- Geschmacksfrage: Das neue Golf-Design fand nicht jeder gelungen – heute ist es eine superseltene Erscheinung
- Der Golf besitzt noch immer seinen Erstlack
- Ein H&R-Gewindefahrwerk verhilft dem Treser-Golf zu mehr Sportlichkeit
- Die verflixte Sieben: Es gibt nicht mehr viele Treser-Gölfe von den 24 ursprünglich gebauten
- Technische Daten
Kuriose Geschichte, doch in der Autowelt keineswegs ungewöhnlich: Als die VW-Fans Kristin und Stefan eines Tages im Jahr 2020 zu Besuch in Bottrop waren, um Teile für ihren Jetta 1 zu kaufen, zeigte der Schrauber aus dem Pott dem Paar, was er in der hintersten Ecke seiner Halle unter einer Plane „versteckt“ hielt: Einen waschechten Treser-Golf.
Geschmacksfrage: Das neue Golf-Design fand nicht jeder gelungen – heute ist es eine superseltene Erscheinung
Designer Hans-Joachim Walitschek schuf einen Karosseriebausatz, der das Erscheinungsbild des kantigen Golf 2 relativ stark veränderte. Neben der markanten „Nase“ zeichnet sich das Treser-Bodykit vor allem durch die eigenwillig geformten Radläufe und die GFK-Heckklappe mit gewölbter Heckscheibe aus. Namensgeber und Firmengründer Walter Treser hatte über mehrere Jahrzehnte die Automobilindustrie mit seinen Kreationen und Ideen beeinflusst. Unvergesslich bleibt sein selbst entwickelter Sportwagen, der Treser TR1. Aber auch als Zubehörproduzent genießt die Marke in der Szene nach wie vor Kultstatus.
Der Golf besitzt noch immer seinen Erstlack
Noch vor der Erstzulassung erhielt dieser 1988er VW Golf 2 mit GTI-Motor seinen Treser-Umbau. Nachdem er vom Vorbesitzer aus seinem „Dornröschenschlaf“ geweckt und komplettiert wurde, ging er den schraubenden VW-Fans Kristin und Stefan nicht mehr aus dem Kopf. Nach zwei Jahren Wartezeit entschloss sich der Besitzer zum Verkauf und wurde von den neuen Eigentümern über 400 Kilometer auf eigener Achse in den Osten der Republik überführt.
Ein H&R-Gewindefahrwerk verhilft dem Treser-Golf zu mehr Sportlichkeit
20 Bilder Fotostrecke | Einer von Sieben: Der VW Treser-Golf ist eine superseltene Erscheinung Dort gab es für den heliosblauen Volkswagen ein Gewindefahrwerk von H&R für straffere Straßenlage und schnittige Optik. An den „serienmäßigen“ Felgen wurde nichts gedreht. Hier sind nach wie vor die futuristischen Treser-Drei-Speichen-Räder in 7×16 Zoll (Vorderachse) und 8×16 Zoll (Hinterachse) im Einsatz. Bei den Reifen fiel die Wahl auf 195/45 R16 und 215/45 R16.
Die verflixte Sieben: Es gibt nicht mehr viele Treser-Gölfe von den 24 ursprünglich gebauten
Wie viele komplette Treser-Golf gebaut wurden, ist laut der Besitzer nicht dokumentiert. Jedoch stehen sie dank des Treser-Clubs mit dem damaligen Designer in Kontakt und dieser hat angegeben, dass es etwa 24 Autos gegeben haben soll. Im Treser-Club existieren zwei Exemplare, Hans-Joachim Walitschek besitzt einen davon. Kristin und Stefan haben weiter recherchiert und berichten, dass es einen Treser-Golf in Barcelona geben soll, einer befindet sich in der tschechischen Republik im Aufbau, einer fährt in Bayern und einer im Aachener Kreis. Insgesamt dürften es also sieben existierende Treser-Golf geben. Das nennen wir mal ein „seltenes Schätzchen“.
Technische Daten
Fahrzeugtyp: VW Golf 2 GTI Treser-Umbau
Baujahr: 1988
Auspuff: VW Golf G60
Kraftübertragung: 5-Gang Schaltgetriebe
Räder: Treser 3-Speichen-Felgen, an der Vorderachse in 7×16 Zoll, an der Hinterachse in 8×16 Zoll
Bremsen: Original
Fahrwerk: H&R Gewindefahrwerk
Karosserie: Treser-Bodykit, bestehend aus Treser-Frontmaske, Karosserieverbreiterungen, Treser-Heckklappe aus GFK mit gewölbter Heckscheibe, Treser-Frontschürze, Treser-Heckschürze mit Diffusor, tiefschwarze Treser-Rückleuchten, heliosblauer Erstlack
Innenraum: Treser-Lenkrad, elektrisch verstellbare Recaro-Sitze, Siglachrom Verglasung
ICE: VW Gamma Kassettenradio
Dank an: Treser Club e.V. für die tollen Kontakte, Michael Stelter fürs Zeigen des Schätzchens