Audi

Audi S4

Audi S4 V6 TDI – Rudolfs flinkes Erbe

audi s4 v6 tdi – rudolfs flinkes erbe

Wie das Kürzel „TDI“ bereits verrät, schlägt das Herz des Audi S4 V6 TDI im Diesel-Takt und wir fungieren quasi als EKG, indem wir den Ingolstädter zu einem Test ausfahren.

Der allererste S4 gehörte noch zur oberen Mittelklasse, quasi zum Audi 100 oder dem nachfolgenden A6. Erst 1997 wurde der erste S4 des zur Mittelklasse gehörenden Audi A4 ins Leben gerufen.

Seither gab es fünf weitere Generationen, in denen sich diverse Antriebe abwechselten. Da war alles dabei, was Rang und Namen hatte: Reihenfünfzylinder, V6, V8 und jetzt in aktueller Generation sogar ein V6 als Turbodiesel.

Seit der Einführung im Jahre 20216 gab es zwei Facelifts, das letzte davon im Jahr 2020. Dieses noch aktuelle Modell fuhren wir für diesen Fahrbericht. Noch deshalb, weil der Generationswechsel des Audi A4 ansteht und in nicht allzu ferner Zukunft auch der neue S4 folgen wird.

Exterieur – Wenn S nicht eskalierend wirkt

Als S-Version gehört der Audi zu den Sport-Derivaten und zeigt dies optisch mit Zurückhaltung, sozusagen nur in dezenter Form. Man darf fast von einer deeskalierenden Art sprechen. Das war schon immer so und die Fans der S-Modelle lieben es.

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Volle Kanne Audi – Die unverkennbare Optik aus Ingolstadt besitzt auch der S4 vollumfänglich.

So finden sich auch am aktuellen Audi S4 V6 TDI die obligatorischen Spiegelkappen in Aluminium-Optik und der wabenförmige Hexagon-Frontgrill trägt stolz die S-Symbolik. Das Erkennungszeichen schlechthin für alle Vorausfahrenden beim Blick in den Spiegel. Breiter erscheint der Audi obendrein durch die weit nach unten ragende Frontschürze mit ihren seitlichen Lufteinlässen.

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Der typisierende Hexagon-Grill offeriert eine sportliche Wabenstruktur…

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…und beherbergt selbstredend das „S4“-Symbol als Erkennungszeichen.

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Die Frontschürze mit Applikationen in Alu-Optik zeigen seitlich Lufteinströmungen für die Bremsbelüftung.

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Seitlich betrachtet, ist der Audi S4 eine ganz und gar klassische Limousine…

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…und verrät nur durch die Spiegelkappen in Alu-Optik seinen Sonderstatus.

Seitlich zeigt der Ingolstädter eine ganz und gar konventionelle Silhouette einer Limousine, zwar mit schicken großen Leichtmetallrädern, doch das war es auch schon. Dieses Understatement wirkt auch hier deeskalierend.

Am Heck verkünden wiederum vier Endrohre die spezielle Fitnesskur dieses Audi – zumindest auf den ersten Blick. Denn schaut man genauer hin, oh weh, dann entpuppen sich die beiden rechten Endrohre als Attrappen. Nur ein Blick genügt, wenn es kalt draußen ist und die fehlenden Kondenswolken auf der rechten Seite diese Endrohre als Imitate enttarnen. So etwas an einem Audi mit S-Legitimierung? Das hat uns doch ein wenig verwundert.

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Das Heck vermittelt auf den ersten Blick viel Potenzial dank vier Endrohren.

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Doch beim genaueren Hinschauen zeigt sich, dass die rechte Seite…

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…lediglich eine Attrappe ist.

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Dafür gibt es direkt unter dem „S4“-Symbol am Heck…

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…dann die beiden echten Endrohre.

Zum Schluss ziert noch eine ebenso überaus dezente Spoilerlippe den Heckdeckel – das war es auch schon mit dem Plus an „S“-Allüren. Ansonsten bleibt auch der Audi S4 V6 TDI ein typischer Audi, den Fans genau so lieben und andere vereinzelt gar als bieder bezeichnen. Das Ascariblau Metallic für 1.400 Euro zusätzlich steht der Limousine übrigens prächtig, wenngleich diese Farbe nicht unbedingt die eines Sporttrikots sei. Geschmackssache eben, und über diesen kann immer noch am besten gestritten werden.

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Interieur – Typisch Audi, alles in Top-Form

Der Innenraum bezirzt seine Betrachter mit einer ausgeklügelten und intuitiv angelegten Architektur, in der sich auch Novizen sogleich zurechtfinden können. Die Materialauswahl zeigt in vielen Fällen eine gute Wertigkeit, wobei es an manchen Stellen wünschenswert gewesen wäre, das vereinzelt einfach anmutende Kunststoff durch wertigere Materialien zu ersetzen.

