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Audi-Vertriebsleiter Noack: "Setzen ganz klar auf die Elektromobilitätskarte"

Prof. Stefan Reindl (li.) im Gespräch mit Audi Deutschland-Vertriebsleiter Philipp Noack © Foto: Stefan Schmid/AUTOHAUS

Audi Deutschland-Vertriebschef Philipp Noack referierte am Mittwoch in der Zukunftswerkstatt 4.0 vor den Studenten der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen (HfWU) über die künftige Rolle des Handels und die E-Mobilitätsstrategie der Ingolstädter.

“Die größte Veränderung im Automobilzeitalter” sieht Philipp Noack, Leiter Vertrieb Deutschland bei Audi, auf die Branche zukommen – mit einem ähnlich disruptiven Effekt wie die Industrialisierung. Die Gretchenfrage, die sich die Studierenden in der am Mittwoch bis auf den letzten Platz besetzten Esslinger Zukunftswerkstatt 4.0 im Hinblick auf ihre Jobwahl also stellen müssten, lautet: “Welches Unternehmen ist zukunftsorientiert?”

Klare Zukunftsvisionen

Mit einem 18 Milliarden Euro schweren Entwicklungsprogramm für Elektromobilität sehen sich die Ingolstädter in puncto Zukunftstechnologie gut aufgestellt und “setzen ganz klar auf die Elektromobilitätskarte”. Im Gegensatz zu den neuen Automarken sei die Situation bei Audi aber ungleich komplexer, da man vorerst drei Antriebssysteme managen müsse: Elektro, Verbrenner und Hybrid, sagte Noack. “Die jungen Wettbewerber haben es da leichter.” Um den Transformationsprozess dennoch erfolgreich zu meistern, baue Audi auf vier Säulen: Performance, Design, Nachhaltigkeit und Digitalisierung.

Ein Beispiel, in welche Richtung es bei dem Premiumhersteller künftig gehen werden, sind die Audi Charging Hubs. Das Konzept beinhaltet eine schnelle Lademöglichkeiten von bis zu 320 kW sowie die Integration verschiedener Erlebniswelten. Das können Unterhaltungs- aber auch gastronomische Angebote sein. Ziel sei es, den Akku von Fahrzeug und Fahrer zugleich aufzuladen.

Der Vortrag von Audi-Manager Noack war gut besucht. © Foto: Stefan Schmid/AUTOHAUS

Beim forcierten Premium-Ansatz ist sich Noack sicher: “Wenn ein Kunde 100.000 Euro für ein Fahrzeug ausgibt, müssen wir ihn gut abholen.” Diese Rolle solle zum einen der Handel übernehmen, mit dem man derzeit “klare und vertrauensvolle Gespräche” über die Einführung eines unechten Agenturvertriebs führe und bei denen in den nächsten Wochen mit einem Ergebnis gerechnet werden könne, “das für beide Seiten zufriedenstellend ist”. Klar ist nämlich auch: Audi braucht seine Händler, da es nach wie vor Kunden geben wird, “die das Leder fühlen und dem Verkaufspersonal Fragen stellen möchten.”

Dass sich der Wind langsam dreht und die Auftragseingänge abnehmen, merkt man indes auch in Ingolstadt. Zwar habe man noch immer einen großen Auftragsbestand, betonte Noack, bei den Auftragseingängen spüre man aber eine gewisse Kaufzurückhaltung.

Vorträge mit Praxisbezug

Im Rahmen der Vortragsreihe “Forum Automotive” treten während des Semesters im wöchentlichen Turnus Manager und Persönlichkeiten aus der Automobil- und Mobilitätsbranche an der Hochschule auf. Die Veranstaltung richtet sich vorrangig an Studierende der automobil- und mobilitätswirtschaftlichen Studiengänge (Bachelor und Master). Ziel ist es, die im Rahmen des Studiums an der HfWU erarbeiteten Sachverhalte in einen stärkeren Praxisbezug zu setzen. Dies erfolgt innerhalb von Fachreferaten und Diskussionsrunden mit Entscheidern der Branche.

©Â Foto: Stefan Schmid/AUTOHAUS

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