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Aufgefrischte Top-Baureihe von Fendt

Wie man mit passenden Zutaten und Sorgfalt gute Caravans baut, zeigt einmal mehr die aufgefrischte Top-Baureihe von Fendt. Der breite 560 DW verwöhnt ganzjährig, trägt am Luxus aber schwer.

aufgefrischte top-baureihe von fendt

© Andreas Becker
Prägnante Erscheinung mit LFI-Heck. Beim Sandwich setzt Fendt weiterhin auf Hammerschlag-Alu und EPS-Dämmung.

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© Andreas Becker
Trotz 45-Liter-Tank und City-Wasseranschluss gut: eigener Spülwassertank – auch wegen hoher Stützlast.

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Schiebeelemente sorgen dafür, dass sich die Warmluft nicht im Stauraum verliert, sondern zirkuliert.

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Edle, satt schließende Tür. Das neue Schloss verlangt immer noch Kraft.

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Außendose mit 230-Volt-, USB-C- und-A-Anschluss sowie TV-Einspeisung.

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Fendt Diamant 560 DW: Neuer Look, alte Tugenden.

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Neuzeit bei Fendt: Doppel-USB-C-Buchsen an Sitzgruppe und Bett.

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Fendt benutzt jetzt dunkle Schrauben und setzt sie penibel ein – doch sehen tut man sie noch immer.

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Der große Tank sollte während der Fahrt nicht voll sein. Sonst steigt die Stützlast zu stark an.

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Ordentlich Platz in den robusten Sitztruhen und praktische Schuhklappe – aber die Polster müssen weg.

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Gute Arbeit: Plastikhalter für die vordere Sitzbank, gehobelte Holzlatten, exakte Ausschnitte. Prima.

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Überall leicht zugänglich: der Heizkreislauf. Hier der für den Boden.

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Die Küchenschubladen mit Selbsteinzug sind stabil, geräumig und sicher verriegelt. Top: Herd und Ofen.

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Toll ausgestattete Küche, aber recht wenig Arbeits- und Abstellfläche – eine Kaffeemaschine kommt nicht unter.

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Zierlicher Wäsche-/Kleiderschrank. Top installierte Elektrik an der Wand. Mit Router und Ladegerät.

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Penibel installierte Elektro- und Lichtsteuerungszentrale mit 12-Volt-Hauptschalter im Kleiderschrank.

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Für Möbelmontage verschraubter Regalboden. Kunden dürfen ihn lösen. Warum nicht ab Werk?

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Der Kompressorkühlschrank ist von innen und außen zugänglich. Sein Korpus schafft Ablage- und Stauraum und Platz für den Smart-TV.

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Wolkiges Bett mit Fendt-Bettzeug. Lichtschalter und Ablagen in der Nähe, Steckdosen auf der Kommode nebenan.

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Neue Scharniere halten die Klappen weit offen, laufen geschmeidig und dämpfen den oberen Anschlag.

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Akku, Hauptschalter und Steuerung des Rangiersystems verbaut Fendt platzsparend im großen Bettstauraum mit Klima-Doppelboden.

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Unverändert bis auf den Warmwasserheizkörper: das Duschbad mit hoher Bodenwanne und viel Stauraum.

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Das Fahrwerk des Fendt Diamant 560 DW.

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© Andreas Becker
Die Innenansicht des Fendt Diamant 560 DW.

aufgefrischte top-baureihe von fendt Außen ist der Diamant unverändert. Neu sind Türinnenverkleidung und -dichtung. Die Außensteckdose wandert ein Stück nach hinten.

Der Schliff macht Diamanten wertvoll. Bei seinen drei Edelsteinen hat Fendt das in zwei Arbeitsgängen getan: Zur Saison 2024 zog die Warmwasserheizung von Alde in die Serienausstattung ein, jetzt folgt mit neuem Interieur und weiteren Details der zweite Schritt, der, diese Begleiterscheinung bleibt leider nicht aus, auch den Preis noch einmal hebt. Der Diamant 560 SD (das W war wegen der fehlenden Warmwasserheizung noch nicht im Code zu finden) kostete 2023 44.990 Euro, der identisch geschnittene 560 DW des Jahrgangs 2024 50.250 Euro und das aktuelle Modell jetzt 50.990 Euro. Das ist ein Batzen, aber, so viel darf man hier schon verraten, nicht komplett abgehoben.

