- Deutliches Plus bei VW
- US-Markt: Dominanz der amerikanischen und japanischen Autobauer
- Herausforderungen für Autokäufer: Hohe Zinsen und Verkaufspreise
Deutsche Autos – USA
Für die Konzerntochter Audi sieht es hingegen deutlich schwieriger aus. Die Bayern von BMW konnten ebenfalls weiter zulegen, vor allem dank ihrer weiter gut gehenden Elektroautos. Der Gesamtmarkt in den USA stottert hingegen wegen der hohen Zinsen und zurückhaltender Käufer.
Deutliches Plus bei VW
Die Wolfsburger Kernmarke VW Pkw steigerte die Zahl der verkauften Fahrzeuge in den drei Monaten bis Ende Juni im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum nach eigenen Angaben um fast ein Drittel auf 100.612 Stück. Die Verkäufe des E-Auto-Modells ID.4 sanken allerdings um 15 Prozent. Die sonstigen in den USA angebotenen SUV-Modelle wie Atlas, Taos und der Tiguan mit weitem Radstand gaben VW allerdings Schub. Auch die Limousinen-Modelle konnten – angetrieben vom Modell Jetta – ein deutliches Plus einfahren. Drei Viertel der in den USA verkauften Modelle sind bei VW inzwischen SUV.
Premium-Rivale BMW konnte im zweiten Quartal punkten. Von der Stammmarke BMW verkauften die Bayern 91.237 Autos und damit um 3,7 Prozent mehr. Der Anstieg kam durch das Plus bei den SUV zustande – und durch den Schub bei Vollelektroautos (battery electric vehicles – BEV). Diese legten um fast ein Viertel zu. Das war aber ein deutlich geringeres Plus als noch im ersten Quartal. Bei der Kleinwagenserie Mini setzte es einen Verkaufsrückgang um ein gutes Fünftel. Grund sei der Umstieg in diesem Jahr auf die neue, rein elektrische Modellpalette bei Mini, hieß es.
Mercedes-Benz und die VW-Tochter Porsche AG haben ihre Verkaufszahlen noch nicht offiziell mitgeteilt. Marktforscher gehen in ihren Schätzungen für Mercedes jedoch von einer Stagnation bei um die knapp 96.000 Autos aus. Porsche dürfte mit fast 21.000 Autos ein knappes Zehntel mehr verkauft haben als ein Jahr zuvor. Tesla hat demnach in den USA mit knapp 142.000 Autos um fast 19 Prozent weniger verkauft.
US-Markt: Dominanz der amerikanischen und japanischen Autobauer
Noch haben nicht alle Autobauer ihre US-Zahlen veröffentlicht. Marktforscher rechnen im Juni insgesamt aber mit einem trägeren Geschäft als vor einem Jahr. Ausgehend von den bisherigen Daten und Schätzungen dürfte die aufs Jahr hochgerechnete und um Saisoneffekte bereinigte Verkaufszahl im Gesamtmarkt bei 15,8 Mio. Pkw und leichten Nutzfahrzeugen gelegen haben. Ein Jahr zuvor waren es noch 16,1 Mio. Fahrzeuge gewesen.
Herausforderungen für Autokäufer: Hohe Zinsen und Verkaufspreise
Die Autokäufer in den USA hadern mit gestiegenen Zinsen und immer noch hohen Verkaufspreisen. Die über die vergangenen zwölf Monate um einen Prozentpunkt auf zehn Prozent gestiegene durchschnittliche Zinsrate für Neuwagenkredite machen Autos weniger erschwinglich. Autos werden in den USA überwiegend über Kredite oder Leasing gekauft.
Die Hersteller haben bereits mit Preisnachlässen reagiert, Verbraucher warten aber vielfach ab, ob es nicht noch günstiger wird. Marktanalystin Erin Keating vom Marktforscher Cox Automotive sieht die Verkaufspreise insgesamt noch immer über dem Niveau von 2020. Vor allem in der Pandemie waren die Preise in die Höhe geschnellt, weil Produktionsengpässe auf eine starke Nachfrage trafen.
Einige Autobauer verwiesen zudem auf einen Hackerangriff auf einen Softwareanbieter für Autohändler, der die Geschäfte im Juni belastet habe.
(APA/dpa-AFX)