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KTM in Katar mit neuem Aero-Element: Warum Binder vorerst darauf verzichtet

Bei KTM wird weiter eifrig daran gearbeitet, die RC16 noch konkurrenzfähiger zu machen. Beim Trainingsauftakt zum Grand Prix von Katar in Lusail sah man an Jack Millers Werks-KTM einen neuen Flügel auf dem Heck. Die Neuerung ist deutlich voluminöser als das bisher verwendete Element und soll den Anpressdruck vergrößern. Brad Binder verzichtete auf die neue Aero-Lösung und setzte andere Prioritäten.

In der Tageswertung war Binder als Vierter bester KTM-Pilot. Mit lediglich 0,112 Sekunden Rückstand stellte Binder die direkte Teilnahme am Q2 sicher. Und auch GasGas-Pilot Augusto Fernandez schob sich als Neunter in die Top 10. Jack Miller verpasste den direkten Q2-Einzug um 0,014 Sekunden und wurde auf P11 gewertet.

Doch was sagt Miller zum neuen Aero-Heck seiner KTM? “Wir versuchen, den Kontakt des Hinterrads zu verbessern. Deshalb verwenden wir diesen Flügel, der weit nach hinten ragt. Er hat eine größere Wölbung für meinen fetten Hintern”, scherzt der Australier, der den Flügel als “Sissybar” bezeichnete.

Die Bedingungen erschwerten es, aussagekräftige Feedbacks zu liefern, denn im ersten Training war der Kurs sehr dreckig. “Ich konnte keinen großen Unterschied erkennen”, gesteht Miller nach den beiden Sessions am Freitag.

ktm in katar mit neuem aero-element: warum binder vorerst darauf verzichtet

Jack Miller

Jack Miller verwendete die Aero-Neuerung und den neuen Auspuff

Foto: Motorsport Images

“Wir haben es im ersten Training probiert, doch da fuhr ich nur herum und kam beinahe die halbe Session kaum mit dem Knie auf den Boden. Es waren keine idealen Bedingungen für einen Test, doch wir lassen das Teil am Motorrad. Ich bin ziemlich zufrieden damit”, so Miller.

Komplett unterschiedliche Spezifikationen im KTM-Werksteam

Im Lager von KTM setzt Miller seit einigen Rennen auf andere Lösungen als Binder. Seit Thailand fährt Miller mit Flügeln an der Federgabel und dem neuem Bug. Miller verwendet zudem den neuen Auspuff.

“Ich bin damit zufrieden”, lobt er den neuen KTM-Auspuff. “Ich mag den Drehmomentverlauf, der dadurch entsteht. Mein Gefühl ist, dass er gut zu den Michelin-Reifen passt. Die Leistung wird so sanft wie möglich abgegeben.”

“Es ist ein ähnlich positiver Schritt wie der Wechsel zum Big-Bang-Motor damals. Wir haben einen Schritt gemacht, sanfter mit dem Hinterreifen umzugehen. Zudem ist der Motor sanfter beim ersten Gasanlegen. Deshalb verwende ich ihn weiter”, begründet Miller.

Dass er am Freitag den direkten Q2-Einzug verpasste, schiebt Miller auf ein Problem mit der Kupplung. “Das Motorrad lief heute gut. Bei der ersten Zeitenjagd fuhr ich eine 1:53.3er-Runde und war damit sehr happy. Mit dem zweiten Reifen hatte ich ein kleines Problem mit der Kupplung”, ärgert sich der Australier.

“Ich fuhr die gleiche Rundenzeit, doch es war deutlich anstrengender. Ich verlor an einigen Stellen etwas Zeit. Für morgen haben wir noch etwas Arbeit vor uns. Ich habe aber keine Zweifel, dass wir uns hätten verbessern können”, gibt sich Miller selbstbewusst.

Warum Brad Binder keine Experimente macht

Teamkollege Binder verzichtete in Katar bisher bewusst auf die KTM-Neuerungen. “Wir arbeiten an unterschiedlichen Bereichen des Motorrads. Er (Jack Miller) konzentriert sich stärker auf die Aerodynamik und ich arbeite intensiver an den Elektronikproblemen”, erklärt er.

ktm in katar mit neuem aero-element: warum binder vorerst darauf verzichtet

Brad Binder

Brad Binder setzt auf bewährte Komponenten und arbeitet an der Elektronik

Die geringe Trainingszeit will Binder effektiv nutzen. Tests von neuen Teilen passen nicht in den Plan des Südafrikaners. “Je nach Strecke kann der eine oder andere Auspuff Vorteile haben”, weiß Binder. “Hier haben wir viel Arbeit vor uns, um die Elektronik des Motorrads richtig abzustimmen. Das war unser vorrangiges Ziel.”

“Und deshalb sind wir zu der Spezifikation zurückgekehrt, von der wir wissen, dass sie gut funktioniert. Dadurch können wir uns besser auf die wichtigen Dinge konzentrieren”, begründet Binder die Strategie seiner Crew.

Mit Bildmaterial von Motorsport Images.

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