Auto

Fahrradträger für E-Bikes im Test

E-Bikes erfreuen sich großer Beliebtheit – und auch im Urlaub wollen viele nicht auf ihr Fahrrad verzichten. AUTO BILD hat deshalb Fahrradträger getestet, die für den Transport von zwei E-Bikes geeignet sind!

E-Bikes bieten viele Vorteile. Durch die Elektro-Unterstützung legen viele Leute auch längere Strecken mit dem Fahrrad anstatt mit dem Auto zurück. Das schont nicht nur das Spritkosten-Budget, sondern ist auch gut für die Gesundheit. Auch im Urlaub wollen viele nicht auf ihr E-Bike verzichten. Doch Miet-Räder sind häufig teuer und schnell vergriffen. Hersteller von Heck-Fahrradträgern haben darauf reagiert und bauen inzwischen Heckträger, die auch das hohe Gewicht von E-Bikes vertragen. AUTO BILD hat Heck-Fahrradträger getestet, die für den Transport von zwei E-Bikes oder normalen Fahrrädern geeignet sind!
Ebenfalls für zwei E-Bikes (oder drei herkömmliche Fahrräder) geeignet sind die Fahrradträger, die AUTO BILD 2022 getestet hat. Alle Infos bekommen Sie hier: Der große Fahrradträger-Test von AUTO BILD

Testsieger des AUTO BILD E-Bike-Fahrradträger-Test 2023: Thule Epos 2


Der Epos 2 der schwedischen Firma Thule ist mit einer cleveren Befestigungslösung ausgestattet. Anstatt eines herkömmlichen Bügels, der sich an der Vorderseite des Fahrradträgers befindet und an dem die Rahmenhalter befestigt werden, lassen sich die Rahmenhalter beim Epos 2 einzeln hochklappen. Für das hintere Fahrrad klappt ein Rahmenhalter zwischen den Fahrrädern hoch, für das vordere Fahrrad ist ein Rahmenhalter an der zur Heckklappe zugewandten Seite montiert. Was sich jetzt kompliziert anhört, vereinfacht das Befestigen der Fahrräder deutlich gegenüber herkömmlichen Systemen. Die Rahmenhalter lassen sich leicht positionieren und auch mit nur einer Hand einfach und intuitiv bedienen.  

Auch die Befestigung auf der Anhängerkupplung funktioniert leicht und ohne Probleme. Bei der Testfahrt kam es zu keiner Beschädigung am Träger oder an den Rädern, auch die Felgenhalter sind durch Gummiauflagen geschützt. Die Verarbeitungsqualität wirkt hochwertig. Nur die Schlösser des Epos 2 sorgen für einen kleinen Punkteabzug: Die Schlüssel besitzt nur einen Außenbart anstatt eines sicheren Innenbarts – eine Kleinigkeit. Mit 295 von 300 möglichen Punkten erhält der Thule Epos 2 die Note 1,0 (sehr gut). 

Bosal Comfort Pro 2 wird Preis-Leistungs-Sieger


Einen Schlüssel mit Innenbart bietet hingegen der Comfort Pro II der Firma Bosal. Auch die Montage des Fahrradträgers auf der Anhängerkupplung funktioniert ähnlich leicht und intuitiv wie beim Testsieger von Thule. Einzig das Aufklappen des Fahrradträgers ist etwas umständlicher. Gleiches gilt auch für den Abklappmechanismus. Der Fahrradträger klappt zwar leicht ab, um den Mechanismus auszulösen, muss die Fußraste allerdings recht weit durchgetreten werden.Das Beladen mit den Fahrrädern funktioniert fast reibungslos und intuitiv – einzig der Tragegriff, der für eine Erhöhung zwischen den Rad-Schienen sorgt, ist etwas im Weg. Die Verarbeitung wirkt stellenweise etwas günstig, aber trotzdem solide. Bei der Testfahrt gibt es keine Auffälligkeiten: Sowohl der Träger als auch die Räder (Befestigungsteile geschützt durch Gummi) bleiben unbeschädigt. Mit 268 von 300 Punkten erhält der Bosal Comfort Pro II die Note 1,5 (gut). Dank des günstigen Preises von rund 450 Euro wird er zudem Preis-Leistungs-Sieger.

