Audi

Audi RS7

Fahrbericht: Audi RS7 Performance Mit Pauken und Trompeten

Audi macht keinen Hehl daraus, dass auch bei den besonders sportlichen RS-Modellen mittelfristig kein Weg an der Elektrifizierung vorbeiführt. Doch noch können die Verbrennerfans in aller Ruhe kräftig durchatmen – zum 40. Geburtstag von Audi Sport, der einstigen Quattro GmbH, beschenkt sich die Sportwagenabteilung der vier Ringe mit dem Doppelpack aus RS6 Avant / RS7 selbst und verleiht ihnen das subtil verpackte Performance-Abzeichen. Optisch hat sich abgesehen von den leider nur optionalen 22- Zöllern in Koloration nach Wahl nichts Nennenswertes getan, doch unter der Haube gab es dank neuer Turbolader und 0,2 bar mehr Ladedruck einen leichten Leistungsnachschlag auf 463 kW / 630 PS und 850 Nm Drehmoment, die ab 2.300 Touren anliegen. Der Spurtgewinn 0 auf Tempo 100 in 3,4 Sekunden ist ebenso unwichtig wie die unverändert bei stattlichen 305 km/h abgeregelte Höchstgeschwindigkeit. Es ist die beeindruckende Fahrbarkeit des allradgetriebenen Schrägheckcoupés, dessen dicke Kotflügelbacken neben der martialischen Front unverändert für jede Menge Aufsehen sorgen.

Mit Pauken und Trompeten

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© press-inform – das Pressebuero

Audi RS7 Performance

Immer wieder klicken Handykameras und der Daumen reckt sich nach oben, wenn der Audi RS7 mit seiner Kraftverteilung von 40:60 zugunsten der Hinterachse seine Bahnen zieht – selbst in der sonnenverwöhnten Weinregion des Napa Valleys. Die 12,0 Liter Superkraftstoff an Normverbrauch sind üppig und ohne die Elektrifizierung zu erklären. Stören wird sich daran niemand – RS7 hin und Performance-Paket mit 30 PS und 50 Nm mehr her. Auch das nachgeschärfte Quattro-Modell kann je nach Traktion bis zu 70 Prozent der Leistung nach vorn oder bis zu 85 Prozent an die Hinterachse bringen – in Millisekunden. Noch mehr Dynamik im sportlichen Alltag schafft das optionale RS-Dynamikpaket Plus inklusiv radselektiver Momentensteuerung mit dem Sportdifferenzial, dass die Kräfte bei schneller Kurvenfahrt bedarfsgerecht zwischen den Hinterrädern verteilt. Gerade bei engen Kehren bringt das zusätzliche Traktion und damit Stabilität beim Herausbeschleunigen.

So ganz kommt der 5,01 Meter lange Audi RS7 Performance übrigens doch nicht ohne eine spürbare Elektrifizierung aus. Das 48-Volt-Bordnetz bringt ein Mildhybrid-System ins Spiel, dessen Startergenerator beim Verzögern bis zu zwölf Kilowatt Leistung zurückgewinnen kann. Diese gehen ohne Zutun des Fahrers als elektrische Energie in einen kleinen Lithium-Ionen-Speicher. Ist die Schräghecklimousine zwischen 55 und 160 km/h unterwegs und der Fahrer nimmt den Fuß vom Gas, entscheidet die Bordelektronik, je nach Fahrsituation und angewähltem Fahrprogramm, ob rekuperiert der gesegelt wird. Im Alltagsbetrieb soll das zusammen mit der Zylinderabschaltung im Teillastbetrieb einen knappen Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer einsparen.

Der pausbäckige Audi RS7 hatte bereits bisher Kraft in allen Lebenslagen und ab sofort als Performance- Version für einen Preis von 135.000 Euro eben noch etwas mehr. Das ändert nichts daran, dass der RS7 nicht nur optisch eine beeindruckende Fahrmaschine ist, die einfach gute Laune macht. Der Kunde hat die Wahl zwischen variabler Luftfederung und elektronischer Dämpferregelung mit Wankausgleich – gefallen können beide und da der RS7 Performance wohl schon wegen Fahrzeugklasse und mehr als zwei Tonnen Leergewicht weniger als Kurvenjäger, sondern eher als leistungsstarkes Autobahnmonster eingesetzt wird, erscheint die Luftfederung mit imposanten Komfortniveau trotz der 22-Zöller die bessere Wahl. Die neu entwickelte Alufelge ist nicht nur optische eine echte Schau, wiegt jedes der vier Räder jedoch fünf Kilogramm weniger als eine vergleichbare Konstruktion – form follows function und das noch nicht sehenswert ausgeformten ungefederten Massen.

Der doppelt aufgeladene Achtzylinder mit vier Litern Hubraum schiebt nach einem kaum spürbaren Turboloch an, als gäbe es weder morgen noch übermorgen. Dazu je nach Fahrprogramm der bullig wummernde Sound der Klappenauspuffanlage, die die Zahlensprünge des Digitaltachos mit einem Stakkato untermalt, während die Insassen in die exzellenten Lederstühle gepresst werden. In der Klasse eines solchen Luxusmodells dürften die klimatisierten Sportsitze übrigens auch eine elektrische Sitzwangenverstellung und eine elektrisch bedienbare Oberschenkenkelauflage haben, um das Bild ebenso perfekt wie standesgemäß zu machen. Der Innenraum bleibt beim Performance-Modell wie er ist – edel und gut verarbeitet. Das Platzangebot ist perfekt für zwei allemal ideal für vier Personen. Der Laderaum von 535 bis 1.390 Liter macht selbst viele Kombis nutzlos, denn lange Gegenstände lassen sich bei umgelegter Rückbank mit Vollgas durch die Gegend transportieren. Und wer doch einen Kombi will: das Performance- Paket gibt es auch für den Audi RS6.

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