Autodesign: Diese 9 Klassiker haben die Designgeschichte beeinflusst
Autodesign: Diese 9 Modelle haben das Automobildesign nachhaltig verändert
Mit der Kutsche ging es los. Pferde wurden gegen einen Motor ausgetauscht und dann fing die Reise des Auto-Designs an. Von der Skulptur auf Rädern zum aerodynamischen Tropfen, vom flachen Keil bis zur mega effizienten Delphin-Figur. Diese 9 Modelle der letzten einhundert Jahre, haben auf ihre ganz eigene Art Geschichte geschrieben und bleiben auch wegen ihres Designs unvergessen.
#1: Bugatti 57 C – 1934 bis 1940 &
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Es war die Zeit der Edelschmieden. Bugatti, Maybach, Rolls-Royce, De Dion und andere Marken bauten Autos in homöopathischen Dosen. Einzelstücke und Kunstwerke auf Rädern. Autodesigner gab es noch nicht. Dafür wurden Trends aus der Kunstwelt übernommen. Die Tropfenform zum Beispiel. Radhäuser wie Tropfen geformt. Als Sinnbild für Dynamik und Eleganz. Ganze Karosserien wurden der Natur nachempfunden, aerodynamische Ideen gab es kaum, höchstens in der Theorie und ein Bugatti wurde sicher nicht so geformt, damit er wenig Benzin braucht oder einen Tick schneller laufen kann. Es ging um Ästhetik, um Kunst und um den Ausdruck von Exklusivität. (Lesen Sie auch: Dieses Bugatti Modell wurde für 9,79 Millionen Euro versteigert und bricht damit alle Rekorde)
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Form follows Function. Ganz einfach. Ein Auto, das Aufgaben zu erfüllen hat. Das Thema Ästhetik spielte keine Rolle, als nach dem Krieg in England aufgeräumt werden musste. Ein Auto mit Allradantrieb, ausreichend Kraft und genug Platz für Steine, Baumstümpfe und allerlei andere Trümmer. Ein Automanager arbeitete mit einem Jeep der US-Armee. Er übernahm den Antrieb und setze einen Kasten für die Insassen und eine Ladefläche hinten dran. Fertig. Der erste Geländewagen mit der Front eines Wohnzimmerschranks war fertig und ist seit dem Vorbild für allerlei Abenteuer in der Stadt. (Spannend: Range Rover Sport: Dieser Plug-in Hybrid vereint Luxus mit Abenteuer)
#3: Porsche 356 – 1948 bis 1965 &
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Ferdinand Porsche entwickelte und zeichnete ihn: den ersten Porsche. Mit Heckmotor und einer nicht zu übersehenden Ähnlichkeit mit dem weltberühmten Käfer. Der 365 war und ist unverwechselbar. Kein anderer Sportwagen schaffte den Spagat zwischen einfacher Form und Sportlichkeit so sauber und nachhaltig. Mehr als 75.000 Exemplare wurden gebaut, dann folgte der 911 und auch er bleibt der Linie des 365 treu. Nur moderner. Er gilt als Ikone, als erfolgreichster Sportwagen der Welt. Und dafür sind auch die Linienführung und die Proportionen des Modells verantwortlich. Ein einfacher, fast bodenständiger Sportwagen. Bei dem auf extravagante Formen und Anbauten verzichtet wurde. (Apropos: Porsche: Dieses Modell soll es ab 2026 mit elektrischem Antrieb geben)
#4: BMW 507 – 1955 bis 1959 &
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#5: Mini – 1959 bis 1996 &
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Alec Issigonis zeichnete die erste Skizze eines Mini auf eine Serviette. Ein winziger Wagen, der aussah, als passten höchstens Kinder hinein. Vorne ein kleiner Motor, 848 ccm Hubraum, 34 Pferdestärken und drum herum eine Hülle ohne jeden Schmuck. Einfacher als einfach, auch das Design zeigte ein Auto, dass nur das Nötigste konnte. Und es funktionierte prächtig. Der Mini war in den 60ern das beliebteste Auto auf den britischen Inseln. Die unaufgeregte Form, das sehr sportliche Fahrverhalten und der günstige Preis sprachen sich rum. Lizenzen wurden in die ganze Welt verkauft. Der Mini wurde zum Weltauto und dank des ruhigen, zeitlosen Designs entwickelte sich der kleine Charmbolzen zum klassenlosen Modell für jedermann. Vom Studenten bis zum Bankdirektor – der Mini war “en voque”. (Lesen Sie auch: Neues Mini-Design: Sieht so der Mini der Zukunft aus?)
