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Markus Braun: Persönliche Vermögensverwaltung von Ex-Wirecard-Chef pleite

Die Firma, mit der Ex-Vorstandschef Markus Braun sein privates Vermögen verwaltete, ist insolvent. Braun sitzt wegen seiner Beteiligung am Wirecard-Betrugsskandal seit Sommer 2020 in Untersuchungshaft.

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Markus Braun: Persönliche Vermögensverwaltung von Ex-Wirecard-Chef pleite

Über dreieinhalb Jahre nach der Wirecard-Pleite ist nun auch die Firma insolvent, mit der Ex-Vorstandschef Markus Braun sein mittlerweile dahingeschmolzenes Vermögen verwaltete: Das Amtsgericht Limburg an der Lahn hat für das Vermögen von Brauns MB Beteiligungsgesellschaft ein allgemeines Verfügungsverbot erlassen und den Weilburger Rechtsanwalt Carsten Koch zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt.

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Das Gericht hat die Meldung auf dem offiziellen Justizportal »Insolvenzbekanntmachungen« veröffentlicht. Zuvor hatte das der Münchner Richter Helmut Krenek am Donnerstag bei der mündlichen Verhandlung einer Klage des Wirecard-Insolvenzverwalters gegen Braun und weitere ehemalige Wirecard-Vorstände erwähnt.

»zurzeit c/o JVA Stadelheim«

Der seit Sommer 2020 in Untersuchungshaft sitzende Braun hatte seine Beteiligungsgesellschaft selbst geleitet und ist nach wie vor als Geschäftsführer eingetragen – »zurzeit c/o JVA Stadelheim«, wie der Mitteilung des Limburger Amtsgerichts zu entnehmen ist.

Wirecard war im Jahr der Aufnahme in den Dax-Leitindex der Frankfurter Börse 2018 zeitweise über 20 Milliarden Euro wert. Der österreichische Manager hielt mit der nunmehr insolventen Beteiligungsgesellschaft acht Prozent der Anteile und profitierte entsprechend von dem Börsenwert – bis zum Kollaps des Konzerns im mutmaßlich größten Betrugsskandal in Deutschland seit 1945.

Staatsanwaltschaft wirft Braun Bilanzfälschung, Marktmanipulation und schwere Untreue vor

Seit Dezember 2022 muss Braun sich wegen Betrugsverdachts gemeinsam mit zwei weiteren ehemaligen Wirecard-Managern in einem Strafprozess verantworten, hinzu kommen zahlreiche Zivilklagen von Insolvenzverwalter, Gläubigern und Aktionären. Die Staatsanwaltschaft wirft Braun und seinen ehemaligen Kollegen bandenmäßigen Betrug, Bilanzfälschung, Marktmanipulation und schwere Untreue vor. Braun weist sämtliche Vorwürfe zurück.

Oliver Bellenhaus, Kronzeuge und Mitangeklagter im Wirecard-Prozess, ist derweil Anfang Februar gegen strenge Auflagen aus der Untersuchungshaft entlassen worden. Ihm wird zugutegehalten, dass er vor Gericht ein vollständiges Geständnis über seine Beteiligung an dem mutmaßlichen Betrug und anderen mutmaßlichen Straftaten bei dem einstigen Dax-Konzern abgelegt habe. Seine Aussage war eine wichtige Grundlage für die Verhaftung Brauns im Juli 2020.

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