So hat AUTO BILD getestet

Im ersten Schritt wurde auf die Bedienungsanleitung und die Warnweise geschaut: Sind sie leicht zu erkennen und gut zu verstehen? Erst dann galt den Fahrradträgern die Aufmerksamkeit. So wurde geguckt, ob eine Erstmontage nötig ist und wenn ja, wie kompliziert sie ablief. Außerdem wurde das mitgelieferte Zubehör begutachtet: Welche nützlichen Goodies gehören zum Lieferumfang dazu? Nach der Erstmontage ging es an die Handhabung: Wie einfach lässt sich der Fahrradträger tragen? Wie schwer und wie groß ist er? Gibt es einen Griff oder Rollen, die das Handling des zusammengeklappten Trägers vereinfachen?  fahrradträger für e-bikes im test

Am Auto wurden sowohl die Montages des Fahrradträgers auf der Anhängerkupplung als auch die Befestigung der Fahrräder auf dem Träger bewertet: Je intuitiver sie ablaufen, desto weniger Fehler passieren.

Bild: Ralf Timm/AUTO BILD

Dann ging es ans Auto. Unser Testwagen, ein Subaru Outback, hat eine Stützlast von 90 Kilogramm. Somit konnten alle Fahrradträger komplett belastet werden. Doch erst einmal wurde auf die Montage auf der Anhängerkupplung geschaut: Lässt sie sich mit einer Hand bewerkstelligen und wirkt intuitiv? Oder sind mehrere Handgriffe nötig? Lässt sich der Fahrradträger abklappen – und wenn ja, wie weit? Und wie einfach funktioniert das? Wie lässt sich das Kennzeichen am Träger montieren?

Die Befestigung der Fahrräder ist ein wichtiger Teil unseres Tests. Hier wurde geschaut, wie einfach sich die Fahrräder auf den Fahrradträger heben oder rollen lassen und ob eine Reihenfolge beim Beladen beachtet werden muss. Zudem wurde geschaut, wie einfach sich Befestigungsteile wie Rahmenhalter oder Felgenhalter zu bedienen sind. Ist es intuitiv? Kann es beim Befestigen zu Schäden am Fahrrad kommen?  fahrradträger für e-bikes im test

Mit jedem Fahrradträger ging es auch auf Testfahrt: Hierbei wurden subjektiv die Verwindung des Fahrradträgers sowie die Befestigung der Fahrräder bewertet. Anschließend wurden Träger und Fahrräder auf eventuelle Schäden untersucht.

Bild: Ralf Timm/AUTO BILD

Doch manchmal kommen Schäden erst während der Testfahrt zum Vorschein. So wurden die Fahrradträger nacheinander an den Subaru montiert und mit zwei schweren E-Bikes beladen. Die Teststrecke bestand aus einem Schotterweg mit vielen Schlaglöchern und einem Stück Landstraße. Während der Testfahrt wurde subjektiv bewertet, wie sehr sich die Fahrräder bewegen und der Heckträger sich verwindet. Anschließend wurde die Verarbeitungsqualität der Fahrradträger begutachtet.

Testergebnisse im Überblick

fahrradträger für e-bikes im test

AUTO BILD hat zehn Fahrradträger zwischen 350 und 1000 Euro getestet, die für den Transport von zwei E-Bikes geeignet sind.

Bild: Ralf Timm/AUTO BILD

Zum Test traten E-Bike kompatible Fahrradträger mit UVPs zwischen 350 und 1000 Euro an. So groß die Preis-Unterschiede auch sind, so groß sind auch die Unterschiede zwischen den einzelnen Trägern – wobei der Preis damit eher weniger zu tun hat. Etwas mehr als 200 Euro günstiger als der Testsieger ist der zweitplatzierte Fahrradträger, der Uebler i21. Mit 277 von 300 Punkten erhält er nicht nur die Note 1,3 (sehr gut), sondern auch eine Kaufempfehlung. Die Verarbeitung des Heckträgers wirkt hochwertig und robust. Einzig die Montage auf der Anhängerkupplung kann im ersten Moment etwas verwirren – hier hilft ein Blick in die gut verständliche Bedienungsanleitung. Hat man das System aber erst einmal verstanden, funktioniert die Montage am Auto kinderleicht. Auch die Befestigung der Fahrräder lässt keine Fragen offen. Auf der Testfahrt fällt auch nichts negativ auf: Die Fahrräder sind sicher, der Heckträger verwindet sich nicht.Eine gute Leistung liefern die Fahrradträger von Eufab, Yakima, Westfalia und Atera ab. Sie unterscheiden sich nur in Kleinigkeiten. Sie transportieren die Fahrräder alle ohne Probleme und ohne Beschädigungen. Der Westfalia Bikelander lässt sich einfach auf der Anhängekupplung montieren, allerdings wirkt der Abklappmechanismus etwas umständlich, weil man sich hinter den Fahrradträger knien muss. Die Handhabung und die Montage am Auto ist auch beim Yakima Justclick 2 sehr einfach – und solange die Rahmen nicht zu dick sind, lassen sich auch die Fahrräder einfach montieren.Beim Aufladen der Fahrräder auf den Premium TG von Eufab sind die erhöhten Rückleuchten etwas im Weg, doch die Montage auf der Anhängerkupplung funktioniert auch hier spielend leicht. Beim Genio Pro Advanced ist die Montage auf der Anhängerkupplung nicht ganz so leicht: Der Fahrradträger ist mit 20 Kilogramm recht schwer, dafür aber hochwertig verarbeitet. Die Fahrräder lassen sich leicht befestigen, nur die Rahmenhalter sind etwas umständlich zu bedienen. Doch trotz der Kleinigkeiten sind alle erwähnten Fahrradträger eine Empfehlung wert.
fahrradträger für e-bikes im test

