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BMW X5 als Plug-in-Hybrid: Geländegewinn der SUV-Fraktion

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BMW X5 als Plug-in-Hybrid: Geländegewinn der SUV-Fraktion

Das X ist bei BMW längst eine tragende Säule. Das Portfolio der SUV-Modelle reicht mittlerweile durchgehend von eins bis sieben, obendrüber rangiert noch der elektrische XM. Begonnen hat alles mit dem X5, den man 1999 als Antwort auf die damals ziemlich neuartige M-Klasse von Mercedes eilig auf die Straße schickte.

Die anfänglichen Stückzahlen waren im Bereich der Nische. Heute sind große SUVs ein Massenphänomen. Vor allem in den USA, in denen der X5 der Bestseller der Marke ist – und aktuell den Geschmack auch besser trifft als der Konterpart von Mercedes. Nur Cadillac verkauft in dem Segment mehr Autos.

Vorausschauend hat BMW schon früh die Produktion in den USA angesiedelt: Vom X3 aufwärts werden alle X-Modelle in Spartanburg, South Carolina, produziert. Die Motoren stammen dabei zum größten Teil aus Oberösterreich. Sie sind also weit gereist, wenn man ein solches Auto bei uns in Empfang nimmt.

So liefert Steyr auch den 3,0-Liter-Reihensechszylinder-Benziner, der in der Plug-in-Version des erfrischten X5 werkt. Unter sechs Zylindern ist im X5 auch gar nichts zu haben. In vierter Generation ist der X5 seit 2019 auf dem Markt. 30 Zentimeter länger als die Urversion, kratzt er heute an der Fünf-Meter-Marke. Die Überarbeitung zeigt Retuschen am Exterieur: der Blick der Scheinwerfer, die Grafik der Heckleuchten; der neue Jahrgang will sich schon unterscheiden.

Bedeutender sind die PHEV-Features mit verdoppelter Ladeleistung und einer größeren Batterie, was eine rein elektrische Reichweite von um die 100 Kilometer erlaubt. Wenn brav geladen wird, lässt sich ein Alltag mit Kleinwagenverbrauch darstellen. Wenn nicht, dann nicht. Die theoretische Sparsamkeit wird einstweilen noch mit null Prozent NoVA honoriert (ab 2024: ein Prozent). Der real sparsame Diesel ist mit 18 Prozent NoVA beaufschlagt. Damit ist der X5 als 50e wohl die erste Wahl bei der betrieblichen Anschaffung (Sachbezug: 1,5 statt zwei Prozent).

Dass die Leistungswerte ebenfalls zugelegt haben, zum Beispiel das System-Drehmoment von 600 auf 700 Newtonmeter, ist bei BMW Ehrensache. Damit wird nicht zuletzt das Mehrgewicht kompensiert, wir reden von gut zweieinhalb Tonnen gesamt. Der X5 fährt sich trotzdem nicht wie das große und schwere Auto, das er ist. Und da steckt viel teure Technik dahinter.

Kein Wanken und Schwanken

Im grundsätzlich komfortabel abgestimmten Fahrwerk verhindert eine aktive Wankstabilisierung, dass die Karosserie bei flotter Kurvenfahrt ins Schaukeln geriete. Luftfederung an beiden Achsen ist serienmäßig. Die unabdingbare optionale Hinterachslenkung sorgt dafür, dass man im Parkhaus nicht verzweifelt. Anders möchte man sich das Rangieren nicht vorstellen. Kameras rundum ersetzen den eigenen Blick, der bauartbedingt sowieso nirgendwo mehr hinreicht. Mehrmals haben wir die Dienste des Parkassistenten in Anspruch genommen, das funktioniert ordentlich und erlaubt Zurücklehnen und verschränkte Hände, während die Geisterhand das Lenkrad rotieren lässt, flott und akkurat.

Die Position in der Preisliste ist bei einem solchen Auto freilich nur der Ausgangspunkt, in das Format passen noch jede Menge Extras. Manches sinnvoll bis notwendig – wer will schon auf fortgeschrittene Fahrassistenz verzichten –, manches fürs Auge wie die „Glas­ap­pli­ka­tion“ oder M-Pakete mit 22-Zoll-Rädern für den Look.

Im neuen Look auch der X6, die auf Extravaganz gepolte Spielart des X5. Das muss man schon mögen, wohl verbunden mit einem gewissen Hang zur Selbstdarstellung. Nach unserer Wahrnehmung, Geschmäcker sind verschieden, führt jeder „sportlich“ gemeinte Zuschnitt eines SUV zum Krapfen-Look. Es erinnert an Obelix, der mit gestreiften Hosen schlank wirken möchte. Als Sympathieträger im Straßengeschehen ist der polarisierende X6 mit seiner aggressiven Formensprache aber ohnehin kaum gedacht.

Weil die PHEV-Variante entfällt, beginnt der Einstieg in den X6 im Sechsstelligen. Warum dann nicht gleich ein Achtzylinder (ab 145.650 Euro)? Der Platz am Lenkrad ist dadurch zweifellos enorm aufgewertet. Der 4,4-Liter-V8 ist ein famoser Motor, wohlklingend und antrittsstark, dabei stets lässig wirkend: Opulenz freilich, die bei uns kaum noch durchgeht (auch wegen 31 Prozent NoVA), anderswo aber sehr gefragt ist.

Noch mehr US-Folklore bietet der V8, wenn er im X7 um 169.150 Euro Dienst versieht. Auf 3,1 Metern Radstand lässt sich eine dritte Sitzreihe unterbringen, oder eben sehr viel Platz für Passagiere samt Gepäck. Der frische Jahrgang trägt das etwas verkniffene Gesicht des neuen 7ers, das Interieur lässt sich bis in Business-Jet-Atmosphäre aufrüsten. Klar, worauf das zielt: auf Käufer, die derlei bislang im Range Rover suchten.

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