Fendt Diamant 560 DW

  • Grundpreis ab: 50.990 Euro
  • Gesamtlänge/Breite/Höhe: 7,71/2,50/2,66 m
  • Zul. Gesamtgewicht: 1.900 – 2.000 kg
  • Schlafplätze: 2+2

Neue Schaniere des Diamants

Bei neuen Möbel- und Stoffdekoren hat es Fendt nicht belassen: Die Klappen sind flacher und vollführen an neuen, seitlichen Scharnieren geschmeidiger als zuvor eine bogenförmige Bewegung. Größte Vorteile laut Fendt: deutlich bessere Be- und Durchlüftung der Dachstauschränke und die Möglichkeit, die Beschläge aufs Klappengewicht einzustellen. So bleiben große und kleine Luken im gleichen Winkel maximal weit offen stehen. Magnete unterstützen die Aufsteller mit Kräften beim Halten der Klappe. Pushlocks, wie sie in den Küchenoberschränken verbaut sind, oder andere mechanische Verschlüsse würden dem Topmodell trotzdem noch besser zu Gesicht stehen. Die Verarbeitung des Mobiliars zeugt von Sorgfalt am Band. Selbst in den Tiefen der Stauräume findet sich keine sägeraue Leiste, Spaltmaße und Passungen sind annähernd perfekt, nichts wackelt. Zwar verzichtet Fendt weiterhin auf Dekorkleber über den vor allem unter den Bugdachschränken zahlreich sichtbaren Schrauben, nutzt jetzt aber braune Exemplare, die weniger ins Auge stechen.

Überzeugender Komfort

Der Komfort kommt im Diamant 560 DW gewiss nicht zu kurz: Das geht los bei der formidablen 199 cm langen und 154 cm breiten Matratze, findet seine Fortführung in den Federkernsitzflächen der Rundsitzgruppe, die überdies zeigt, dass man Polster nicht fixieren muss, wenn die Passform perfekt ist. Kehrseite der Medaille: Um an die Sitztruhe der Querbank zu kommen, müssen etliche Polster weg. Die rechte ist über eine Schuhklappe vom Eingang aus erreichbar, die linke beherbergt den optionalen 45-Liter-Wassertank (Serie 25 Liter!) und die Alde-Heizung, die speziell im Winter auf den Komfort einzahlt: Damit die Warmluft an den Wänden emporsteigen und in der Raummitte abgekühlt wieder absinken kann, was für die Funktionsweise einer Warmwasserheizung eminent ist, legt Fendt den Bettstauraum mit einem Doppelboden aus und installiert Schiebeschotts hinter der Außenklappe. So verirrt sich keine Warmluft im Keller.

Die Lithium-Ionen-Batterie im Testwagen wiegt trotz fetter 150 Ah nur rund 18 Kilo. Gegen einen Aufpreis von 2.998 Euro sorgt sie dafür, dass der Kompressorkühlschrank, die Heizung und das aufwendige Beleuchtungssystem mit Zentralpanel und Tastern an allen wichtigen, gut erreichbaren Stellen auch ohne Landstromanschluss einsatzbereit sind. Ein Booster stellt sicher, dass der Akku übers Zugfahrzeug geladen wird, wenn es über Strom auf der Dose verfügt. Des Weiteren speist die Batterie das ab Werk 2.138 Euro teure Rangiersystem Alko Ranger Smart A, das einen guten Job im beladen zwei Tonnen schweren Einachser macht, aber erst gegen Extrageld beim Händler eingebaut wird.

Heckbad mit Badewanne

Komfortabel ist auch das Heckbad, in dem seit der Umstellung auf Warmwasserheizung ein großer Sprossenheizkörper steht. Der ergänzt als Handtuchablage die kleinen Haken an der Innenseite der soliden, satt ins Schloss fallenden Badtür. Die Duschkabine mit der sehr hohen Duschtasse, die einen beherzten Schritt erfordert, aber eben auch als kleine “Badewanne” taugt, ist ebenso wie der Rest des Mobiliars unverändert.

