Fahrbericht MG ZS Hybrid+: VW im Visier: China bringt neues Familien-SUV mit Hybridantrieb

MG / SAIC MG ZS Hybrid+ Der Trend zur Elektromobilität hat die Preise vieler Neuwagen in ungeahnte Höhen katapultiert. Dass es auch anders geht, zeigt der MG ZS. Der neue Mittelklasse-Crossover ist bereits ab 22.990 Euro mit einem Hybridantrieb zu bekommen. Keine Konkurrenz auf weiter Flur.

Bereits der kleinere MG3 Hybrid+ bietet seit dem Frühjahr viel Auto für überschaubares Geld. Der große Bruder ZS Hybrid+ zeigt jetzt, dass es noch attraktiver geht. Ein 4,43 Meter langer Familien-SUV, der Platz für allemal vier Personen bietet, jede Menge Laderaum in sich trägt und dann noch einen Hybridantrieb mit einer Systemleistung von 145 kW / 197 PS? Das kann auf dem lokalen Markt aktuell kaum ein anderer zu einem Basispreis von unter 23.000 Euro. Wer meint, dass es für das Schnapperangebot nur eine rollende Enthaltsamkeitserklärung gäbe, die auch noch unansehnlich sei, irrt. Und wie. Denn das Design des SUV, der irgendwo zwischen Kompakt- und Mittelklasse segelt, ist gefällig und unauffällig zugleich. Dabei kann sich die Basisausstattung des MG ZS Hybrid+ Standard allemal sehen lassen, bietet diese unter anderem doch Details wie Rückfahrkamera, Parksensoren, Abstandstempomat, 10-Zoll-Display und weitere Fahrerassistenzsysteme. Für jeweils 2.000 Euro Aufpreis gibt es die nächsten Ausstattungsstufen Comfort und Luxury, die dann unter anderem elektrische Kunstledersitze, Alufelgen, 12-Zoll-Touch-Screen und weitere Annehmlichkeiten bieten.

Leistung: reicht locker!

Allen Versionen gemein ist durch den Radstand von 2,61 Metern das ordentliche Platzangebot, eine Bedienung, an die man sich auf dem Zentraldisplay und den haptischen Tasten schnell gewöhnt und eine Atmosphäre, die für ein günstiges Volumenmodell allemal überzeugen kann. Verkleidungen, Griffe, Taster, Lenkrad oder Oberflächen – da ist MG, die seit Jahren zum chinesischen Saic-Konzern gehören, nichts vorzuwerfen. Zudem gibt es nicht nur genügend rollenden Lebensraum vorne wie hinten, sondern auch ein Gepäckvolumen, das sich durch Umklappen der geteilten Rückbank von 443 auf 1.457 Liter erweitern lässt. Mit diesem Platzangebot kommen im Innenraum ebenso wie im Gepäckabteil wohl die meisten Familien mit ein bis zwei Kindern aus. Genau das gilt auch für den Antrieb, denn der Hybridantrieb des MG3 macht auch im größeren ZS eine recht ordentliche Figur. Der 1,5 Liter großen Vierzylinder-Benziner mit zugegeben überschaubaren 75 kW / 102 PS wird von einem Elektromotor unterstützt, der weitere 100 kW / 136 PS beisteuert. So stehen für den Vortrieb stattliche 145 kW / 197 PS zur Verfügung, die den knapp 1,5 Tonnen schweren Fronttriebler allemal munter antreiben. Das Fahrwerk ist komfortabel, aber nicht schwammig und die Lenkung präsentiert sich betont leichtgängig – mehr braucht hier keiner.

Die Kraftübertragung läuft über eine speziell entwickelte Dreigang-Automatik, die für einen besonders sparsamen Verbrauch sorgen soll. Der Normverbrauch von avisierten 5,1 Litern Superkraftstoff auf 100 Kilometern lässt sich in der Realität speziell dann nahezu erreichen, wenn der MG ZS Hybrid+ bevorzugt im urbanen Bereich unterwegs ist. Denn dann sorgt eine knapp 1,9 kWh große Batterie, bestehend aus einer Kombination an Nickel-Kobald-Mangan dafür, dass Strecken von bis zu zehn Kilometern rein elektrisch zurückgelegt werden und der ZS zum Knauser-SUV wird. Zugegeben hat der Antrieb des China-SUV auch einige Schwächen. Das ist weniger das überschaubare Drehmoment von 250 Nm oder die sich kaum spürbar unterscheidenden Fahrprogramme, sondern eher die mäßige Geräuschdämmung im Innenraum und eine Höchstgeschwindigkeit von überschaubaren 168 km/h. Das dürfte manchem Familienvater nicht nur für die schnelle Fahrt in Wochenend und Sonnenschein etwas wenig des Guten sein. Doch die sieben Jahre Garantie dürften das für viele zusammen mit dem Schnäppchenpreis mehr als ausgleichen können und die schmucke Metallic-Farbe „Emerald Grün“ ist kostenlos zu bekommen. Kein schlechtes Angebot – ganz im Gegenteil.

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