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Ford dämpft Elektro-Euphorie und setzt stärker auf andere Antriebsart

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ford dämpft elektro-euphorie und setzt stärker auf andere antriebsart Motor1.com Elektrischer Picku-up: Ford F-150 Lightning

Noch rund zehn Jahre dürfen in Europa Verbrenner verkauft werden, dann kommt der Elektro-Zwang für Neuwagen. Doch die Autoindustrie entwickelt längst einen Plan B. Nach BMW, Mercedes, Toyota, Mazda und General Motors passt nun auch Ford seine Strategie an.

Ford ist der nächste Autobauer, der von der politisch verordneten Elektroauto-Strategie zumindest teilweise abrückt. „Ford will sich mit seinem weltweiten Modellangebot nicht allein auf elektrische Antriebe fokussieren. Die Zukunft sieht Ford in einem Angebot aller Antriebsarten, vor allem Hybridantriebe seien die Zukunft“, so das Fazit eines Interviews mit dem Ford-CEO Jim Farley in der aktuellen „Auto Motor & Sport“.

Hintergrund der Strategie-Anpassung dürfte vor allem der begrenzte Verkaufserfolg des Pickups Ford F-150 Lightning sein . „Ford ist in den USA Nummer zwei bei den Elektrofahrzeugen und Nummer drei bei den Hybridfahrzeugen. Und wir haben das bestverkaufte Auto, den F-150, als Verbrenner, als Hybrid und auch als Elektrofahrzeug, den F-150 Lightning. In Kalifornien verkaufen wir 85 Prozent des F-150 als Lightning, in Texas ist es umgekehrt. In der übrigen Welt sehen wir ähnliche Effekte”, so Farley zur „Auto Motor & Sport“. Der F-150 ist für Ford in den USA das mit Abstand wichtigste Modell. Würde es floppen, etwa weil Ford nicht mehr die Produktionskapazitäten für genügend Verbrenner vorhalten würde, wäre das in etwa so, als würde Volkswagen in Deutschland den Golf nicht mehr verkaufen können.

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Elektro-Pickups: Top in Kalifornien, Flop in Texas

Ford folgt mit seiner Strategie-Anpassung General Motors, wo Konzernchefin Mary Barra ebenfalls die Bedeutung von Hybrid-Verbrennern mindestens für die kommenden Jahre herausgestellt hat. Die US-Autoriesen stellen sich damit durchaus gegen die US-Administration, die in ihrem „Green Deal“ dem Elektroauto einen enormen Schub mit vielen Förderprogrammen verpassen will. Der grüne US-Bundesstaat Kalifornien und einige weitere Bundesstaaten wollen sogar neue Verbrenner ab 2035 verbieten, ähnlich wie die EU. In vielen anderen Bundesstaaten sieht das jedoch völlig anders aus.

ford dämpft elektro-euphorie und setzt stärker auf andere antriebsart Ford USA US-Präsident Joe Biden zu Besuch bei Ford in den USA – im Hintergrund der neue Elektro-Pickup des Unternehmens

Zudem nahm US-Präsident Biden die Autohersteller gerade erst etwas aus der Schusslinie, indem er Strafzölle auf importierte chinesische Elektroautos verhängte. So bleibt den „Big Three“ Ford, GM und Chrysler mehr Zeit, bessere E-Modelle zu entwickeln. Sollte im November Donald Trump erneut zum Präsidenten gewählt werden, würden die Zeichen sogar noch mehr gegen eine staatlich verordnete Elektrifizierung stehen. Trump hält vom Verbrenner-Verbot überhaupt nichts und würde wohl auch Steuer-finanzierte Förderprogramme für E-Autos und Ladesäulen beenden.

ford dämpft elektro-euphorie und setzt stärker auf andere antriebsart picture alliance / ASSOCIATED PRESS Der republikanische Präsidentschaftskandidat und frühere Präsident Donald Trump bei einem Interview im US-Fernsehen. Sollte Trump die Wahl im November gewinnen, dürfte auch die Elektroauto-Lobby um viele Förder-Milliarden fürchten

Autohersteller spalten sich in zwei Gruppen

Zwar entwickeln alle Hersteller mit Hochdruck neue Elektroautos. Doch weltweit spalten sich die Autohersteller immer weiter in zwei Lager – die „Electric Only“-Fraktion und die „Multipath Strategy“-Fraktion der Technologieoffenheit:

  • Zur „Electric Only“-Fraktion gehören – neben Tesla natürlich – Hersteller wie Audi, VW, Opel, Volvo, BYD aus China und Jaguar / Land Rover. Sie alle haben feste Ausstiegsdaten für den Verbrenner, konstruieren keine neuen Motoren mehr und wollen schon in wenigen Jahren ihr Kundengeschäft mit Benzin-, Diesel- und Hybridantrieben komplett abwickeln.
  • Zur „Multipath“-Fraktion gehören unter anderem BMW, Ford, Skoda, General Motors, Mazda, Toyota, Subaru sowie Chery aus China. Die Hersteller lehnen feste Enddaten für Verbrenner und Hybride ab,  entwickeln zum Teil auch neue Antriebe und optimieren sie für den künftigen Einsatz von alternativen Kraftstoffen.

Keine Chance für einen neuen Ford Fiesta, Focus oder Mondeo

Im Interview mit der „Auto Motor & Sport“ erläuerte Ford-CEO Farley auch seine Pläne zur künftigen Modellpalette der Blue Oval-Marke. Man werde sich auf Nutzfahrzeuge – also Pickups und Transporter – sowie „ikonische Modelle“ konzentrieren, darunter den Mustang oder SUV wie den erfolgreichen Bronco.  Während etwa der Ford Puma sehr erfolgreich sei – gerade wegen seiner unterschiedlichen Antriebsoptionen – sieht Farley keine neue Zukunft in „Euro-zentrischen“ Modellen wie den bereits eingestellten Autos Fiesta oder Focus. „Mondeo, Focus und Fiesta wurden zwar von vielen Kunden geliebt, aus wirtschaftlicher Sicht haben sie sich jedoch nicht so gerechnet wie unsere Nutzfahrzeugmodelle”, so der Auto-Boss.

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