Küche mit großzügiger Ausstattung

Neu an der Küche ist die weiße Fensterblende, die auf die Funktion keinen Einfluss hat, aber mit Hinterleuchtung gut aussieht und pflegeleicht ist. An Ausstattung mangelt es der Küchenzeile nicht: Vier stabile Auszüge und zwei Dachstauschränke hinter einer gemeinsamen Klappe nehmen auf, was Köche ohne Sterneambitionen so brauchen. Etwaigen Ambitionen steht die geringe Arbeits- und Abstellfläche entgegen. Die Gerätschaften, also der Dreiflammkocher samt Gasbackofen, würden da schon mitmachen.

Kein Mangel an Stauraum

An Stauraum herrscht kein Mangel: Vier Oberschränke über Sitzgruppe und Bett, das Sideboard, der große Bettstauraum, offene Fächer im Kühlschrankkorpus und nicht zuletzt der Kühlschrank selbst offerieren genug Volumen für Wäsche und Proviant von zwei Personen. Einzig der beleuchtete Kleiderschrank, der ab Werk mit Einlegeböden bestückt ist, also erst nach dem Ausbau ebenjener für den Hängendtransport bereit ist, erweist sich in Richtung Heck als zu schmal für einen Kleiderbügel. Apropos Fachböden: Der zweitoberste ist in den Korpus geschraubt. Die Schrauben dürfen aber entfernt werden, wie Fendt versichert. Sie dienen beim Einbau am Band der Stabilisierung des Schrankkorpus. Wer das nicht weiß, ärgert sich womöglich über die geringe Hängehöhe.

Doch wer die Stauraumopulenz ausnutzt, wird mit einem Problem konfrontiert, das von der Ausstattungsfülle des Testwagens herrührt. Aber nicht nur davon. Im Vergleich zum 560 SD bringt die Warmwasserheizung ein Zusatzgewicht von fast 40 Kilogramm. Mit in der Oberklasse gerne genommenen Optionen wie Batterie, Markise, Dachklimaanlage und Rangiersystem gelangt die Zwei-Tonnen-Achse schnell ans Limit. Erst recht, wenn der optionale große Frischwassertank mit 45 Liter Wasser und der Deichselkasten mit zwei Stahl-Gasflaschen gefüllt wird. Dann stehen zwei Personen nur noch 71 Kilogramm Zuladung zur Verfügung – eine 2,3-Tonnen-Monoachse, wie sie Kabe anbietet, ist bei Fendt nicht lieferbar.

Der Verzicht auf Frischwasser und eine Gasflasche lindert einen weiteren Schmerz: Die Stützlast beträgt leer, jedoch mit 22 Kilo schwerem Ersatzrad im Bug schon üppige 77 von maximal 100 Kilo. Immerhin steht die Achse vor Bettstauraum, Kleiderschrank, Kommode und Bad, wodurch deren Beladung die Stützlast zwar reduziert, aber an der geringen Gesamtzuladung nichts ändert und den Fahrradtransport auf der Deichsel vereitelt.

Aufbau des Fendt Diamant

Am Aufbau hat Fendt nichts verändert. Bug und Heck mit großflächigen, hochglänzenden und robusten LFI-Formteilen geben dem Diamant einen edlen Look, obwohl er auf den Seitenwänden Hammerschlag-Sandwich mit EPS-Dämmung trägt. Weil dieses Sandwich exzellent verarbeitet ist, gibt es nichts zu meckern. Abzug bekommt der Diamant für sein serienmäßiges Aludach, das bei Hagel eher Spuren davonträgt als das optionale, 1.222 Euro teure GfK-Dach.

Das Topmodell von Fendt macht seinem Namen also alle Ehre – erst recht nach einem weiteren, gelungenen Schliff. Nur beim Gewicht wäre weniger tatsächlich mehr.

Daten und Messwerte

Karosserie

  • Aufbau: Sandwich mit EPS-Schaumisolierung. Dach Alu (39 mm), Seitenwände Alu-Hammerschlag (31 mm), Bug/Heck Glattblech, Boden Sperrholz-Sandwich (47 mm). Deichselkasten aus ABS, Deckel an Parallelogramm-Beschlag. Einteilige Aufbautür 181 x 53 cm mit Fenster, abgesenkte Trittstufe, Einstiegshöhe 40 cm.
  • Anbauteile: fünfteiliger Heckleuchtenträger, Rangiergriffe. Bugelemente aus ABS und LFI, integrierte Rangiergriffe.
  • Fenster/Hauben: 7 Ausstellfenster mit Rastaufstellern und Duoplissee-Verdunkelung, 3-teiliges Panoramadachfenster. 1 Dachluke.

