfreuen uns jedenfalls noch an den Autos, die aus Modena kommen. Seit einer Ausfahrt rund um die italienische Stadt gehört unser Herz dem MC 20, einer perfekten Symbiose aus Supersportwagen und Grand Tourer. Und auch der Grecale Trofeo mit dem V6-Nettuno-Motor hat uns viel Spaß gemacht.

Jetzt sind wir ins völlige Gegenstück eingestiegen, in den Grecale Folgore. Er ist neben dem GranTurismo das zweite Modell der neuen Folgore-Baureihe (italienisch für Blitz), der rein elektrischen Serie von Maserati. Sie machen den Anfang, ab 2030 soll es vom Dreizack nur noch E-Autos geben.

Beim Platznehmen stellten wir erfreut fest, dass Maserati nun wirklich im 21. Jahrhundert angekommen ist. Früher machte man im Innenraum eine Zeitreise in die Vergangenheit, jetzt hat das Moderne durchaus sinnvoll Einzug gehalten. Die Bedienung der zwei Monitore ist intuitiver als bei manchen Mitbewerbern. Verzichtet hätten wir auf die Modernisierung der Gangwahl: Wir haben sie erst nach kurzer Suche zwischen den Bildschirmen in Gestalt von Plastiktasten gefunden, die man wie jene für die Heckscheibenheizung drücken muss.

Der Grecale Folgore faucht und brabbelt zwar nicht mehr, sondern macht nur leise sss, ist aber ein Maserati geblieben. Mit 820 Newtonmetern katapultiert er die Insassen in knapp über vier Sekunden auf 100 km/h. Allzu lustvolle Kurvenfahrten bremst freilich die Physik, wobei das Fahrwerk das hohe Gewicht des Elektro-SUV lange Zeit erstaunlich gut ausgleicht. Auf das künstliche Motorengeräusch im Sport-Modus könnten wir verzich­ten, ein paar Maserati-Ingenieure aber offenbar nicht.

Vernünftiger gefahren bewegen wir uns in einem Luxus-SUV geräuschlos durch die Stadt, nobel eingebettet zwischen Leder, Öko-Tex und Carbon-Dekor und beschallt von Sonus-Faber-Lautsprechern.

Ein Verbrauch von um die 15 kWh ist mit dieser Fahrweise durchaus möglich. In unserem Test, kombiniert mit Ausfahrten, die dem Markennamen geschuldet sind, blieben am Ende 21,3 kWh auf 100 Kilometer. Auch das ein durchaus zulässiger Wert. Die Reichweite lag dank der ­98-kWh-Batterie bei über 450 Kilometern (die vollelektrisch mögliche Höchstgeschwindigkeit von 220 km/h blieb ungetestet).

Der Maserati Grecale Folgore beginnt preislich bei 127.746 Euro.

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