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Auf nach Kufstein! - Tipps und Stellplätze für die Perle Tirols

Auf der Fahrt nach Süden oft nur aus den Augenwinkeln wahrgenommen, aber einen Stopp unbedingt wert – das ist die “Perle Tirols” an der Grenze zu Bayern.

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Altehrwürdige Wirtshäuser in der Römerhof­gasse, wo einst Fuhrwerke entlangrumpelten.

Der Weg führt steil hinauf zur hoch über dem Inn thronenden Festung, die das 20.000-Einwohner-Städtchen zu einem Blickfang aus allen Himmelsrichtungen macht. Zu Fuß etwas mühsam, doch die Panoramabahn Kaiser Maximilian befördert uns im Nu nach oben – und zurück ins Mittelalter, als sich Bayern und Österreich erbittert um das an einer Engstelle des Inntals gelegene Städtchen stritten.

Festung Kufstein

1504 fiel die Entscheidung: Der Habsburger Kaiser Maximilian ließ seine Riesenkanonen Purlepaus und Weckauf herbeischaffen und das Trommelfeuer eröffnen. Die bayerisch besetzte Festung fiel, seither gehört Kufstein zu Österreich.

Längst sind die Beziehungen bestens, und die renovierte Festung empfängt uns mit offenen Armen. Ausstellungen, Spielstationen, digitale Animationen – alle Register werden gezogen, um Jung und Alt auf Tuchfühlung mit der Welt der Rittersleute zu bringen. Ein tiefer Brunnen, ein geheimnisvoller Gang und ein Bollwerk im Bollwerk sind zu entdecken: der Kaiserturm mit seinen sieben Meter dicken Mauern.

Zu den gut 200.000 Besuchern im Jahr kommt das Publikum der Festungsarena. Mit Ritterfesten, Operetten, Rockkonzerten und mehr lockt uns die Freiluftbühne vor der Kulisse des Kaisergebirges.

Die Altstadt Kufsteins

Kufsteins Altstadt ist kompakt. Schmucke Gebäude mit Cafés und Souvenirgeschäften säumen den unteren Stadtplatz. Kurz vor der Innpromenade zweigt die Römerhofgasse ab, wo in den Mauern verputzte Kanonenkugeln, Spruchbänder und Traditionsgasthöfe alte Zeiten heraufbeschwören. Jede Menge Besonderheiten weist die kurze Gasse auf – etwa ein winziges Lokal mit nur einem Tisch und zwei Plätzen, ein paar Schritte weiter der “Stollen 1930”, vor Urzeiten ein kühler Lagerraum, heute Gin-Bar und Gin-Museum.

Kein Wunder, dass in dieser Ecke auch ein Evergreen der volkstümlichen Musik erstand: das “Kufsteiner Lied” von Komponist Karl Ganzer, das 2022 seinen 75. Geburtstag feiert. Musik liegt hier in der Luft. Nach den Mittagsglocken und im Sommer auch um 18 Uhr tritt die Heldenorgel in Aktion, die ihre Melodien aus 4.948 Pfeifen über das Stadtgebiet erschallen lässt – auch immer mal Versionen von Abba-Songs und Klassikern der Filmmusik.

Tolle Ausflugsziele in der Umgebung

Das Kaisergebirge ist eher für zünftige Kletterpartien bekannt. Der Kaisertal-Aufstieg bei Ebbs eröffnet auch Normalwanderern einen einfachen Zugang zum “Koasa”. Ein knackiger Anstieg mit schönen Blicken zurück auf Kufstein, dann öffnet sich ein Hochtal mit Kapellen und blumengeschmückten Bauernhäusern. Grate, Gipfel und Kare türmen sich auf. Und Abenteuerlustige können sich gleich im Hans-Berger-Haus am Talende über Kletterkurse informieren.

