Einige Wallboxen wie die Quasar 2 verfügen bereits über die V2G-Funktion.
E-Autos am Stromnetz: Der Staat und die Energieversorger haben Nachholbedarf
So gibt es in Deutschland weder die entsprechenden Gesetze noch die geeignete Infrastruktur, um E-Autos mit bidirektionalem Laden, auch Vehicle-to-Grid (V2G) genannt, ans Stromnetz anzuschließen. Zu diesem Ergebnis kam die Untersuchung, an der sich neben Smart Energy auch das Unternehmen Eaton, das im Energiemanagement tätig ist, und die norwegische Risikomanagement-Firma DNV beteiligten. Im Punkt „Kommerzielle Nutzung“ von V2G schneidet Deutschland wesentlich schlechter ab als europäische Nachbarländer wie Frankreich, Belgien, Dänemark oder Schweden. Zwar bieten einige neue E-Autos eine Funktion, Energie aus der Batterie an externe Verbraucher abzugeben. Doch laut den Forschern fehlt es vor allem an der Flexibilität der Märkte, sprich der Stromversorger. Laut dem Technikportal Heise gibt es in Deutschland mehr als 800 Stromanbieter beziehungsweise Netzbetreiber mit unterschiedlichen technischen Anschlussbedingungen (TAB).
Masse an Stromanbietern und fehlende Smart-Meter erschweren die Einführung von V2G
Diese TABs regeln zum einen den Anschluss einer V2G-fähigen Wallbox an das jeweilige Stromnetz, aber auch die Bedingungen zum Kauf des Autostroms. Hier fehlen laut der Expertise vor allem smarte Wallboxen und Stromzähler, die über eine Internetverbindung mit dem Stromanbieter oder einer Strombörse verbunden sind. Dirk Kaisers von Eaton und Mitautor der Studie sieht verschenktes Potenzial in den Akkus von zu Hause geparkten E-Autos. So ist seiner Meinung nach der Anschluss von E-Autos an das Stromnetz nicht nur eine Frage der effizienten Nutzung von Ressourcen, sondern bringe auch Vorteile für die Verbraucher im Rahmen einer fairen und gerechten Energiewende.