Bis zum 4. Januar 1999 waren die Welt der Geländewagen und die des Fahrspaßes zumindest aus Münchner Sicht klar voneinander getrennt. Dann jedoch, genau heute vor 25 Jahren, debütierte der erste BMW X5 auf der North American International Auto Show in Detroit und brachte die Freude am Fahren ins SUV-Segment – weshalb BMW sogar für eine neue Bezeichnung plädierte und den X5 seither als Sports Activity Vehicle bezeichnet, um ihn und (und später auch andere SAV) von den stärker auf den Nutzen abzielenden Sport Utility Vehicles der Konkurrenz abzugrenzen. Kaum noch zu glauben ist aus heutiger Sicht, welcher Gegenwind den Entscheidern 1999 entgegenbließ: So mancher BMW-Liebhaber hielt das Angebot eines “SUV” für völlig unvereinbar mit den Werten der Marke und sah den X5 als großen Schritt auf dem Weg zum Untergang des Abendlands.
Vieler Kritiker verstummten allerdings nach einer ersten Probefahrt mit dem BMW X5: Genau wie versprochen fuhr sich der E53 ganz anders als andere “Geländewagen”, war konsequent auf den Asphalt-Einsatz optimiert und konnte typische SUV-Qualitäten wie das große Platzangebot und die hohe Sitzposition mit klassischen BMW-Tugenden kombinieren. Dazu trugen auch die Antriebe bei, die sich an das BMW-Kernklientel richteten: Zur Wahl standen zunächst der 231 PS starke Reihensechszylinder M54 und der 286 PS starke Achtzylinder M62, der im X5 4.4i auch V8-Sound bieten konnte. Im Lauf der Jahre kamen weitere Motoren hinzu, darunter der effiziente Sechszylinder-Diesel M57 im X5 3.0d.
Auch wenn die Serien-Versionen des E53 im Lauf des Lebenszyklus bis hin zum 360 PS starken BMW X5 4.8is reichten, blieben doch alle Varianten im Schatten eines bis heute legendären Unikats: Das Einzelstück BMW X5 Le Mans zeigte lange vor dem ersten X5 M, welches Rundenzeiten-Potenzial in einem SAV stecken kann. Angetrieben vom 6,1 Liter großen und 700 PS starken Zwölfzylinder-Triebwerk des BMW V12 LMR, der 1999 den Gesamtsieg in Le Mans einfahren konnte, bezwang Hans-Joachim Stuck die Nürburgring Nordschleife am Steuer des X5 Le Mans in der seinerzeit unverschämt guten Zeit von 7:49 Minuten.