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90 Nm Drehmoment aus einer Getränkedose

Ultrakompakter E-Bike-Antrieb 90 Nm Drehmoment aus einer Getränkedose

Auf der Eurobike präsentieren Hersteller ihre neusten Innovationen. Gerade E-Bikes stehen immer noch hoch im Trend. Die letzten Jahre hat sich in Sachen Leistung viel getan, doch die Größe der Antriebe hat sich kaum verändert. Nun überrascht aber ein Hersteller mit einem Antrieb in der Größe einer Getränkedose.

90 nm drehmoment aus einer getränkedose

Klein, leicht und kaum sichtbar integriert sich der Antrieb in den Rahmen. (Bild: ZF Group)

Gerade einmal 88 Millimeter Durchmesser und eine Länge von 118 Millimetern weist der neue Antrieb des Automobil-Zulieferers ZF auf. Zum Vergleich: Der Durchmesser einer 0,33 Liter Dose beträgt 67 mm und die Höhe beträgt 115 mm. Doch trotz der kleinen Größe steckt wie bei einer Getränkedose ordentlich Druck dahinter. Ganze 90 Newtonmeter Drehmoment bringt der CentriX 90 auf die Kette. Mit einer maximalen Leistung von 600 Watt ist der Antrieb genau das Richtige für Mountain-, Trekking- oder SUV-Bikes. Neben der 90 Nm Variante stellte der Hersteller aus Friedrichshafen ebenfalls eine Variante mit 75 Nm und einer Leistung von 450 Watt vor. Diese eignet sich hervorragend für Gravel-, Commuter- oder Urban-Bikes. Mit gerade einmal 2,5 Kilo gehört der Antrieb nicht nur zu den kleinsten, sondern auch zu den leichtesten am Markt. Zudem lässt sich der ZF CentriX mit nur 4 Schrauben befestigen und lässt sich dadurch einfach ein- und ausbauen, was den Service deutlich effizienter macht. Zur Verbesserung der Entwärmung sind die Kühlrippen dabei offen und können die Wärme optimal abgeben.

Mittelmotoren sind bei E-Bikes die bevorzugte Wahl, da sie eine bessere Gewichtsverteilung und somit eine stabilere Fahrt bieten. Ihre effiziente Kraftübertragung nutzt die Gangschaltung optimal und erhöht die Reichweite des Akkus. Der Verschleiß von Kette und Ritzel wird durch die gleichmäßige Kraftverteilung reduziert. Das Fahrgefühl ist natürlicher, da die Tretkraft direkt unterstützt wird, was zu einem harmonischeren Fahrerlebnis führt. Durch immer leichtere Antriebe wird das Fahrgefühl nun weiter verbessert.

Das Ökosystem um den Motor herum

Der Antrieb ist nicht das Einzige, was im E-Bike-Segment vorgestellt wurde. Neben dem kompakten Kraftpaket wurde ebenfalls das ZF Bike Eco System vorgestellt.

Dabei handelt es sich um eine 48 V E-Bike-Plattform mit 250 Watt Dauerleistung. Zwei Akkus mit 504 bzw. 756 Wattstunden stehen hier zur Auswahl. Die Lithium-Ionen-Batterien können hier durch ein Schienensystem im Unterrohr zum Laden herausgenommen werden. Zusätzlich kommt der Core Controller zum Einsatz. Dieser ist ebenfalls im Rahmen integriert. Im Oberrohr findet das System Platz und kann durch ein 2,8 Zoll großes Farbdisplay mit Touch-Funktion erweitert werden. Dieses zeigt Informationen zum Batteriestatus an. Außerdem können beispielsweise Smartphones am Core Controller geladen werden.

Neben der Bedienung über das Display steht ebenfalls eine Bluetooth-Schnittstelle zur Verfügung. Hier können neben Over-the-Air-Updates auch Strecken aufgezeichnet werden oder der Status des Rads angezeigt werden. Dabei ist das System offen und lässt sich durch Dritthersteller erweitern.

Räder bald verfügbar

Der Antrieb inklusive Bike Eco System kann auch bald erworben werden. Der Hersteller RAYMON Bicycles aus Schweinfurt bringt im Frühjahr 2025 das erste Rad mit dem neuen System auf den Markt. Das Tarok ist ein vollgefedertes Mountainbike mit 160mm Federweg, Carbon Rahmen und Mullet-Wheels (kleineres Hinterrad). Das Gewicht soll dabei laut Hersteller gerade einmal 20,5 kg betragen.

Alles in allem setzt das neue System einen großen Fokus auf kompakte und leichte Bauweise, sowie einfache Wartung. Gerade bei E-Bikes sind die Wartungskosten nicht gerade günstig. Daher erfreuen solche Meldungen auch die Fahrer.  (mr)

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