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BMW M5 (1984-2024): Alle Generationen im Überblick

Wir erzählen die Geschichte der Kraft-Limousine von 286 bis zu 727 PS

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Eine der wichtigsten Sportlimousinen aller Zeiten, der BMW M5, feiert Geburtstag. Pünktlich zum 40. Geburtstag bekommt er so viele Pferdestärken wie noch nie zuvor (727 PS) und es gibt dank des Touring-Comebacks wieder zwei Karosserievarianten zur Auswahl.

Von den ursprünglichen 286 PS im Jahr 1984 bis zum Plug-in-Hybrid mit 727 PS des Jahres 2024 war es ein langer Weg. Deshalb möchten wir einige Tage nach der Präsentation des neuen G90 einen Blick auf die technische Evolution des BMW M5 werfen. Ein spannender Ausflug in die Geschichte vom Reihen-Sechszylinder über einen V10 bis zum modernen Antrieb mit Stecker.

Bildergalerie: BMW M5 (1985-2024)

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BMW M5 E28 (1985), der Pionier

Der erste M5 der Geschichte, der seit Ende 1984 hergestellt und im Februar 1985 auf dem Amsterdamer Autosalon vorgestellt wurde, war die Antwort auf die Wünsche derjenigen, die mehr als die 218 PS des damaligen M535i wollten.

Als die Ingenieure der BMW Motorsport GmbH 1984 mit der Entwicklung des BMW M5 begannen, griffen sie auf die Antriebstechnologie des zwischen 1978 und 1981 produzierten Supersportwagens BMW M1 zurück. Dessen 3,5-Liter-Reihen-Sechszylinder kam bereits im BMW M635 CSi zum Einsatz, der auf der IAA 1983 seine Weltpremiere feierte. Dank jetzt zwei oben liegender Nockenwellen und sechs Einzeldrosselklappen leistete der Vierventil-Motor mit 210 kW (286 PS) inzwischen neun Pferdestärken mehr als noch im M1.

Da sich das 6er Coupé und die 5er Limousine eine gemeinsame Plattform teilten, stellten sich die Ingenieure der BMW Motorsport GmbH die Frage: Warum den leistungsstarken Vierventiler nicht auch in die obere Mittelklasse von BMW implantieren? Gesagt, getan: Die Arbeiten am Projekt BMW M5 konnten beginnen.

Mit der Markteinführung im Sommer 1985 löste der BMW M5 den erst wenige Monate zuvor gestarteten M535i mit 160 kW/218 PS, 141 kW/192 PS (mit Katalysator-Vorbereitung) bzw. 136 kW/185 PS (mit Katalysator) als leistungsstärkste 5er Modellvariante ab.

BMW M5 E28

Bemerkenswert dabei: Im Vergleich zum mit üppigen Spoilern und weiteren aerodynamischen Details ausgerüsteten M535i trat der BMW M5 äußerst zurückhaltend auf. Lediglich die größere Rad-Reifen-Kombination, die leichte Tieferlegung der Karosserie, sehr dezente Spoiler und je ein dezentes Typenschild im Kühlergrill sowie auf dem Kofferraumdeckel unterschieden ihn von seinen Serienbrüdern.

Unter der Haube arbeitete der leistungsstarke M88/3-Motor aus dem M635i. Mit einem Leergewicht von 1.430 Kilogramm erreichte der erste M5 der Geschichte eine Höchstgeschwindigkeit von 245 km/h und eine Beschleunigung von 0-60 in 6,5 Sekunden, was ihn zu einer der besten Sportlimousinen seiner Zeit machte.

Günstig war der erste M5 aber nicht: Bei seiner Einführung im Herbst 1985 kostete der Wagen in Grundausstattung 81.000 DM. Mehr als 2.200 in Handarbeit gefertigte BMW M5 der ersten Generation verließen bis zum Produktionsstopp zum Ende des Jahres 1987 die Hallen der BMW Motorsport GmbH in München.

3.5-Reihensechszylinder-Motor

Logo des ersten BMW M5

BMW M5 E34 (1988): Kontinuität

Die dritte Generation der 5er Reihe war in jeder Hinsicht ein Sprung nach vorn, vom Design bis zur technischen Ausstattung. Doch bei der Sportversion setzte der neue M5 weiterhin auf Benzin-Saugmotoren mit Reihensechszylinder.

Zunächst kam ein 315 PS starker 3,6-Liter-Block zum Einsatz, bevor 1992 ein 3,8-Liter mit ähnlicher Architektur und einer Leistung von 340 PS hinzukam.

Logischerweise stieg auch das Gewicht des Modells und erreichte 1,7 Tonnen, was aber kein Problem für die Verbesserung der Leistungen war: 250 km/h Höchstgeschwindigkeit (begrenzt) und 6,3 Sekunden für den Spurt von 0-100 km/h. Außerdem wurde in dieser Generation zum ersten Mal der M5 Touring angeboten.

BMW M5 E34

Der BMW M5 E34 verfügte über 3,6-Liter- und 3,8-Liter-Motoren.

BMW M5 E34 Touring

BMW M5 E39 (1997): der Beste?

