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China reguliert nun die Exporte von Seltenen Erden

Unter staatlicher Kontrolle China reguliert nun die Exporte von Seltenen Erden

Die chinesische Regierung hat am Wochenende per Dekret neue Regularien beschlossen, um mehr Kontrolle über den Export von Seltenen Erden zu erlangen. Im Detail geht es um eine Rückverfolgbarkeit vom Abbau bis zur Verarbeitung der Elemente. Die Rohstoffe gehören dem Staat und werden daher nun staatlich kontrolliert.

china reguliert nun die exporte von seltenen erden

Gar nicht so selten: Die seltensten Elemente der Seltenen Erden sind immer noch häufiger als z.B. Gold. (Bild: frei lizenziert / Pixabay)

China hat die eigenen Maßnahmen zur Kontrolle und Regulierung von Seltenen Erden deutlich verschärft. Die in Kraft getretenen Vorschriften besagen, dass alle Ressourcen der Elemente staatlich sind und keine Person oder Organisation Anspruch darauf hat. Der chinesische Staat verlangt von den exportierenden Unternehmen, dass ein umfassendes Rückverfolgbarkeitssystem für den Abbau und die Verarbeitung dieser Rohstoffe implementiert wird, welches dem Staat die Kontrolle über die Rohstoff-Ströme ermöglicht. Somit soll jedes Gramm der Elemente vom Abbauort bis zum Endverbraucher nachverfolgt werden können. Hierzu unterzeichnete Ministerpräsident Li Qiang am Wochenende ein entsprechendes Dekret. Dies teilte die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua mit.

Gerade der rasante Ausbau der Elektromobilität treibt die Notwendigkeit nach Seltenen Erden weiter voran. Die Gruppe der Seltenen Erden umfasst 17 Elemente, darunter Neodym und Dysprosium. China ist der weltweit größte Produzent dieser Elemente und kontrolliert etwa 70 Prozent der globalen Förderung und Verarbeitung. Seltene Erden wie Neodym, Dysprosium und Praseodym sind bekannt für ihre hervorragenden magnetischen Eigenschaften. Neodym sorgt zum Beispiel für die Erhöhung der Sättigungsmagnetisierung, Dysprosium erhöht die Temperaturstabilität.

Die chinesische Regierung betont, dass diese Maßnahmen ausschließlich dazu dienen sollen, um illegalen Handel zu bekämpfen und die Umwelt zu schützen. Kritiker hingegen sehen darin die Möglichkeit für China, die Marktmacht weiter auszubauen und geopolitische Vorteile zu erlangen. Die Regeln zielen nämlich explizit auf exportierende Unternehmen ab. Diese sollen ab sofort detaillierte Berichte über die Mengen und Ziele ihrer Exporte abgeben.

Ein wichtiger Punkt, welcher durch Chinas striktere Exportkontrollen wieder an Bedeutung gewinnt, ist das Recycling von Seltenen Erden. Der komplexe Prozess wird angesichts der steigenden Rohstoffpreise und der Abhängigkeit von Exporten, zu einer strategisch wichtigen Rohstoff-Quelle. Investitionen in Recyclingtechnologien und -infrastrukturen könnten somit nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ökologische Vorteile bringen. Leider wurde das Recycling der Rohstoffe zu Beginn der Notwendigkeit von Seltenen Erden vernachlässigt, da diese noch günstig waren. Mit steigenden Preisen könnte sich dies aber schnell ändern.

Die Auswirkungen auf die globalen Märkte werden aufgrund des unterzeichneten Dekrets erheblich sein. Viele Länder und Unternehmen sind stark von den chinesischen Exporten abhängig. Eine Verknappung der Exporte könnte zu Engpässen führen und die Preise für diese Rohstoffe erheblich in die Höhe treiben. Dies wiederum würde die Kosten für viele Endprodukte erhöhen, was sich auf Verbraucher weltweit auswirken könnte. Somit könnten chinesische Produkte weiter im Preiskampf gewinnen, da gerade in elektrischen Antrieben der Anteil an Seltenen Erden einen großen Anteil am Preis ausmacht. Daher hat die europäische Union und die USA haben bereits Maßnahmen ergriffen, um ihre Abhängigkeiten zu reduzieren. Es werden alternative Lieferquellen gesucht und Projekte zur Erschließung eigener Ressourcen gestartet. Diese Bemühungen sind jedoch zeit- und kostenintensiv und werden kurzfristig die Abhängigkeit von China nicht vollständig beseitigen können. Außerdem könnten andere Länder zukünftig auch einen ähnlichen Weg einschlagen, um die eigenen Rohstoffe zu schützen.

Die verstärkte Kontrolle Chinas über die Seltenen Erden zeigt die immer weiter zunehmende Bedeutung von Rohstoffen für die globale Wirtschaft. Die neuen Regularien werden höchstwahrscheinlich weitreichende Auswirkungen auf die Technologiebranche haben. Außerdem sind geopolitische Auswirkung nicht auszuschließen. Während China seine Position als führender Anbieter nun stärkt, müssen andere Länder schnellstmöglich Strategien entwickeln, um ihre Abhängigkeit durch Recycling oder Produkte ohne Seltene Erden zu reduzieren.  (mr)

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