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Reinsetzen, umschauen, Audi – Selbst Erstkontaktler finden sich im Audi sofort zurecht.

Anzusprechen wäre hier beispielsweise die Instrumententafel mit ihren Kunststoff-Flächen. Hier würden wir uns wenigstens schöne Softtouch-Ebenen, besser noch eine Vertäfelung aus Alcantara oder in Leder-Optik wünschen.

Dafür legte Audi viel Wert auf kleine Details, wie beispielsweise mit Metallringen eingefasste Drehregler. Auch die Displays beeindrucken mit ihrer hohen Auflösung und einer erstaunlichen Farbintensität.

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Bereits beim Tür öffnen bekennt der Audi seine Zugehörigkeit zu den S-Modellen.

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Die Sport-Komfortsitze bieten viel Ergonomie und sind sehr bequem.

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Deren Ausformungen wurden zudem hübsch verkleidet.

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Im Fond sitzen Erwachsene mit kleinen Einschränkungen bei Kopf- und Beinfreiheit.

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Das Lenkrad ist haptisch gut, es gibt allerdings bessere aus dem Hause Audi.

Die Sportsitze im Audi S4 bieten viel Seitenhalt und ordentliche Auflageflächen, bleiben dabei auch komfortabel genug, um auch Fernreisen ohne Bedenken antreten zu können. Sogar Massagefunktionen helfen dem Fahrer beim Wohlfühlen – und das in einer Sportlimousine. Das Raumgefühl ist vorne sehr gut, im Fondbereich den Gegebenheiten der Fahrzeugklasse entsprechend etwas geringer ausfallend.

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Eine klappbare Mittelarmlehne im Fond bietet…

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…ein flaches Ablagefach und zwei Getränkehalterungen.

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In den Kofferraum passen 480 Liter…

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…und die zweiteilig klappbaren Lehnen…

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…ermöglichen eine nicht unbeträchtliche Erweiterung des Volumens auf immerhin gut 960 Liter.

Der Praktikabilität zugute kommt eine geteilt umklappbare Rückbank, wodurch das Kofferraumvolumen von bereits annehmbaren 480 Litern auf 965 Liter erweitert werden kann. Die Ladeluke ist großzügig dimensioniert und die Ladekante liegt bei gemessenen 650 Millimetern angenehm tief.

Motor und Fahreigenschaften – Dampfhammer mit Sparabo

Unter der Haube des aktuellen Audi S4 sitzt ein 3.0-Liter-Sechszylinder in V-Bauform. Dieser wird durch einen Abgasturbolader und einen elektrischen Kompressor unter Druck gesetzt. Letztgenanter elektrische Verdichter mit der Bezeichnung „EAV“ wird durch ein 48-Volt-Mildhybrid-Bordnetz gespeist, welches auch einen Riemenstarter beinhaltet.

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Doppelt beatmet – Der V6 besitzt einen Turbolader und einen elektrischen Verdichter.

Dank EAV erfolgt das Ansprechverhalten des Turbodiesels deutlich zackiger und eine Gedenksekunde, wie sie beispielsweise im Touareg mit gleichem Motor ohne EAV zu bemängeln gibt, ist hier glücklicherweise nicht zu finden.

Der V6 generiert 342 PS – das sind sechs PS weniger als vor dem letzten Facelift. Dafür liegen die bärenstarken 700 Newtonmeter früher an (ab 1.750 statt vorher 2.500 Touren) und bleiben über einen längeren Drehzahlbereich erhalten (bis 3.250 statt vorher 3.100 Touren). Die Kraftverteilung übernimmt eine 8-Stufen-Automtik mit einer eher komfortorientierten Schaltcharakteristik und dank Quattro-Allradantrieb werden alle Viere angetrieben. Selbst im Sportmodus gönnt sich diese Automatik eine spürbare Schaltpause beim Gangwechsel, die selbst beim manuellen Schalten per Schaltwippen am Lenkrad zu beobachten ist.

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Die Automatik schaltet stets sehr passend, zeigt aber kleine Zugkraftunterbrechungen.

Doch ist der Kraftfluss da, schiebt der Audi machtvoll an und drückt die Insassen bereits kurz über der Leerlaufdrehzahl gnadenlos in die Sitzpolster. Trotz der annähernd zwei Tonnen Leergewicht wird die 100 km/h-Marke beim Start aus dem Stand nach nur 4,6 Sekunden im „Erledigt“-Ordner abgeheftet. Die 250 km/h erreicht die Limousine nahezu spielerisch und wird hier durch die elektronische Begrenzung sanft an die Leine genommen.

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Die Fahrprogrammauswahl sitzt etwas versteckt unter dem Zentralbildschirm.