Der dritte M5 gilt für viele als eines der besten BMW M Fahrzeuge überhaupt. Kein Wunder, denn auch heute noch wird der 5er E39 für sein Design, seine Verarbeitungsqualität und seine Motoren hoch geschätzt. 

Zu allem Überfluss ging der M5 E39 bei seiner Einführung im Jahr 1997 als erstes Fahrzeug der Baureihe mit einem V8-Saugmotor in die Geschichte ein, der damals 400 PS leistete.

Mit einem Gewicht von 1.795 kg beschleunigte er problemlos in 5,3 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h. Einziges Manko: Einen M5 Touring gab es hier nicht mehr.

BMW M5 E39

M5 E39 Multimediasystem

Der erste V8-Motor in einem M5

BMW M5 E60 (2005): der einzige V10

Die vierte Generation des BMW M5, die 2005 auf den Markt kam und von BMW während der Phase als Motorenlieferant für das Williams Racing F1 Team eingesetzt wurde, wird wegen ihrer Verbindung zur Königsklasse des Motorsports in die Geschichte eingehen.

Der Grund dafür? Der V10-Motor, mit dem er ausgestattet wurde, war direkt von dem des FW27 abgeleitet, mit dem Mark Webber und Nick Heidfeld auf der Rennstrecke unterwegs waren, wurde aber mit 507 PS und 520 Nm Spitzendrehmoment an die Straße angepasst. Das Siebengang-SMG-Automatikgetriebe überzeugte allerdings nicht jeden.

Mit einem Gewicht von 1.830 Kilogramm , 4,7 Sekunden von 0-100 km/h und der üblichen abgeregelten Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h kehrte der M5 Touring in einer sehr begrenzten Anzahl von Exemplaren in das Programm zurück.

BMW M5 E60

Der einzige V10-Motor in einem M5

BMW M5 E60 Touring

BMW M5 F10 (2011): Willkommen bei den Turbos

Größer und schwerer, dafür aber mit mehr Leistung als je zuvor: Das war die Formel für den fünften M5, den letzten M5 mit Hinterradantrieb und den ersten mit Turboaufladung und Doppelkupplungsgetriebe.

Die Rückkehr zum V8-Motor erfolgte mit einem 4,4-Liter-Block, der mit zwei Twin-Scroll-Turboladern ausgestattet war. Das Ergebnis? Eine Höchstleistung von 560 PS, die beim M5 Competition Edition auf 575 PS und beim M5 30th Anniversary auf 600 PS anstieg.

Im letzteren Fall wurde die Beschleunigung auf 3,9 Sekunden reduziert (4,3 beim Standardmodell), während die Geschwindigkeit weiterhin auf 250 km/h begrenzt war.

BMW M5 F10

Beim M5 F10 kam der Turbo… in doppelter Ausführung.

Das Schaltgetriebe war für Europa nicht erhältlich

BMW M5 F90 (2018): Rekordbrecher mit Allrad

Nach einigen Jahren, in denen die M-Sportwagen von BMW als “schwierig zu fahrende” Modelle bezeichnet wurden (eine Aussage, die natürlich auch den M5 F10 betraf), entschied sich das Unternehmen, für den neuen M5 einen Allradantrieb einzuführen.

Eine interessante Hilfe, wenn es darum ging, die 600 PS und 750 Nm des neuen Modells auf die Straße zu bringen, die eine Beschleunigung von 0 auf 100 km/h in 3,4 Sekunden und eine Höchstgeschwindigkeit von 250 km/h (begrenzt) gewährleisten.

Für diejenigen, die mehr wollten, gab es die entsprechende Competition-Version mit 625 PS, 3,3 Sekunden von 0 auf 100 und einer Höchstgeschwindigkeit von nicht weniger als 305 km/h sowie den CS mit 635 PS und 3 Sekunden im gleichen Beschleunigungstest.

BMW M5 F90

Der V8-Motor wurde durch einen Allradantrieb “unterstützt”.

Die Competition-Variante erreichte 625 PS und 305 km/h.

BMW M5 G90 (2024): PHEV, Leistungs- und Gewichtsrekord

Die (vorerst) jüngste Generation des BMW M5 kommt mit zwei großen Highlights daher: Sie hat den Schritt zur Elektrifizierung vollzogen und die Rückkehr der Touring-Kombikarosserie ist angekündigt.

Der Plug-in-Hybrid-Antriebsstrang kombiniert den 585 PS starken 4.4 V8-Biturbo-Benziner mit einem 197 PS starken Elektroaggregat zu einer kombinierten Leistung von 727 PS und 1.000 Nm Drehmoment. Mit diesen Werten erreicht er 250 km/h bzw. 305 km/h, wenn man die entsprechende Option wählt, beschleunigt aber mit 3,5 Sekunden von 0 auf 100 schlechter als alle Versionen des bisherigen M5.

Und Tatsache ist, dass das Gewicht des F90 rund 1.900 Kilo betrug, aber in dieser neuen Generation bringt der M5 nicht weniger als 2,4 Tonnen auf die Waage.

BMW M5 G90

Steckdose für Plug-in-Hybridsystem

BMW M5 Touring Teaser

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