#6: Jaguar E-Type – 1961 bis 1974 &
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Das Sexsymbol unter den Automobilen. Als das Coupé auf dem Salon in Genf vorgestellt wurde, kam Jaguar mit der Produktion nicht mehr hinterher. Der von Jaguar-Gründer Sir William Lyons und Malcom Sayer gezeichnete E-Type raubte den Atem – und das bis heute. Das kurze, knackige Heck, die winzige Fahrerkabine und die fast unverschämt lange Motorhaube wecken Gelüste nach Speed, Sound und Vibrationen. Obwohl die Karosserie in einem Windkanal mit dem Ziel des minimalsten Luftwiderstands getestet wurde, entschied man bei Jaguar, dass die Form so emotional wie möglich und so effizient wie nötig sein sollte. Der E-Type mutierte dank seiner Rundungen und der langen Haube zum Traumwagen seiner Zeit. (Interessant: Jaguar XJ-S: Die unglaubliche Geschichte des Wagens von Paolo Gucci)
#7: BMW M1 – 1978 bis 1981 &
Ein Supersportler aus Bayern. 277 PS in der Straßenversion, als ProCar schon mal mit 700 PS unterwegs. Die Keilform machte ihn berühmt. Er war nicht der Erste seiner Art, aber er war Deutschlands Superstar. Ein Lotus rollte schon 1967 über die Straßen und dann auch noch als Bondcar als U-Boot durch die Kinos. Die Front tief, die gesamte Karosserie so kantig wie möglich. Das Design unverwechselbar und egal ob M1 oder Esprit, es wurde zum Markenzeichen der späten Siebziger und der frühen Achtziger.
#8: Polestar 1 – 2019 bis 2021 &
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Ein Bild von einem Auto. Glasklar, spektakulär modern und typisch nordisch kühl. Die Rückleuchten als Visitenkarte, die Front so ungemein präsent. Unter der Haube ein Kombinat aus Verbrenner und E-Motor. Jede Menge Leistung und als Eroberer einer neuen Ära im Automobilbau weltweit unterwegs. Volvo als Mutter der Marke Polestar setzte 2019 ein deutliches Zeichen in Richtung Design der Zukunft. Es gilt die Nüchternheit als emotionalen Trend zu setzen und es gelingt. Auch wenn der Polestar 1 nur sehr selten zu sehen ist, nur 1.500 Exemplare wurden gebaut, hinterlässt er dank seiner klaren Designsprache eine Duftmarke, die man so schnell nicht vergisst. (Passend dazu: Polestar-Designer Maximilian Missoni im GQ-Interview: “Wir wecken mit Glas, Stahl und Plastik Emotionen”)
#9: Mercedes Vision EQXX – 2022 &
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Und wieder: Form follows Function. Es geht um Luftwiderstandsbeiwert, kurz cw, bei dem die Karosserie-Hülle dem Fahrtwind so wenig Widerstand wie möglich bieten soll. Beim EQXX geht es um Effizienz. Der Wagen, rein elektrisch angetrieben, sollte mit einem 100 kWh-Akku mindestens 1.000 Kilometer weit fahren. Und er konnte. Natürlich auch, weil er jede Menge Luftführungsanbauten dabei hatte. Plus Leichtbau, ein Solardach und spezielle Leichtlaufräder. Eine Vision eben und eine Form, die uns ein ganz klein wenig an die Tropfenform erinnert. (Kennen Sie schon? Mercedes Vision EQXX: Das E-Auto der Zukunft)
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