Das Set-Up des Fahrwerks zeigte sich erwartungsgemäß eher straffer Natur, war aber weit davon entfernt, dabei unkultiviert oder poltrig zu wirken. Das adaptive Fahrwerk kostet zwar rund 1.000 Euro extra, doch diese Investition ist empfehlenswert, da die verschiedenen Fahrmodi die Charakteristik spürbar auffächern.

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Mit diesem können zwischen fünf Fahrmodi gewählt werden.

Im Comfort-Modus fährt sich der S4 wie eine ganz normale – aber bärenstarke – Limousine, währenddessen im Sportprogramm  namens „Dynamic“ die ohnehin präzise Lenkung noch feiner rückmeldet, die Dämpfer das Gesamtpaket fester zusammenzurrt und das Ansprechverhalten von bärenstark zu giftig-gierig wechselt. Im Auto-Modus passt sich Fahrwerk und Kennfeld des Antriebs je nach Anforderung automatisch den Gegebenheiten an. 

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Dank „quattro“ kämpft der Audi S4 V6 TDI so gut wie nie mit Traktionsdefiziten.

Selbst Serpentinen mag der Audi und fühlt sich leichtfüßiger an als seine knapp zwei Tonnen es vermuten lassen würden. Längsbeschleunigung auf der Autobahn? Hier schüttelt der Ingolstädter seine Asse in Gänze aus dem Ärmel.

Die Bremsanlage hat den Audi zwar absolut souverän im Griff, lässt sich aber durch ihr giftiges Ansprechverhalten vereinzelt schwer dosieren. Bremst man beispielsweise eine Kurve scharf auf welligem Untergrund an, reichen die dadurch erzeugten Unruhen aus, um den exakten Druckpunkt zu verwaschen. Das ist Jammern auf höchstem Niveau und wir wissen das. Aber wer den Audi S4 V6 TDI mal auf dem Track bewegt, wird genau dies als Kritikpunkt feststellen.

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Absolut standfest, aber etwas zu bissig und dadurch vereinzelt schwer dosierbar – Die S Bremsanlage.

Mehr als erstklassig waren dagegen die Ergebnisse des Verbrauchstests zu beschreiben. Selbst bei regelmäßiger Bezugnahme auf das „S“ im Modellnamen, kamen wir auf einen Gesamtdurchschnitt im Drittelmix von nur 7,5 Litern auf 100 Kilometer.

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Note 1+ verdient: Ein unerwartet tolles Ergebnis in dieser Leistungsklasse auf der Sparrunde.

Noch überzeugender war der Diesel beim Sparrundentest, auf dem er lediglich 4,6 Liter auf hochgerechnet 100 Kilometer verbrennt. Wer sagt da noch, ein Diesel wäre ineffizient oder gar ein Schadstoffgarant? Dank SCR-Kat und Dieselpartikelfilter besitzen die Abgase dieses Motors übrigens nachgewiesen weniger Feinstaubanteile als die für die Verbrennung angesaugte Umgebungsluft.

Ausstattung, Komfort, Technik

Wer nun glaubt, dass ein S-Modell von Audi ein Garant für eine fulminante Ausstattung sei, den müssen wir enttäuschen. Selbst ein Audi S4 V6 TDI besitzt noch eine ellenlange Optionsliste, auf der für diese Fahrzeugklasse selbst so einfache Dinge wie eine Lenkradheizung noch für 190 Euro oder roten Bremssättel für 330 Euro extra zugebucht werden müssen.

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Die schnelle und flächendeckende Lenkradheizung ist nur gegen Aufpreis erhältlich.

Dank der optionalen Ausstattung unseres Testwagens blieben allerdings kaum Wünsche offen. Besonders erwähnenswert wären einmal die Matrix-LED-Scheinwerfer für eher moderate 600 Euro Aufpreis, die mit überdurchschnittlicher Helligkeit und homogener Ausleuchtung genauso punkten konnten wie durch ihre blitzschnelle und im Test lückenlos zuverlässige Ausblendung anderer Verkehrsteilnehmer.

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Unter den markanten Tagfahrlichtern sitzen die empfehlenswerten Matrix-LED-Scheinwerfer.

Fahrdynamiker sollten auch die 1.350 Euro extra für das Sperrdifferenzial an der Hinterachse kalkulieren, wodurch das Kurvenverhalten der Limousine signifikant verbessert wird. Weiterhin werden diverse Pakete – allesamt im vierstelligen Euro-Bereich – angeboten, mit denen der eigene S4 mit modernster und wie sich zeigte überaus zuverlässiger Assistenztechnik vollgestopft wird.

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Die Massagefunktionen sind insgesamt angenehm und liegen im Wettbewerbsvergleich im oberen Mittelfeld.

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Das Cockpit ermöglicht diverse Darstellungsmöglichkeiten.

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Android Auto und Apple CarPlay haben im Test zu keinerlei Beanstandungen angeregt.