Der Fahrradträger von XLC bietet ein ungewöhnliches Befestigungsdesign: Wie ein Greifarm schwenkt der Rahmenhalter für das hintere Fahrrad über das vordere. Er kann auch als Montagehalter verwendet werden.

Bild: Ralf Timm/AUTO BILD
Ein ungewöhnliches Design bietet der Amalda Work-E VC-07 der Firma XLC. Wie der Fahrradträger von Thule ist auch er nicht mit einem herkömmlichen Bügel ausgestattet, an dem die Rahmenhalter montiert werden. Wie bei Thule sind die Rahmenhalter auch beim Träger von XLC fest angebracht. Anders als beim Thule, ist der Rahmenhalter für das hintere Fahrrad aber nicht zwischen den Fahrrädern befestigt, sondern wird über das vordere Fahrrad hinweg heruntergeklappt. Fast wie der Arm eines Baggers wirkt der recht massive Rahmenhalter bei der Handhabung. Einfacher macht es das Befestigen der Fahrräder aber erst auf den zweiten Blick: So muss man beachten, dass auf der vorderen Schiene nur ein Herrenfahrrad befestigt werden kann. Doch auch dabei wird es schwer: Der Arm bietet nicht genügend Flexibilität, um wirklich alle Fahrräder befestigen zu können. Hat man aber passende Fahrräder, funktioniert das System überraschend gut.Beim Fahrradträger SR7 der Marke Bullwing stießen wir gleich am Anfang auf ein ungewöhnliches Problem: Die mitgelieferte Bedienungsanleitung passte gar nicht zum Fahrradträger. Nicht, dass sie zwingend nötig wäre: Die Montage auf der Anhängerkupplung ist ziemlich einfach und lässt keine Fragen offen. Die Befestigung der Fahrräder ist hingegen etwas komplizierter: Die Rahmenhalter lassen sich nicht so leicht umsetzen, da sie nicht vom Haltebügel abgenommen werden können. Die Folge: Eventuell muss man ein Fahrrad wieder abnehmen und eine andere Reihenfolge ausprobieren.fahrradträger für e-bikes im test

Am Fahrradträger der Marke Fischer gibt es einige Verarbeitungsmängel zu erkennen: Nicht nur an der Beleuchtung sind Risse und Brüche im Plastik zu finden.

Bild: Ralf Timm/AUTO BILD
Schlusslicht des Tests bildet der Fischer Proline Evo 2. Er ist der einzige Träger im Test, der eine Erstmontage erforderlich macht: So muss nicht nur der Kennzeichenhalter montiert werden, auch die Rahmenhalter müssen zusammengebaut werden, was sich als etwas fummelig herausstellt. Die Montage auf der Anhängerkupplung kann graue Haare kosten: Das Aufsetzen auf die Anhängerkupplung ist zwar relativ leicht, doch beim Fixieren kippt der Fahrradträger jedes Mal zur Seite. Die Befestigung der Fahrräder geht hingegen leicht von der Hand und lässt keine Wünsche offen. Das kann man von der Verarbeitungsqualität nicht unbedingt sagen: Am Träger lassen sich früh einige Beschädigungen im Bereich der Lampen erkennen. Teilweise gibt es Risse, teilweise brachen während des Tests sogar Stücke heraus. Auch an den Schienen und an den Rahmenhalter lassen sich Verarbeitungsmängel erkennen.


