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"Fahr doch!!" - Wütender Frank Stippler geht bei 24h Nürburgring viral

Frank Stippler rastete im Cockpit des Audi R8 LMS GT3 Evo II völlig aus

Wer kennt das nicht? Man hat es eilig, einen Termin wahrzunehmen, und dann hängt man hinter einem Fahrzeug fest, das weit unter der erlaubten Höchstgeschwindigkeit vor sich hin bummelt und nicht überholt werden darf.

So oder so ähnlich muss sich Frank Stippler beim 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring 2024 in einem Onboard-Video gefühlt haben, das aus dem siegreichen Scherer-Audi #16 (Stippler/Mies/Feller/Marschall) an die Öffentlichkeit gelangte.

Die Aufnahme kurz vor dem Rennabbruch zeigt, wie Frank Stippler im Cockpit lauthals flucht. Im Streckenabschnitt Bergwerk zieht ihm ein Volkswagen Golf vor die Nase, der daraufhin verbal sein Fett weg bekommt.

Wenige Meter weiter trifft Stippler auf einen Schleppverband und einen Aston-Martin-Fahrer, der sich in dieser Situation wohl nicht ganz sicher ist, ob er den Schleppverband überholen darf oder nicht. Die Regeln mit Gelber Flagge erlauben das Überholen von Abschleppfahrzeugen, nicht aber das Überholen von Rennfahrzeugen untereinander.

Die folgende Situation kennt wohl jeder aus dem normalen Straßenverkehr. Stippler darf nicht überholen und muss notgedrungen in die Schleichfahrt einsteigen. Und dabei zusehen, wie sein Vorsprung durch den Aston Martin zusammenschmilzt. Und so entlädt sich der Frust verbal: “Fahr doch!!! Fahr doch!!!” Es folgen weitere Ausdrücke aus dem vulgären Wortschatz.

Die Komik der Situation wird noch dadurch gesteigert, dass Frank Stippler eigentlich als einer der souveränsten und ruhigsten Typen im Fahrerlager gilt und absolute Gelassenheit ausstrahlt.

¿pbig|https://www.instagram.com/p/C7y2sQ4NwAw/|pb¿Die Szenen aus dem Cockpit zeigen, wie sich auch der ruhigste Mensch am Steuer wandeln kann. Vor allem aber zeigen sie, unter welchem Druck die Fahrer in der Spitzenklasse des Rennens stehen. Das viel zitierte “24-Stunden-Sprintrennen” ist Realität. Die Sekunden, die Stippler in dieser Szene verliert, sind aus eigener Kraft nur schwer aufzuholen.

Regelkunde: Schleppverbände werden auf der Nürburgring-Nordschleife mit einer einfachen Gelben Flagge angezeigt. Rennfahrzeuge dürfen also nicht überholt werden, der Schleppverband selbst aber schon.

Schleppverbände haben immer wieder für chaotische Situationen gesorgt. Zuletzt im Jahr 2018, als bei einem Lauf der damaligen VLN-Langstreckenmeisterschaft (heute Nürburgring-Langstrecken-Serie, kurz NLS) eine Renault-Clio-Fahrerin hinter einem Schleppverband eine Code 60 durchfuhr und anschließend in dieser “gefangen” blieb. Für solche Fälle musste das Reglement eigens geändert werden.

Jusuf Owega: “Code Brown” bei 225 km/h!

Ein zweites virales Video zeigt einen monumentalen Quersteher des HRT-Mercedes #3 (Maini/Bird/J. Owega/Beretta) im Bereich der “Mutkurve” zwischen den Streckenabschnitten Kesselchen und Klostertal.

Erneut zeigt die Kamera des siegreichen Scherer-Audi #16 die Szenen, diesmal mit Dennis Marschall am Steuer. Der ist allerdings nur Statist in der unglaublichen Szene, als Owega bei 225 km/h das Heck ausbricht.

Der Mercedes-AMG GT3 driftet ins Gras, verfehlt die Leitplanke nur um Zentimeter und fährt weiter, als wäre nichts passiert. Er behält sogar seine Position.

¿pbig|https://www.instagram.com/p/C7wm6rNNns6/|pb¿Jusuf Owega kommentiert unter dem Video: “Ich kann den Code-Brown-Moment bestätigen!” Der Begriff “Code Brown” hat sich als Parodie auf den 2014 eingeführten Code 60 etabliert und bezeichnet scherzhaft einen kritischen Moment, der einen Wechsel der Unterwäsche zur Folge hat.

Owega: “Das Übersteuern wurde ausgelöst, weil ich etwas zu früh eingelenkt habe.” Der HRT-Mercedes #3 lag zum Zeitpunkt der Rennunterbrechung auf dem siebten Platz, fiel aber durch einen Boxenstopp hinter dem Safety-Car in der provisorischen Wertung auf den elften Rang zurück. Das Ergebnis ist nach einem Einspruch von Rowe Racing vorläufig.

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