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Audi und die Formel 1, VW und der Sparplan: Der neue Newsletter manage:mobility

Wie der neue Audi-Chef über die Formel-1-Pläne entschieden hat, wieso der Sparplan bei VW zur Mogelpackung werden könnte und was Europas Batteriebranche aus China droht – das und mehr erfahren Sie in der neuen Ausgabe von manage:mobility.

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Audi und die Formel 1, VW und der Sparplan: Der neue Newsletter manage:mobility

Topthema: Audi hält an Formel-1-Plänen fest

Den Einstieg in die Formel 1 zur Saison 2026 verkündete der Audi-Chef im August 2022 höchstpersönlich. Der hieß damals Markus Duesmann (54). Inzwischen lenkt Gernot Döllner (54) die Geschicke in Ingolstadt. Der aber hatte sich als Volkswagens Strategiechef gegen das teure Projekt bei Audi positioniert. Einige rechneten mit einem Rückzieher, als er bei Audi an die Spitze rückte. Mein Kollege Michael Freitag hat nun aber erfahren: Trotz seiner Zweifel winkt Döllner Audis Formel-1-Pläne durch.

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Köpfe: Wolfgang Bernhart ++ Peter Carlsson ++ Katja Garcia Vila

  • Neben zahllosen Automarken expandieren auch chinesische Batteriezellenhersteller. Da die USA für sie als Markt ausfallen, drängen sie nach Europa. Die hiesige Batteriebranche wird dadurch “enorm unter Druck geraten”, warnt Roland-Berger-Experte Wolfgang Bernhart (61). Im Interview erklärt er Anna Driftschröer und Michael Freitag, wie sich Europas Akkuspezialisten dagegen rüsten können.

  • Zu Europas Batteriebaronen gehört Peter Carlsson (53). Der Northvolt-Chef stellt sich dem Wettbewerb – und setzt auf hohe Subventionen. Für seine Gigafabrik in Heide kann Carlsson trotz des deutschen Haushaltsfiaskos mit 700 Millionen Euro von Bund und Land planen.

  • Ums Geld ging es am Montag auch beim Investorentag von Continental. Wie von uns bereits vorab berichtet, schiebt der Zulieferer grundlegende Veränderungen in seiner Automotivesparte an. Teile davon könnten abgespalten werden. Die Börsenwerbetrommel rührte für Conti Finanzvorständin Katja Garcia Vila (51): Sie versprach, künftig höhere Dividenden auszuschütten.

Unternehmen: Volkswagen ++ Sixt ++ Tesla ++ Lamborghini

  • Volkswagen muss sparen, vor allem die Kernmarke VW. Deren CEO Thomas Schäfer (53) hat inzwischen statt der geforderten zehn Milliarden Euro bis 2026 sogar rund elf Milliarden an Ergebnispotenzial entdeckt. Einen großen Teil soll der Vertrieb liefern: vier Milliarden Euro. Vorständin Imelda Labbé (56) setzt vor allem auf stabile, lieber höhere Preise. Selbst intern bestehen Zweifel, ob das funktionieren kann.

  • Auch die Schwestermarke Volkswagen Nutzfahrzeuge ist einerseits auf Sparkurs, von einst 15.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sollen 2029 nur 10.000 übrig sein. Andererseits schwenkt “VWN” strategisch um. Ab 2028 will Markenchef Carsten Intra (52) die gesamte Transporterfamilie auf Elektro umstellen.

  • Keinen allzu großen Spaß an Elektroautos haben Autovermieter. Gerade mit Tesla scheint das Geschäft schwierig zu sein, da es mit Elon und Co. keine klassischen Buy-back-Verträge gibt. Die Restwerte gebrauchter E-Autos sind zuletzt derart gefallen, dass Sixt nun Tesla aus der Flotte wirft. In Frankreich hatten das offenbar nicht alle mitbekommen, dort warb Sixt noch am Dienstagmorgen mit einem Tesla-Foto für Autoabos. Wenig später war der LinkedIn-Post verschwunden.

  • Bei Tesla selbst drehte sich jüngst alles um den Cybertruck. Wie gewohnt kann Elon Musk (51) manches Versprechen nicht halten. Das Auto kommt mit Preisen ab 61.000 Dollar deutlich teurer als ursprünlich angekündigt auf den Markt. Und statt mit einer Metallkugel wird der Cybertruck jetzt nur noch mit einem Baseball beworfen, um seine panzerartigen Fähigkeiten zu beweisen.

