Die italienische Regierung stellt das kriselnde Stahlwerk in Tarent unter staatliche Aufsicht. Die Regierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni erklärte am Montagabend, “in den kommenden Tagen” würden Experten ernannt, die die Kontrolle übernehmen sollten.
Zuvor war aus mit dem Fall vertrauten Kreisen verlautet, die vom Wirtschaftsministerium zu ernennenden Manager könnten im Rahmen der “Sonderverwaltung” auch Umstrukturierungspläne ausarbeiten, während ein neuer Investor gesucht wird. Laut italienischen Medienberichten ist unter den Interessenten auch die ukrainische Metinvest.
Das Unternehmen Acciaierie d’Italia, früher Ilva, gehört zu 62 Prozent AcelorMittal und zu 38 Prozent dem italienischen Staat. Die staatliche italienische Investitionsagentur Invitalia hatte sich in den vergangenen Monaten bemüht, ein Abkommen mit ArcelorMittal zu schließen. Doch der Konzern weigerte sich, mit frischem Geld das Fortbestehen des Werkes zu sichern.
Das Stahlwerk ist seit Jahren in der Krise. Es war bereits 2015 verstaatlicht worden. 2018 übernahm ArcelorMittal die Ilva-Gruppe mit damals 10.700 Beschäftigten, 8200 von ihnen im Werk in Tarent.
lan/bfi