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Fahrerassistenzsysteme: Mehr Ablenkung statt mehr Sicherheit

fahrerassistenzsysteme: mehr ablenkung statt mehr sicherheit

Autofahrer werden durch Automatisierung noch mehr abgelenkt

Fahrerassistenzsysteme in modernen Autos sollen – wie ihre Bezeichnung bereits vorwegnimmt – die Person hinter dem Lenkrad beim Autofahren unterstützen. Sei es durch Spurhalteassistenten, halbautonome Fähigkeiten, Tempomaten mit Abstandhalter – all diese Features sollen die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen. 

Mit diesem Tenor bewerben die Autohersteller ihre Fahrerassistenzsysteme und mit dem Argument der Sicherheit werden diese Funktionen den Autofahrern schmackhaft gemacht. Die Realität sieht allerdings etwas anders aus: Autofahrer sind durch Fahrerassistenzsysteme deutlich mehr abgelenkt. 

Zu diesem Ergebnis ist eine Untersuchung des Insurance Institute for Highway Safety (IIHS) gekommen, die gemeinsam mit dem renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT) durchgeführt wurde.

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fahrerassistenzsysteme: mehr ablenkung statt mehr sicherheit

Tesla Autopilot

Essen und Körperpflege hinter dem Lenkrad

Demnach führen Fahrerassistenzsysteme nicht dazu, dass sich Autofahrer mehr auf das Verkehrsgeschehen konzentrieren. Im Gegenteil: Die freigewordenen Ressourcen bei der Aufmerksamkeit werden für andere Tätigkeiten genutzt, wie es vom IIHS heißt. Dazu zählen “Essen, Körperpflege und die Nutzung elektronischer Geräte”. 

Es wird zwar immer behauptet, dass etwa fortschrittliche Spurhalteassistenten einen Schutzmechanismus eingebaut haben, der die Autofahrer regelmäßig daran erinnert, die Augen auf die Straße zu richten. Meist reicht es aus, das Lenkrad ein klein wenig zu bewegen, um diesen Schutzmechanismus zufriedenzustellen.

Die Autofahrer würden allerdings in kürzester Zeit lernen, wie diese Schutzmechanismen überlistet werden können. Beispielsweise gewöhnen sie sich rasch daran, dass der Spurhalteassistent in den immer gleichen Zeitabständen nach einer Interaktion verlangt. Das führe dazu, dass diese Sicherheitsvorkehrungen ad absurdum geführt werden. 

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Strengere Sicherheitsvorkehrungen notwendig

Die Studien zeigen, “warum teilautomatisierte Systeme strengere Sicherheitsvorkehrungen benötigen, um Missbrauch zu verhindern”, wird der IIHS-Vorsitzende David Harkey zitiert. 

Durchgeführt wurde die Untersuchung übrigens mit Volvo-Fahrzeugen und den darin integrierten Pilot-Assist-Funktionen, sowie mit Tesla-Autos und dem Autopiloten. Die Studienteilnehmer sind ein Monat lang mit diesen für sie unbekannten Fahrzeugen unterwegs gewesen. 

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