    Fazit zum E-Bike-Fahrradträger-Test

    Der Test zeigt: Nicht immer ist teurer auch unbedingt deutlich besser. Mit der Note 1,0 (sehr gut) ist der Thule Epos 2 zwar unser Testsieger und macht das Transportieren von E-Bikes auch sehr einfach, allerdings ist er mit einer UVP von 1000 Euro auch ziemlich teuer. Weniger als die Hälfte kostet der Träger von Bosal, unser Preis-Leistungs-Sieger. Mit wenigen Kompromissen transportiert er die Räder ähnlich gut. Gleiches gilt auch für die Fahrradträger von Yakima, Bosal, Eufab und Atera. Nur zum Fahrradträger von Fischer können wir nicht raten – zu groß sind die Verarbeitungsmängel. 

    Testsieger (2023): Thule Epos 2


    Preis-Leistungs-Sieger (2023): Bosal Comfort Pro 2


    Das ist bei der Benutzung von Fahrradträgern zu beachten

    Bevor man einen Fahrradträger auf der Anhängerkupplung montiert, sollte man sich informieren, wie hoch die Stützlast des jeweiligen Autos ist. Denn auch die Fahrradträger im Test können nur die volle Nutzlast bieten, wenn die Stützlast des Autos ausreichend hoch ist. Wiegt der Fahrradträger mit den montierten Fahrrädern mehr als die Stützlast zulässt, drohen hohe Bußgelder! Welche Fahrradträger-Typen es gibt und welche Strafen bei falscher Benutzung drohen, erfahren Sie in unserem AUTO BILD Fahrradträger-Test

    E-Bikes im Test

    AUTO BILD deckt alle Formen der Mobilität ab – Fahrräder werden der Marke BIKE BILD abgedeckt und regelmäßig getestet. So hat BIKE BILD im Jahr 2022 E-SUV-Bikes, bzw. E-All-Terrainbikes getestet. Diese Elektrofahrräder sollen mit Vielseitigkeit, Robustheit und kräftigen Antrieben überzeugen – doch Vorsicht: Durch die breiten Reifen kann der Transport auf Fahrradträgern etwas erschwert werden. Alle Infos zum großen BIKE BILD E-SUV-Bike-Test finden Sie hier.

    Nützliches Wissen rund um Fahrradträger für e-Bikes

    Welcher Fahrradträger für e-Bikes ist der beste?

    Testsieger des AUTO BILD E-Bike-Fahrradträger-Test 2023 wurde der Thule Epos 2. Der Träger überzeugt mit einem cleveren Befestigungssystem, das für jedes Fahrrad einen separaten, fest am Träger montierten Rahmenhalter hat. Zudem wirkt die Verarbeitungsqualität hochwertig und die Montage auf der Anhängerkupplung geht leicht von der Hand. Mit 295 von 300 möglichen Punkten erreichte der Thule Epos 2 die Note 1,0 (sehr gut).

    Was kostet ein guter Fahrradträger für e-Bikes?

    Mit einer UVP von rund 450 ist der Bosal Comfort Pro II nicht nur ein günstiger Fahrradträger für E-Bikes, er ist auch Testsieger des AUTO BILD E-Bike-Fahrradträger-Tests geworden. Der Comfort Pro II ist leicht auf der Anhängerkupplung zu montieren und wenn man die E-Bikes über den Griff gehoben hat, ist auch die Befestigung der Fahrräder intuitiv und selbsterklärend. Die Verarbeitung wirkt stellenweise etwas günstig, ist aber trotzdem solide. Mit 268 von 300 Punkten erhält der Bosal Comfort Pro II die Note 1,5 (gut). Teurer ist der Testsieger: Der Thule Epos hat eine UVP von 999 Euro.

    Welche Fahrradträger sind für e-Bikes geeignet?

    Wenn man ein E-Bike auf einem Fahrradträger transportieren möchte, muss man einige Dinge beachten: Wichtig ist die Stützlast des Autos, die nicht überschritten werden darf. Hierfür rechnet man das Gewicht des Fahrradträgers sowie das Gewicht der Fahrräder zusammen. Die Summe dieser Rechnung darf dann nicht über der Stützlast des Autos liegen. Aber auch der Fahrradträger muss dafür geeignet sein: Sowohl die Gesamtzuladung als auch die Zuladung einzelner Schienen müssen beachtet werden. Beträgt die Zuladung einer Schiene nur 25 Kilogramm, darf ein 30 Kilogramm schweres E-Bike nicht aufgeladen werden.


    Disclaimer

    Dieser Test wurde unterstützt von Atera, Bosal, Bullwing, Eufab, Fischer, Thule, Uebler, Yakima, Westfalia und XLC. Unsere Standards zu Transparenz und journalistischer Unabhängigkeit finden Sie hier.

    TOP STORIES

    Top List in the World