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Camping in der Weinregion - Camping Nahtetal in Rheinland-Pfalz

Auf einem ehemaligen Bahnhofsgelände liegt der Campingplatz Nahetal. Die Weinregion lockt mit gut ausgebauten Rad- und Wanderwegen.

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Ambiente wie im Süden.

Bahnstreckenstilllegungen sind nichts Neues, wie das Beispiel Oberhausen an der Nahe zeigt: In diesem kleinen Ort in Rheinland-Pfalz hält bereits seit 1961 kein Zug mehr; gut fünf Jahrzehnte lang hatte es eine Verbindung zwischen Odernheim und Bad Münster gegeben.

Der einst schmucke Oberhäuser Bahnhof von 1904 zerfiel danach zusehends. Erst 2007 fand sich ein Käufer, der das Bauwerk wieder im alten Glanz erstrahlen ließ. 2014 schließlich erwarb die Familie Bouma-de Boer aus den Niederlanden den angrenzenden Campingplatz samt Güterschuppen.

Der Campingplatz Nahetal

Mit viel Liebe zum Detail entstanden in dem ehemaligen Bahn-Nebengebäude – es wurde zwischenzeitlich unter anderem als Feuerwehrgerätehaus genutzt – Rezeption, Bar, Leseecke, Miniladen und Bistro mit Sonnenterrasse. Serviert werden in urgemütlichem Ambiente von Donnerstag bis Sonntag neben den Weinen örtlicher Winzer etwa Elsässischer Flammkuchen oder selbst importierte niederländische Spezialitäten, darunter “Frikandel” – in Deutschland auch als “Bratrollen” oder “holländische Frikadellen” bekannt.

Camping Nahetal liegt ohne Frage in einer besonders schönen Ecke: oberhalb des rechten, weitgehend naturbelassenen Naheufers, umringt von Feldern und Auen – sowie mit Sicht auf den Lemberg, die mit 421 Meter Meereshöhe höchste Erhebung am Mittel- und Unterlauf. Von den Flanken des fast ebenso hohen Felsens gegenüber grüßen renommierte Lagen, die für Weißweine wie Riesling und Müller-Thurgau bekannt sind. Das Klima ist sehr mild, sonnig und regenarm. Die steinige Erde sorgt für eine einzigartige Mineralität der Weine.

Aufgrund seiner reizvollen Lage entschieden sich der gelernte Installateur Bob Bouma und seine Frau Foekje für diesen Platz, nachdem sie mehr als 50 in Europa zum Verkauf stehende Campingplätze besichtigt hatten. Bob berichtet, dass es ein Riesenaufwand war, die neuen Leitungen im harten Boden zu verlegen. Bei der Neugestaltung verzichteten die beiden auf den Bau eines Schwimmbads, da sie in erster Linie Gäste ansprechen möchten, die im Urlaub am liebsten Rad fahren, wandern oder Kanu fahren sowie einen guten Tropfen und Ruhe schätzen. Wer es ab und an gesellig mag, bucht die regelmäßig durchgeführten Pferdekutschenfahrten.

Die Ruhe wird allenfalls von der am anderen Ufer tagsüber vorbeirauschenden Regionalbahn beeinträchtigt. Das 400-Seelen-Dorf liegt in Gehweite; krankmachender Durchgangsverkehr ist hier unbekannt. Das heißt aber auch, dass es im Ort, vom Weinhandel abgesehen, keine Läden gibt.

Dafür beginnen direkt am Platz wunderbare Wanderwege. Sie führen beispielsweise zu den Aussichtspunkten Disibodenberg (7,5 km) mit geheimnisvoller Klosterruine und Gangelsberg Gipfel (2,6 km) – oder folgen der nach dem bayerischen Prinzregenten Luitpold benannten Flussschleife (5,8 km).

Der besondere Tipp

Zu den Hauptattraktionen im Naheland zählt das Rheinland-Pfälzische Freilichtmuseum im Nachtigallental in Bad Sobernheim. Es spiegelt den Alltag der Menschen wider, die in den letzten 500 Jahren in der Gegend gelebt haben. Zu diesem Zweck wurden 40 Gebäude zunächst mit großer Sorgfalt ab- und später hier in neuen Baugruppen wieder aufgebaut. freilichtmuseum-rlp.de

Radfahren im Nahetal

Was verbindet das Nahetal in Rheinland-Pfalz mit Bayern? Die gemeinsame Vergangenheit. Eine Gedenktafel an der imposanten Luitpoldbrücke aus Sandstein in Oberhausen erinnert an den bayerischen Prinzregenten, der 1889 den Nordzipfel der damals zu Bayern gehörenden Rheinpfalz mit dem Bau ehrte. Dieser sollte den Winzern mit ihren Trauben und Weinen den Weg zu den Händlern im damals preußischen Bad Kreuznach verkürzen.

Die Brücke ist Station auf dem 135 Kilometer langen Nahe-Radweg. Er führt von der Quelle im saarländischen Selbach bis zur Mündung in den Rhein bei Bingen. Die zum Teil anspruchsvolle Strecke bietet immer wieder herrliche Ausblicke über das Hügelland zwischen Hunsrück und Nordpfälzer Bergland sowie die Weingärten und bizarren Felsen im Tal, wie etwa das Rotenfelsmassiv bei Bad Münster.

Bewertung des Campingplatzes Nahetal

  • Lage 3/3: Ruhig am Ortsrand über dem Naheufer, teils unter alten Bäumen, Blick auf Auen, steile Felsen und Rebhänge. Zum Supermarkt 7 km.
  • Ausstattung 2/3: Komfortplätze, Mietbadezimmer, Waschmaschinen, Trockner, Café-Bistro, Bar, Minishop, Spielplatz, Grillplatz, Brötchen- und Gasservice.
  • Freizeitwert 2/3: Wandern, Radfahren, Kanufahren, Draisinentour, Burgruine Montfort, Klosterruine Disibodenberg, Besucherbergwerk Schmittenstollen.

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