Baustelle Geretsried
Geretsried erstellt Konzept für Verkehrswende
Geretsried – Weniger Autos, mehr klimafreundliche Fahrzeuge in der Stadt: Das ist das Ziel der Mobilitätswende. Welche Maßnahmen für Geretsried konkret nötig und sinnvoll sind, will der Stadtrat mit einem Verkehrsentwicklungskonzept herausfinden. Er sprach sich jüngst in einer Sondersitzung einstimmig dafür aus, die Erstellung zu beauftragen.
Geretsried: Stadt erstellt Verkehrsentwicklungskonzept
Lukas Schrettenbrunner, Leiter des Fachbereichs Verkehr und Umwelt im Rathaus, lieferte einige Zahlen, die zeigten, dass Geretsried noch viel Arbeit vor sich hat. 45 Prozent der Energie werde im Verkehrsbereich verbraucht. „Dort entsteht auch der Großteil an CO2-Emissionen“, so Schrettenbrunner. Das ist dadurch zu erklären, dass die meisten Geretsrieder das Auto als Verkehrsmittel wählen (55,8 Prozent im Jahr 2012). „Wir müssen schauen, dass der motorisierte Individualverkehr reduziert wird“, mahnte Schrettenbrunner mit Blick auf die Klimaziele.
Experte: In Geretsried könnte man vieles mit dem Rad erreichen
Das Ganze würde ab der Vergabe ein Jahr dauern, erläuterte Tobias Schendzielorz, der die Münchner Niederlassung des Ingenieurbüros Schlothauer & Wauer leitet. Er gab einen Überblick, wie die Erstellung ablaufen könnte. Mit Blick auf den Stadtplan stellte er fest: „Die Ausdehnung Geretsrieds ist überschaubar.“ Vieles könnte man innerhalb von maximal zehn Minuten mit dem Rad erreichen. Dennoch würde das kaum jemand machen. „Da muss man sich fragen, wieso ist das so?“
Für das Konzept würde zunächst aufgeschlüsselt, was bereits da ist und was angestoßen wurde. Dann gehe es darum, Defizite zu identifizieren, Ziele festzulegen und Maßnahmen zu priorisieren. Als Beispiele nannte Schendzielorz Querungshilfen, Fahrradabstellanlagen und Parkplätze. An dem Prozess könnte sich die Öffentlichkeit beteiligen. Dass eng mit dem Arbeitskreis Klima und Verkehr zusammengearbeitet werden solle, kündigte Bürgermeister Michael Müller (CSU) an. Er warnte vor Nutzerkonflikten. „Diese gilt es zu integrieren und in einem Konzept aufzulösen.“ Nutzerkonflikte würden immer wieder entstehen, beim Thema Schulwegsicherheit, aber auch wenn es um den Ausbau von Bushaltestellen gehe.
Ertüchtigung von Bushaltestellen gefällt nicht allen Anwohnern
Volker Reeh (Geretsrieder Liste) regte an, den überregionalen X-Bus an Knotenpunkten in Geretsried zu bewerben. Das falle in die Zuständigkeit des Landkreises, betonte der Rathauschef. Aber „es gibt gemeinschaftliche Werbekampagnen“.
sw
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