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Elektromotor und 24/7 per App buchbar: Ayings neuer Isarflitzer

ESM, MVV und Kommunen als Partner

Elektromotor und 24/7 per App buchbar: Ayings neuer Isarflitzer

elektromotor und 24/7 per app buchbar: ayings neuer isarflitzer

Stolz präsentieren die Gemeinden Aying und Schäftlarn zusammen mit den Vertretern der MVV und der Energie Südbayern GmbH den neuen Isarflitzer vor dem Ayinger Rathaus.

Aying und Schäftlarn starten ein Pilotprojekt für E-Carsharing. Es soll Einwohnern, Unternehmen und Touristen zu mehr Mobilität verhelfen.

Aying/Schäftlarn – Das Projekt E-Carsharing in Aying und Schäftlarn begann mit einem Bier, erinnern sich Bernd Rosenbusch, Geschäftsführer des MVV, und Marcus Böske, Geschäftsführer der Energie Südbayern GmbH (ESB). Die beiden saßen auf ein Getränk zusammen und stellten fest, dass sie in der Region mehrere Kontakte und gemeinsame Interessen hätten. „Und schon war er geboren, der Isarflitzer“, fasst Rosenbusch bei der Präsentation des neuen Angebots zusammen und schmunzelt.

Ab sofort können sich dank des Pilotprojektes alle Autofahrer ab 21 Jahren eines der beiden E-Autos in Schäftlarn und Aying ausleihen. Diese stehen am Ayinger Rathaus beziehungsweise in Schäftlarn an der Münchner Straße 37, in der Nähe des Bahnhofs, wo ebenso bereits allgemeine E-Ladesäulen mit Ökostrom installiert sind.

Weitere E-Ladestationen geplant

In Aying gibt es neben der bestehenden Station am Rathaus und an der Bahnhofstraße auch noch Pläne für weitere E-Ladesäulen in Dürrnhaar, Großhelfendorf und Peiß, Schäftlarn verfügt noch über eine Ladesäule an der Fischerschlösslstraße, eine weitere am Klosterparkplatz ist ebenso bereits in Planung.

Die Buchung der E-Fahrzeuge erfolgt direkt über die Moqo-App. Diese müssen sich die Carsharer herunterladen, dort kostenlos registrieren und ihren Führerschein validieren. Schon wird den Nutzern angezeigt, ob das Auto gerade frei ist, oder ob und bis wann es derzeit in Benutzung ist.

Isarflitzer auch in MVV-App

Mithilfe eines Klicks öffnet sich das Schloss des Autos und der Fahrer kann einsteigen. „Man kann das Fahrzeug 24/7 schlüssellos nutzen. Es ist kein Schlüssel bei der Gemeinde hinterlegt“, erklärte Projektleiter Daniel Inkoferer (ESB), drückt auf sein Tablet —und schon öffnen sich die Türen des „Isarflitzers“ mit einem Blinken. Darin findet sich dann der Schlüssel zum direkten losbrausen.

Die beiden Fahrzeuge werden in Kürze zudem in der MVV-App angezeigt, wenn man nach bestimmten Reiserouten durch die beiden Gemeinden sucht. Dort können sie dann via Direktlink auf Moqo gebucht werden, soweit der Plan. Auf lange Sicht hoffen die Organisatoren, dass sich das Fahrzeug dann auch direkt über die MVV-App buchen lassen wird. Denn je besser die Schnittstellen, umso komfortabler und ansprechender für die Nutzer, sind sich alle rund um das Projekt einig.

Isarflitzer ab 6,90 Euro buchbar

Pro Stunde kostet das neue Gefährt seine Mieter 6,90 Euro, inklusive 20 Kilometern. Die Tagespauschale beträgt 59,90 Euro, inklusive 200 Kilometern. Braucht es jemand also gleich für mehrere Stunden oder Tage — oder lässt es woanders als angestöpselt an der Ladesäule am Abholpunkt stehen — so muss der Fahrer weiterhin die Benutzung des Flitzers bezahlen.

Durch die Abholstation an der Ladesäule sei dadurch gewährleistet, dass der Akku stets geladen ist und sich die Benutzer auch Reisezielen außerhalb der Gemeinden widmen können. Auch deshalb habe man sich für das Ayinger Rathaus sowie die Bahnhofsnähe in Schäftlarn entschieden, da jene Punkte zentral und gut erreichbar liegen.

Carsharing nun auch als Modell für ländliche Regionen

Bei der Präsentation des Pilotprojektes betont Landrat Christoph Göbel (CSU), dass der „Isarflitzer“ keine „Reparaturstrecke der S7“ sei, also keine Alternative für ausfallende oder verspätete Verbindungen. Auch der Ausbau der bisher mangelhaften bis fehlenden Busangebote in den ländlicheren Regionen kann und soll durch das Carsharing nicht ersetzt werden.

Vielmehr gelte der „Isarflitzer“ als Pilotprojekt, welches das Prinzip Carsharing der stadtnahen Bevölkerung zunächst einmal näher bringen soll. Bisher hätten sich die meisten Carsharing-Angebote von Firmen eher auf Großstädte wie etwa Berlin konzentriert, da sich nur dort das Angebot finanziell gerechnet habe. Nun soll der immer weiter steigende Hang in Richtung nachhaltige E-Mobilität — und damit das Pilotprojekt „Isarflitzer“ — beweisen, dass Carsharing mittlerweile auch in den nicht ganz so urbanen Regionen eine Rolle spielt, so der Landrat.

E-Auto als Zweit- oder Drittwagen

Zudem solle das komplett elektrisch betriebene Gefährt noch so manchem Skeptiker die Angst vor E-Mobilität nehmen, der bisher dem Thema vorsichtig bis ablehnend gegenüberstand. Probieren geht quasi über Studieren. Sowohl Unternehmen wie auch die Kommunen und Touristen sollen laut den Organisatoren dadurch eine weitere ökologische Alternative für den Weg von A nach B finden.

Für die Einwohner sollen die beiden Autos quasi als Zweit- oder Drittfahrzeug fungieren, egal ob zum Einkauf oder für einen Tages- oder Wochenendausflug. Ayings Bürgermeister Peter Wagner (CSU) lobte den „Isarflitzer“ als „nächsten Schritt in die Richtung der idealen Mobilität“. Schließlich sei man in Aying und der Umgebung eben „in Stadtnähe, aber doch auf dem Land.“

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