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Bluttat in Oberhausen - Ukrainer sterben nach Messerattacke - jetzt haben Ermittler einen neuen Verdacht

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dpa

Nach der tödlichen Messerattacke auf zwei ukrainische Basketballspieler gehen die Ermittler einer neuen Spur nach. Sie glauben, dass die Bande um den mutmaßlichen Messerstecher Mert V. schon mehrfach Opfer ins Visier genommen hat – und dass am 10. Februar alles aus dem Ruder lief.

Nach der Messerattacke auf ukrainische Basketballspieler in Oberhausen mit zwei Todesopfern gehen die Ermittlungen weiter. Inzwischen hat die Mordkommission einen rassistischen Beweggrund ausgeschlossen. Vielmehr gehen die Todesermittler nach FOCUS-online-Informationen dem Verdacht nach, dass die Bande um den mutmaßlichen Messerstecher Mert V. schon in der Vergangenheit versucht hat, ihre Opfer zu provozieren, um sie dann abzuziehen. Nur, dass die Attacke dieses Mal aus dem Ruder lief und tödlich endete.

Vor diesem Hintergrund durchleuchtet die Essener Polizei sämtliche Strafakten der Bande. Dutzende Zeugen wurden bereits verhört, Videos aus Überwachungskameras ausgewertet. Schließlich müssen die Strafverfolger jedem der vier Tatverdächtigen nachweisen, wie und wann er genau zugeschlagen oder das Messer benutzt hat. Eine kriminalistische Sisyphus-Arbeit, um ein Gesamtbild zum Ablauf des tödlichen Geschehens zu erstellen.

Problem: Alle vier Tatverdächtigen schweigen sich aus. Bei Mert V. fand sich bei der Durchsuchung seines Zimmers ein Messer. Womöglich handelt es sich um die Tatwaffe. Noch aber steht das Ergebnis molekularbiologischer Untersuchungen aus, um den endgültigen Nachweis zu führen.

NRW-Polizei: „Es könnte noch Monate dauern, ehe wir das Puzzle zu einem Gesamtbild zusammengefügt haben”

Die Polizei hegt den Verdacht, dass vier Angreifer an dem gemeinschaftlichen Mord an den ukrainischen Basketballern beteiligt waren. Die drei Begleiterinnen der Bande galten eher als Anhängsel. Sie wurden ebenfalls vernommen, eine von ihnen ist selbst durch Stiche des Hauptbeschuldigten verletzt worden.

„Die Ermittlungen sind sehr aufwändig“, sagte ein Polizeisprecher zu FOCUS online. „Es könnte noch Monate dauern, ehe wir das Puzzle zu einem Gesamtbild zusammengefügt haben.“

Die Messerattacke auf die Basketballspieler in Oberhausen hat am Dienstag ein zweites Todesopfer gefordert. Nachdem Volodymyr Yermakov, 17, durch den Angriff einer jugendlichen Gruppe um den mutmaßlichen jugendlichen Messerstecher Mert V. bereits am Abend des 10. Februar getötet worden war, starb Dienstag nach Informationen aus Ermittlerkreisen auch sein Mannschaftskollege Artem Kozachenko.

Ukrainische Generalkonsulin spricht von „riesiger Tragödie“

Volodymyr Yermakov, genannt Vova, und sein Teamkollege Artem galten als große Basketballtalente. Die beiden Sportler spielten beim Club ART Giants in den NBBL-Mannschaften der U19-Bundesliga. Die Flucht aus ihrer ukrainischen Heimat vor der russischen Invasion verhieß neues Glück, Sicherheit und einen hoffnungsvollen Neuanfang. Nun sind beide tot.

Iryna Shum, Generalkonsulin der Ukraine in Düsseldorf, und NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) zeigten sich bestürzt über die Geschehnisse. Shum sprach laut der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch in Düsseldorf von einer „riesigen Tragödie“ sowohl für die Ukrainer in ihrer Heimat als auch in NRW. Das Generalkonsulat stehe in ständigem Kontakt sowohl mit den Eltern der getöteten Sportler als auch mit der Staatsanwaltschaft und Polizei in Essen.

Für Laumann handelt es sich um ein „unsagbares Verbrechen“. Wenn die Sicherheit von Menschen nicht gewährleistet werden könne, sei das immer schlimm.

ART Giants: „Für Artem und Vova – wir werden euch für immer in Erinnerung behalten”

Auf die Frage, ob die Morde in ihrer Heimat als Gewalttat gezielt gegen Ukrainer gewertet würden, bekundete die Generalkonsulin: „Wir warten auf offizielle Informationen.“ Die Hoffnung, dass wenigstens der zweite junge Mann überleben würde, sei groß gewesen, bekannte Shum. „Aber leider ist es so, dass er verstorben ist. Und ja, es ist schwierig.“

Beim Klub ART Giants herrscht indes tiefe Fassungslosigkeit: „Für Artem und Vova – wir werden euch für immer in Erinnerung behalten und weiter in unseren Herzen tragen. Ruhet in Frieden!“, heißt es in einer Stellungnahme.

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