  • Mehr Zeit für Sport und andere Freizeitaktivitäten haben in Zukunft Produktionsmitarbeiter von Lamborghini: Für sie gilt künftig eine Vier-Tage-Woche.

Mehr Mobilität: Cargobikes ++ Pierer ++ Tui ++ Lufthansa ++ Softbank

  • Städte engen den Raum für Autos zunehmend ein. Für Handwerker und Logistiker könnten Schwerlasträder eine Alternative zum Lieferwagen sein. Mein Kollege Lutz Reiche hat sich angesehen, wie weit solche Ideen bereits gediehen sind.

  • Der österreichische Zweiradkonzern Pierer Mobility reagiert auf die Krise in der Branche und baut 300 Stellen ab. Den Fokus will das Unternehmen auf seine Kernmarken KTM, Gasgas, Husqvarna und MV Agusta legen. Felt und Raymon werden dagegen abgestoßen. Damit gibt Pierer das “klassische” Fahrradgeschäft auf, neben Motorrädern baut das Unternehmen künftig nur noch E-Bikes.

  • CEO Sebastian Ebel (60) hat Tui aus den gröbsten Turbulenzen navigiert. Im abgelaufenen Geschäftsjahr verdiente der Reisekonzern wieder fast so gut wie vor der Pandemie. Für Ebel nicht mehr als ein “Etappenerfolg”. Er fordert weiteres Wachstum – und will zurück in den MDax.

  • Auch bei der Fliegerei rückt Nachhaltigkeit zunehmend in den Fokus. Die Lufthansa warb in Großbritannien im Sommer mit dem Slogan “Fly more sustainably” (“Fliegen Sie nachhaltiger”). Klingt nett. Die britische Werbeaufsicht sagt trotzdem “No” und verbietet den Slogan wegen Greenwashings.

  • Schon mal von Cubic Telecom gehört? Das Start-up beschäftigt sich unter anderem mit vernetzten Autos – und hat diese Woche den größten Tech-Deal in Irlands Geschichte eingetütet. Von Softbank gibt es 473 Millionen Euro.

Zahl der Woche: 13

Vor dem Bahnstreik lösten Schnee und Eis ein Verkehrschaos aus. Besonders betroffen: Der Großraum München. Warum war man dort nicht vorbereitet? Die Bahn schob es auf vereiste Oberleitungen und Weichen, gegen die “die stärkste Weichenheizung” nicht ankomme. Zur Wahrheit gehört aber auch: Für ganz Bayern standen nur 13 Bahn-Schneepflüge bereit. Die Landesregierung fordert Aufklärung. Der Flughafen München, erst wegen Schneemassen, dann wegen Eisregens lahmgelegt, fing sich derweil einen Rüffel des Wetterexperten Jörg Kachelmann (65) ein. Andere Flughäfen könnten mit solchen Verhältnissen auch umgehen. Gefallen dürfte das alles vor allem: der Autobranche.

Deep Drive: Helsinki macht es vor

Alles in allem scheint München aber gar nicht so schlecht gerüstet für weniger Autoverkehr. Im jüngsten “Urban Mobility Readiness Index”, den das Oliver Wyman Forum gemeinsam mit der University of California veröffentlicht, liegt die bayerische Landeshauptstadt auf Platz 5 von 65 und ist damit die beste deutsche Metropole. Am weitesten fortgeschritten präsentiert sich Helsinki. Die finnische Hauptstadt rühmt sich autofreier Zonen, großer Investitionen in die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, einer stabilen Fahrradinfrastruktur und eines öffentlichen Nahverkehrsnetzes mit neuen Stadtbahn- und Straßenbahnprojekten.

Geisterfahrer der Woche

Vor gut einem halben Jahr hatten wir an dieser Stelle Henrik Fisker (60) als Geisterfahrer. Da hatte der Däne das erste Modell seines E-Autos Fisker Ocean gerade an sich selbst verkauft. Vorangekommen ist der einstige BMW-Manager mit dem angeblich “besten Auto der Welt” seitdem kaum. Gerade hat Fisker bekannt gegeben, die Produktion wegen Geldproblemen zu drosseln. Die Lage scheint so verfahren, dass mancher schnell wieder Reißaus nimmt: Chefbuchhalter Florus Beuting kündigte am 14. November fristlos – acht Tage nach seinem ersten Arbeitstag.

Kommen Sie gut durch die Woche.

Herzlichst, Ihr Christoph Seyerlein

­Haben Sie Wünsche, Anregungen, Informationen, um die wir uns journalistisch kümmern sollten? Sie erreichen meine Kolleginnen und Kollegen im Team Mobility und mich unter [email protected].

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