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Fahrradklima-Test: Peiting besser als der Schnitt - viel Luft nach oben gibt es dennoch

Auswertung

Fahrradklima-Test: Peiting besser als der Schnitt – viel Luft nach oben gibt es dennoch

fahrradklima-test: peiting besser als der schnitt - viel luft nach oben gibt es dennoch

In der Münchener Straße sorgt ein neuer Schutzstreifen für mehr Sicherheit der Radler.

Alle zwei Jahre führt der ADFC seinen Fahrradklima-Test durch. Auch die Peitinger waren aufgerufen, die Fahrradfreundlichkeit ihrer Gemeinde zu bewerten. Das Ergebnis fällt besser aus als der Bundesdurchschnitt. Viel Luft nach oben ist dennoch.

Peiting – Viel Licht, aber auch viel Schatten: So lässt sich das Ergebnis der Online-Befragung im Rahmen des ADFC-Fahrradklima-Tests im Fall der Gemeinde Peiting wohl am besten zusammenfassen. 60 Teilnehmer hatten sich im vergangenen Herbst die Zeit genommen, den umfangreichen Fragenkatalog abzuarbeiten. Bewertet nach Schulnoten reichte es für den Markt am Ende zu einer 3,8. Um im Bild zu bleiben: Die Versetzung ist damit nicht gefährdet, zu den Überfliegern zählt man in Sachen Radverkehr aber auch nicht.

Es ist ein Platz im guten Mittelfeld, im Vergleich mit 474 ähnlich großen Orten liegt Peiting auf Rang 162. Das ist besser als der Bundesdurchschnitt (3,9), und auch im landkreisweiten Vergleich hat der Markt die Nase vorn. Penzberg (4,5) und Weilheim (4,0) schnitten deutlich schlechter ab. Allerdings: Gegenüber der letzten Untersuchung 2020 hat sich das Peitinger Resultat leicht verschlechtert. Damals reichte es in der Gesamtbewertung zur Note 3,7 (wir berichteten). Entsprechend spricht Bürgermeister Peter Ostenrieder von einem „passablen Ergebnis“ für seine Gemeinde.

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Eine gute Note stellten die Teilnehmer dem Markt für die Erreichbarkeit des Ortszentrums (2,3) aus. Auch, dass man in Peiting zügig mit dem Rad ans Ziel gelangt, wurde mit 2,6 positiv bewertet. Gleichsam angetan zeigen sich die Teilnehmer auch davon, dass in Peiting alle Altersgruppen mit dem Rad unterwegs sind. Wenig auszusetzen gibt es laut Umfrage an der Wegweisung für Radfahrer (2,7), auch Konflikte mit Fußgängern haben Radler offenbar nur selten (2,9).

Ärger über viele Falschparker auf Radwegen

Ein großer Dorn im Auge der Teilnehmer ist dagegen, dass die Gemeinde zu wenig gegen Falschparker auf Radwegen unternimmt (4,8). Ein Problem, dass schon bei der letzten Untersuchung bemängelt wurde. „Das ist ein Ärgernis, wir müssen das mehr kontrollieren lassen“, kann der Rathauschef den Unmut nachvollziehen. Kritisch sieht eine Mehrzahl der Teilnehmer auch die oft zu schmalen Radwege im Ort (4,7). Kein Ruhmesblatt gewinnt die Gemeinde ebenfalls bei der Frage nach einer Mitnahmemöglichkeit von Fahrrädern in öffentlichen Verkehrsmitteln (4,8), vermisst wird zudem ein Leihrad-Angebot (5,1).

Negativer als noch vor zwei Jahren bewerten die Teilnehmer das Thema Sicherheit. Ein Grund dafür könnten laut Ostenrieder die vielen Baustellen im vergangenen Jahr im Ort gewesen sein. Von Absperrungen und Umleitungen seien auch die Radfahrer betroffen gewesen.

Auch dem Radfahren im ländlichen Raum hat sich der ADFC in seiner Umfrage genauer gewidmet. Durchaus alarmierend: Mehr als die Hälfte der Teilnehmer gab in diesem Zusammenhang an, sich auf dem Weg in Nachbarorte sowohl tags als auch nachts eher unsicher zu fühlen. Zwei Drittel kritisierten, dass es für Pendler an den Bahnhöfen an sicheren, wettergeschützten und komfortablen Abstellmöglichkeiten fehlt. Immerhin: Seit der Umfrage hat sich die Situation dank neuer Radständer dort verbessert, merkt der Bürgermeister an.

Geld für weitere Maßnahmen ist knapp

Nach wie vor findet eine Mehrzahl der Teilnehmer, dass der Markt mehr tun könne für den Radverkehr. Ostenrieder verweist darauf, dass man erste Maßnahmen aus dem 2020 erstellten Gutachten zum Alltagsradwegenetz mittlerweile umgesetzt habe. So sei in der Münchener Straße ein weiterer Radfahrstreifen markiert. Zwischen Peiting und Birkland laufe der Bau des neuen Radwegs. Einiges getan habe sich auch in Sachen Abstellanlagen im Ort.

Doch bis weitere Verbesserungen folgen, wird es wohl erst einmal dauern. Denn die kosten Geld und das ist derzeit knapp beim Markt. Weil die Gemeinde sparen muss, damit überhaupt ein genehmigungsfähiger Haushalt aufgestellt werden konnte, wurde laut Bürgermeister kräftig der Rotstift angesetzt. Man habe alle kurzfristig geplanten Maßnahmen wie die Beschilderung und Markierung von Radwegen oder den Bau einer weiteren Verkehrsinsel am Ortseingang erst einmal auf Eis legen müssen, sagt Ostenrieder.

Alle Ergebnisse des Fahrradklima-Tests sind online nachlesbar unter der Adresse fahrradklima-test.adfc.de.

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