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Gebrauchte Autos im Schnitt nun 1800 Euro billiger

gebrauchte autos im schnitt nun 1800 euro billiger

Online inserierte „Gebrauchte“ sind nach zwei Jahren nun endlich erschwinglicher.

Die „Apothekerpreise“ von Gebrauchtwagen während Corona sind endgültig vorbei. Seit Jänner sank ihr Durchschschnittspreis um rund 1800 Euro auf 26.733 Euro, ermittelte die Online-Plattform AutoScout24 für die „Krone“. Besonders Elektro-Fahrzeuge wurden deutlich erschwinglicher.

„In den vergangenen Monaten sehen wir eine Abwärtsspirale bei den Gebrauchtwagenpreisen. Im ersten Halbjahr sind sie im Schnitt um 6,3 Prozent gefallen,“ fasst Nikolaus Menches, Österreichchef von AutoScout24 zusammen. Bei faktisch allen Kategorien fahren Autokäufer nun besser als noch vor Kurzem. Selbst die begehrten SUV verbilligten sich seit Jänner um 4,47 Prozent oder 1617 Euro. Ein übertragener Kleinwagen ist nun im Schnitt um 14.632 Euro oder 944 Euro weniger zu haben, in der Kompaktklasse ist man um 19.266 Euro (-1243 Euro) dabei, ein Preisnachlass von je gut 6 Prozent. Für Mittelklasse-Modelle sind 23.622 Euro (-1201 Euro) hinzublättern, die Oberklasse ist mit 60.826 Euro (-4019 Euro) in der Datenbank, die rund 111.000 konkret angebotene Autos umfasst.

Zwei Werte fallen besonders auf: Junge Gebrauchte (Zulassung 1 bis 3 Jahre) sind offenbar besonders begehrt und verteuerten sich gegen den Trend sogar leicht um 1,78 Prozent. Deutlich überproportionale Wertverluste verzeichnen hingegen E-PKW. Sie sind nun um gleich 9,2 Prozent günstiger als zu Jahresbeginn, man spart sich nun mit einem Schlag fast 4000 Euro. Warum erklärt Experte Menches so: „Es kommen nun viele teure E-Autos der 1. Generation in den Gebraucht-Markt. Die angenommenen hohen Restwerte sind aber nicht mehr erzielbar, weil die Nachfrage zu gering ist. Gleichzeitig gab es Preissenkungen bei Neuwagen, etwa bei Tesla. Die Händler mussten ihren Bestand daher stark abpreisen.“

Das ist auch mitverantwortlich für den generellen Abwärtstrend der Autokosten, so Menches: „Die hohen Kreditzinsen verteuern die Finanzierung für die Händler, je länger ein Auto bei ihnen steht, desto teurer wird das. Daher haben sie mehr Druck zu verkaufen und geben wieder Rabatt. Der Markt normalisiert sich also.“ Tatsächlich trieb der Ausfall der Lieferketten bei Neuwagen vor zwei Jahren das Niveau bei den Altautos von rund 25.500 Euro schlagartig auf etwa 28.500 Euro hoch. Dort blieb es ziemlich konstant bis Ende 2023. Nun gibt es wieder reichlich Neu-Fahrzeuge, die Nachfrage nach Gebrauchten entspannt sich daher – und mit ihr auch die Kaufpreise für die Konsumenten.

Wenn  Zinsen sinken, könnten Autos wieder teurer werdenWer also einen günstigen Wagen sucht, fährt derzeit zunehmend billiger. Das Blatt kann sich allerdings wieder wenden, wenn vermutlich im Herbst die Kreditzinsen nochmals sinken. Menches: „Dann rechne ich doch mit einer Belebung der Nachfrage, und auch der Verkaufsdruck für die Händler lässt nach. Das könnte die Preise am Gebrauchtmarkt wieder stabiler halten.“ Der Rückwärtsgang der Anschaffungskosten wäre dann zu Ende.

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