Auf der Westseite des Inn schmiegen sich grün leuchtende Badeseen in den bewaldeten Höhenzug, der Tirol von Bayern trennt. Der Hechtsee ist bei Tagesausflüglern beliebt, und wer einen längeren Aufenthalt plant, der ist am ruhigen Thiersee mit gleich zwei Campingplätzen richtig.

Der besondere Tipp: Passionsspielhaus

Mit Opernaufführungen, Kammermusik und Weltmusik hat sich die Gemeinde Erl 15 Kilometer nördlich von Kufstein zu einem Hotspot im Tiroler Musiksommer gemausert. Das beschauliche Dorf verfügt über gleich zwei spektakuläre Kulturtempel. Weiß leuchtet das traditionsreiche Passionsspielhaus aus dem Jahr 1959, einen Steinwurf entfernt zieht das ultramoderne Pendant aus dem Jahr 2012 die Blicke auf sich. Mit seiner Fassade in Schwarz und seinen vorspringenden Zacken erscheint es wie ein Raumschiff, das auf der grünen Wiese Platz genommen hat. tiroler-festspiele.at

Stellplatz-Tipps in Kufstein

Gleich zwei tolle Stellplätze gibt es in Kufstein. Fahr-Tipp: Auf der A 12 vom Grenzübergang Kiefersfelden bis Kufstein-Süd herrscht keine Maut-/Vignettenpflicht.

1. Stellplatz am Schaupenwirt

Gebührenfreier Stellplatz für 2 Mobile an einer Gaststätte im Ortsteil Kohlstatt. Befestigter Untergrund mit Wiese. Zentrum zu Fuß erreichbar. Einkehr obligatorisch. Maximaler Aufenthalt: 2 Nächte. Saison Ende Oktober bis Mitte Oktober.

2. Womo-Stellplatz Fischergries

Gebührenpflichtiger Stellplatz für 6 Mobile. Überwiegend ebener, asphaltierter Untergrund, kein Schatten, beleuchtet. Zentrum in 10 Minuten zu Fuß erreichbar. Maximaler Aufenthalt: 3 Nächte. Anreise zwischen 7 Uhr und 24 Uhr. Ganzjährig nutzbar

Campingplatz-Tipps in Kufstein

Diese Campingplätze eignen sich für einen Ausflug nach Kufstein.

1. Camping Hager in Langkampfen

Einfacher Campingplatz 4 km südwestlich von Kufstein. Stellflächen eben, Wiesenuntergrund, teils beschattet. Lokal am Platz, Brötchenservice. Gratis WLAN. Etwas Lärm von Segelflugplatz und Autobahn. Zehn Touristenplätze, Plätze für Dauercamper. Saison: April bis Oktober.

Standort: Kufsteiner Staße 38, A-6336 Langkampfen

Info: camping.hager.tirol

2. Campingplatz Maier in Schwoich

Solider Campingplatz 4,4 km südlich von Kufstein, am Rand eines Gewerbe- und Wohngebiets, in Hörweite zur Durchgangsstraße. Terrassiert, ebene und leicht abfallende Rasenplätze. WLAN. Brötchenservice im Sommer. Pool und Lokal am Platz. 1,5 ha, 77 Stellplätze, davon etwa die Hälfte für Dauercamper. Ganzjährig geöffnet.

Standort: Egerbach 54, A-6334 Schwoich

Info: www.camping-maier.com

3. Camping Rueppenhof in Thiersee

Familiengeführter, ruhig gelegener Platz bei Bauernhof/Pension am Westufer des Thiersees, 7 km westlich von Kufstein. Die Plätze sind sonnig oder halbschattig, z. T. leicht abfallend, Untergrund Wiese. 38 Urlauberplätze, 38 Dauercamper. WLAN ohne Aufpreis. Eigener Badestrand. Direkt-Einstieg in Wander- und Radwege. Saison: Mitte April bis Mitte Oktober.

Standort: Seebauern 8, A-6335 Thiersee

Info: www.rueppenhof.com

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