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E-Autos als Netzspeicher: EU-Studie sieht Deutschland auf letztem Platz

e-autos als netzspeicher: eu-studie sieht deutschland auf letztem platz

Einige Wallboxen wie die Quasar 2 verfügen bereits über die V2G-Funktion.

Laut einer Studie der Wirtschaftsvereinigung „Smart Energy Europe“ könnten E-Autos als Stromspeicher die Verbraucher in der Europäischen Union (EU)  in einem dementsprechend gestalteten Energiesystem finanziell deutlich entlasten. Vor allem mehr Flexibilität bei der Stromnachfrage sehen die Studienautoren als vielversprechende Lösung, um das Stromnetz zu entlasten. Exemplarisch führt die Analyse die Schwankungen bei der Energie-Erzeugung aus Wind- und Solaranlagen, Spitzen bei Angebot und Nachfrage sowie eine effiziente Nutzung der Strominfrastruktur an. Doch gerade in diesem Bereich landet Deutschland innerhalb der EU auf dem letzten Platz.

E-Autos am Stromnetz: Der Staat und die Energieversorger haben Nachholbedarf

So gibt es in Deutschland weder die entsprechenden Gesetze noch die geeignete Infrastruktur, um E-Autos mit bidirektionalem Laden, auch Vehicle-to-Grid (V2G) genannt, ans Stromnetz anzuschließen. Zu diesem Ergebnis kam die Untersuchung, an der sich neben Smart Energy auch das Unternehmen Eaton, das im Energiemanagement tätig ist, und die norwegische Risikomanagement-Firma DNV beteiligten. Im Punkt „Kommerzielle Nutzung“ von V2G schneidet Deutschland wesentlich schlechter ab als europäische Nachbarländer wie Frankreich, Belgien, Dänemark oder Schweden. Zwar bieten einige neue E-Autos eine Funktion, Energie aus der Batterie an externe Verbraucher abzugeben. Doch laut den Forschern fehlt es vor allem an  der Flexibilität der Märkte, sprich der Stromversorger. Laut dem Technikportal Heise gibt es in Deutschland mehr als 800 Stromanbieter beziehungsweise Netzbetreiber mit unterschiedlichen technischen Anschlussbedingungen (TAB).

Masse an Stromanbietern und fehlende Smart-Meter erschweren die Einführung von V2G

Diese TABs regeln zum einen den Anschluss einer V2G-fähigen Wallbox an das jeweilige Stromnetz, aber auch die Bedingungen zum Kauf des Autostroms. Hier fehlen laut der Expertise vor allem smarte Wallboxen und Stromzähler, die über eine Internetverbindung mit dem Stromanbieter oder einer Strombörse verbunden sind. Dirk Kaisers von Eaton und Mitautor der Studie sieht verschenktes Potenzial in den Akkus von zu Hause geparkten E-Autos. So ist seiner Meinung nach der Anschluss von E-Autos an das Stromnetz nicht nur eine Frage der effizienten Nutzung von Ressourcen, sondern bringe auch Vorteile für die Verbraucher im Rahmen einer fairen und gerechten Energiewende.

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