(ots/fn) Verkehrspolitiker der Berliner Koalitionsparteien CDU und SPD fordern, dass das Berliner Landesamt für Bürger- und Ordnungsangelegenheiten (LABO) die Vergabe von weiteren Konzessionen an Mietwagenfirmen für Mobilitätsplattformen wie Uber, Bolt, Freenow oder Bliq sofort stoppt.
„Alles ermitteln, auswerten, schwarze Schafe aus dem Markt holen, anstelle jetzt weiter Konzessionen zu vergeben“, fordert der CDU-Verkehrspolitiker Christopher Förster gegenüber rbb24 Recherche.
Überprüfung statt Neukonzessionierung
Das LABO müsse – wie im März vereinbart – eng mit den brandenburgischen Umlandgemeinden kooperieren, so Förster. Er fordert, die personellen Ressourcen in die Überprüfung der am Markt tätigen Unternehmen zu stecken, statt in die Neukonzessionierung von Mietwagenfirmen.
Auch der Deutschland-Chef der Plattform Freenow, Alexander Mönch, sagte rbb24 im Interview, er befürworte eine Pause bei den Konzessionsvergaben, soweit dies „sachdienlich“ sei, um den Markt weiter zu bereinigen.
Kampf gegen kriminelle Unternehmen
Gegenüber rbb24 Recherche sagte SPD-Politiker Schopf:
„Kriminelle Unternehmen, die wir hier in Berlin hatten, die wechseln jetzt natürlich die Seite, die gehen jetzt nach Brandenburg. Die Brandenburger Behörden wüssten noch gar nicht, „was auf sie für eine Lawine zukommt“, so Schopf.
„Es ist natürlich ein Skandal und beweist, dass viele von diesen Firmen, die jetzt in Berlin auffliegen, in den Speckgürtel umziehen.“
Erhöhte Geschäftsaktivitäten
Dass Mietwagenfirmen eine erhöhte Geschäftsaktivität im Berliner Umland zeigen, räumte auf Anfrage von rbb24 Recherche auch der Landkreis Dahme-Spreewald ein:
„Ein Zulauf an Konzessionsanträgen von Mietwagen-Firmen aus Berlin kann bestätigt werden.“
Auch LABO-Direktorin Kirsten Dreher bestätigte diese Entwicklung in der Anhörung des Innenausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus Anfang der Woche.