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Hyundai Kona

Hyundai Kona EV: Elektroauto mit vergrößerter Batterie im Fahrbericht

Hyundai wertet vor allem die Basisversion des elektrischen Kona deutlich auf. Eine erste Probefahrt zeigt weitere Fortschritte.

hyundai kona ev: elektroauto mit vergrößerter batterie im fahrbericht

(Bild: press-inform)

Hyundai hatte den richtigen Riecher: Ein kleines E-SUV war das, was die Kunden haben wollten und kaum ein Hersteller im Sortiment hatte. Inzwischen ist das Angebot größer, unter anderem Stellantis reüssiert mit dem Opel Mokka-e und dem Peugeot e-2008. Eine erste Ausfahrt mit dem neuen Hyundai Kona zeigt, dass sich nicht nur die Batterie des Basismodells den Anforderungen des Marktes angepasst hat. Auch der Rest des Autos ist gewachsen.

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Deutlich mehr Platz

Das gilt nicht nur im übertragenen Sinne. Knapp 4,21 m war der bisherige Kona lang, der neue legt auf 4,36 m zu. Der Radstand wächst um 6 cm auf 2,66 m. Das verspricht erheblich mehr Platz, und Hyundai liefert: Auf der Rückbank geht es weniger beengt zu als im bisherigen Modell. Der Kofferraum wächst von 332 auf 466 Liter. Im Frunk, dem Ablagefach unter der Fronthaube, sind weitere 27 Liter Platz. Die Sitze sind gegen Aufpreis mit Leder bezogen und belüftet. Leider ist die Sitzfläche für Langbeiner etwas kurz geraten. Teppiche und Dachhimmel bestehen aus recycelten Plastikflaschen, was man ihnen glücklicherweise nicht ansieht. Unser Testwagen war sehr ordentlich verarbeitet.

Hyundai Kona EV Innenraum (5 Bilder)

hyundai kona ev: elektroauto mit vergrößerter batterie im fahrbericht

Gute verarbeitet, vor allem aber funktionell gestaltet: Das Armaturenbrett im neuen Kona. (Bild: Press-inform)

Deutlich zugelegt hat der Hyundai Kona EV auch bei den Fahrerassistenzsystemen. Es piepst und blinkt, wenn man einmal zwei km/h zu schnell unterwegs ist oder eine Begrenzungslinie überfährt. Vermutlich wird das einigen Fahrern zu viel des gut Gemeinten sein. Aus besonders engen Parklücken geht es nunmehr jedoch auch per Fernbedienung heraus – viel bequemer geht es kaum.

Gut gelungen ist Hyundai die Bedienung. Alles im Alltag Wesentliche ist ohne viel Nachdenken zu bedienen, an die Handbremse links vorm Knie gewöhnt man sich vermutlich schnell. Hyundai traut sich, dem Trend zu widerstehen, die Bedienung fast aller Funktionen auf den Bildschirm zu verlegen. So lassen zahlreiche Dinge ohne Umwege betätigen – inzwischen ungewöhnlich, aber funktional. Flott bei der Arbeit und gut zu bedienen ist auch das Infotainmentsystem. Ergänzt wird der funktionale Ansatz durch zahlreiche Ablagen.

Hyundai Kona EV Technik (3 Bilder)

hyundai kona ev: elektroauto mit vergrößerter batterie im fahrbericht

Der E-Motor sitzt unter der vorderen Haube. Im Basismodell leistet er knapp 115 kW, im Spitzenmodell 160. (Bild: Press-inform )

400 Volt Spannungsebene

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Wie gehabt wird Hyundai auch beim neuen Kona wieder zwei unterschiedliche Antriebe anbieten. Das Basismodell hat 114,6 kW Motorleistung und 48,4 kWh Energiegehalt in der Batterie. Im Spitzenmodell sind es 160 kW und 65,4 kWh. Anders als in den größeren Modellen Ioniq 5 und Ioniq 6 setzt Hyundai hier auf eine Spannungsebene von 400 Volt. Wie im etwas größeren Kia Niro EV ist die Ladeleistung unterdurchschnittlich. Hyundai nennt keine Ladeleistungen, sondern gibt eine Zeit von 41 Minuten für das Ladefenster zwischen 10 und 80 Prozent an. Im Schnitt lädt die kleine Batterie in diesem Bereich also mit 49,5 kW, die große mit 67 kW. Über die Spitzenladeleistung besagt das natürlich nichts.

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Festhalten lässt sich dennoch, dass der Kona erheblich langsamer lädt als die größeren Modelle des Konzerns. Andererseits steigt gerade im Basismodell die Reichweite im Zyklus deutlich an. 305 km waren es im alten Modell, 360 sollen es jetzt sein. In Verbindung mit der großen Batterie steigt die Reichweite von 484 auf 490 km – das wird im Alltag kaum zu spüren sein.

Basismodell ausreichend kräftig

Unterwegs zeigt sich, dass schon das Basismodell ausreichend bei Kräften ist. Trotz 1,8 Tonnen Leergewicht setzt sich das SUV flott in Bewegung. Mehr wäre Luxus, auf den sich leicht verzichten lässt. Beide Antriebe sind vorn eingebaut und treiben die Vorderräder an. An dieser Stelle wird deutlich, dass Hyundai im Kona Kompromisse machen muss, denn er wird ja weiterhin auch mit Verbrennungsmotoren angeboten. Die Traktion ist dementsprechend etwas schlechter, die Lenkung spürbar gedämpfter, als es mit einem Heckantrieb möglich wäre. Das fällt allerdings nur auf, wenn man den Kona zur Eile treibt. Dazu reizt wenig, denn das SUV ist eher auf Komfort denn auf Dynamik gepolt – eine sinnvolle Entscheidung. Zum gestiegenen Komforteindruck passt, dass der Kona besser gedämmt ist als sein Vorgänger. Das Auto wirkt insgesamt mehr als nur eine Spur erwachsener.

Hyundai Kona EV außen (4 Bilder)

hyundai kona ev: elektroauto mit vergrößerter batterie im fahrbericht

Der neue Hyundai Kona ist gegenüber seinem erfolgreichen Vorgänger … (Bild: press-inform)

Noch kein Preis

Eine offizielle Preisliste gibt es noch nicht. Für das Basismodell werden rund 42.000 Euro fällig, heißt es. Sollte sich das tatsächlich bestätigen, wäre der neue Basis-Kona-EV trotz größerer Batterie günstiger als sein Vorgänger – was gewisse Zweifel an dieser Aussage weckt. Andererseits wird Hyundai darauf bedacht sein, zumindest einen kleinen Abstand zu den Modellen mit 800-Volt-Spannungsebene zu erhalten. Der Kona mag gegenüber dem Ioniq 6 das gefragtere Format haben, dass bessere Elektroauto ist er aber nicht.

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(mfz)

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