Möbel

  • Material/Beschläge: Sperrholzmöbel, Klappen mit seitlichen Trapezaufstellern und Magnetverschlüssen, Pushlock-Verschlüsse an Küchenschubladen und -oberschränken, Drehstangenschloss Schrank, Fallenschloss mit Metallklinke an Badtür.

Bordtechnik

  • Gas/Heizung: Gas-/Elektro-Warmwasserheizung Alde Compact 3020, Sprossenheizkörper im Bad, Warmwasser-Fußbodenheizung.
  • Wasseranlage: 45-Liter-Frischwassertank, Tauchpumpe, City-Wasseranschluss.
  • Elektrik: Umformer/Ladegerät Dometic SMP 439, 300 W/25 A. Lithium-Batterie 150 Ah, Ladebooster. 8 Steckdosen (2 x TV-Platz, 2 x Sitzgruppe, 1 x Bad, 1 x Bett, 2 x Küche), 2×2 USB-C-Anschlüsse Sitzgruppe und Sideboard.
  • Beleuchtung: Lichtkacheln über Sitzgruppe, 2 Lesespots Bett, 2 Lese-Leuchtstäbe Sitzgruppe, Leuchtstab Küchenarbeitslicht,LED-Leuchtbänder über und unter den Möbeln. Betthaupt beleuchtet. 2 Lichtleisten und 2 Spots im Bad.
  • Küchenausstattung: Dreiflammkocher mit Zündhilfe, Rechteckspüle mit integriertem Hebelmischer, Glasabdeckung. Gasbackofen, Kompressorkühlschrank Dometic RCD 10.5 XETmit 159 Liter Nutzinhalt, 40,6 Liter Gefrierfach.
  • Sanitär: Thetford-Drehtoilette. Rundwaschbecken mit Hebelmischer. Separate Dusche mit Faltwand.

Preise und Ausstattung

Grundpreis: 50.990 Euro

TüV/Zulassungsbescheinigung II: 179 Euro

Testwagenpreis: 66.415 Euro

  • Auflastung auf 2.000 kg zulässige Gesamtmasse: 215 Euro
  • Batterie-Paket 2 (20 kg): 2.998 Euro
  • Markise Thule Omnistor (48 kg): 1.782 Euro
  • Klimaanlage Truma Aventa Comfort (33 kg): 3.280 Euro
  • Ersatzrad Alu im Gaskasten (22 kg): 499 Euro
  • City-Wasseranschluss mit 45-L-Tank (2 kg): 289 Euro
  • WLAN-Router für Alu-Dach (2,5 kg): 1.299 Euro
  • Smart-TV 24’’ (4,2 kg)/SAT-Antenne (5 kg): 730/1.182 Euro
  • Rangierhilfe Alko Ranger Smart A (32 kg): 2.138 Euro

Das fiel uns auf:

(+) Schiebeelemente sorgen dafür, dass sich die Warmluft nicht im Stauraum verliert, sondern zirkuliert.(+) Trotz 45-Liter-Tank und City-Wasseranschluss gut: eigener Spülwassertank – auch wegen hoher Stützlast.(+) Gute Arbeit: Plastikhalter für die vordere Sitzbank, gehobelte Holzlatten, exakte Ausschnitte. Prima.(+) Penibel installierte Elektro- und Lichtsteuerungszentrale mit 12-Volt-Hauptschalter im Kleiderschrank.(+) Neue Scharniere halten die Klappen weit offen, laufen geschmeidig und dämpfen den oberen Anschlag.

(+) (-) Fendt benutzt jetzt dunkle Schrauben und setzt sie penibel ein – doch sehen tut man sie noch immer.(+) (-) Ordentlich Platz in den robusten Sitztruhen und praktische Schuhklappe – aber die Polster müssen weg.

(-) Für Möbelmontage verschraubter Regalboden. Kunden dürfen ihn lösen. Warum nicht ab Werk?

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