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Die Sitzheizungen erwärmen schnell und homogen; die Klimatisierung bleibt fast zugfrei.

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Eine einfache Rückfahrkamera unterstützt den Fahrer mit einem hoch aufgelöstem Bild.

Das Bedienkonzept des Infotainments ist sehr schnell verstanden und Dinge wie Routenführung, Vernetzung mit Mobilgeräten oder Verwendung von Onlinediensten geht auch während der Fahrt einfach und sicher von der Hand. Die Sprachsteuerung verstand die gesprochenen Befehle gut, zeigte aber nicht die Treffsicherheit derer in einer (zugegeben generationstechnisch neueren) Mercedes-Benz C-Klasse.

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Die Bedienung des adaptiven Tempomats mittels zusätzlichem Hebel ist schnell verinnerlicht.

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Hurra, es gibt ihn noch: Den echten Lautstärkeregler.

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Das Head-up Display überzeugt mit farblicher Vielfalt und kostet 980 Euro zusätzlich.

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Verlässlich – Der Totwinkelwarner erreichte im Test eine 100-Prozent-Trefferquote.

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Mittlerweile zu klein – Die Ladestation erreicht bei 6.5-Zoll-Smartphones ihre Grenzen.

Der Preis des Audi S4 V6 TDI

Eine schlechte Nachricht zuerst: Wer den aktuellen S4 konfigurieren möchte, kommt zu spät. Der neue A4 steht in den Startlöchern und der neue S4 wird alsbald folgen. So gibt es nun zwar noch Restbestände, die allerdings bereits „fertig“ sind und der geneigte Käufer gegebenenfalls Kompromisse bei den Ausstattungen eingehen muss.

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Mindestens 67.200 Euro verlangt Audi für den S4 als Limousine.

Unser Testwagen war für den Mindestpreis von 67.200 Euro zu haben. Das ist im Vergleich zu Wettbewerbern wie den BMW M340d mit seinem Ab-Preis von 73.900 Euro fast schon günstig, doch der Münchner ist dabei deutlich besser ausgestattet.

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Wer viel Ausstattung in der Sport-Limousine möchte, zahlt gerne ein Drittel des Kaufpreises obendrauf.

Dazu kommt die endlose Optionsliste, die den Preis des Audi S4 weiter in die Höhe treibt. In unserem Fall waren es 86.250 Euro – was ungefähr 20.000 Euro für Extras ausmacht. Günstig ist das wahrlich nicht, doch das waren die S-Modelle aus Ingolstadt bekanntlich noch nie.

Fazit – Fitness-Limousine auf Leichtöl

Der Audi S4 V6 TDI ist die Antwort auf die Frage, ob Sportlichkeit auch mit Dieselmotoren als Antrieb funktioniert. Denn als solcher zeigte er im Test eindrucksvoll die Vorteile eines Selbstzünders, indem er mit mächtigem Drehmoment für massiven Druck aus jedem Drehzahlbereich sorgt. Dies verbindet er mit einem dank elektrischem Verdichter sehr zackigen Ansprechverhalten und einer für Dieselmotoren nicht unbedingt üblichen Drehwilligkeit.

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Der Audi S4 V6 TDI ist eine sehr dynamische Limousine mit überraschend moderatem Verbrauch.

Die daraus resultierende Fahrspaßgarantie wird zudem nicht von hohen Verbräuchen geschmälert. Das heißt, mit dem S4 zu fahren ist Fahrfreude ohne Reue. Rudolf Diesel als Erfinder des Selbstzünders würde sich über ein derartiges Aggregat sicher euphorisch freuen. Dazu beherrscht diese Limousine den Spagat zwischen Sportlichkeit und Alltagstauglichkeit bravourös, kann die Familienkutsche ebenso überzeugend mimen wie die kurvenfressende Performance-Limo. Einen echten Sportwagen kann man ihm dennoch nicht abnehmen, doch das war noch nie die Prämisse eines S-Modells von Audi. Schließlich gibt es da ja noch die RS-Modelle.

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Wie auch alle anderen S-Modelle von Audi, ist auch der S4 kein Schnäppchen.

Modernste Assistenzsysteme und Technik lassen den Ingolstädter ganz vorne mitspielen und auch, wenn diese Generation aktuell von der nächsten abgelöst wird, so ist diese hier alles andere als obsolet oder veraltet. Im Gegenteil – dieser S4 profitiert von einer ausgereiften und feingeschliffenen Generation und dürfte seine Besitzer noch lange Zeit am Nabel der Zeit verweilen lassen.

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Echte Bedienelemente erleichtern die Klimaregulierung während der Fahrt.

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Selbst das Ambiente-Lichtpaket plus steht mit 350 Euro in der Aufpreisliste.

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Der Home-Bildschirminhalt lässt sich nach eigenem Gusto zusammenstellen.

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Dank permanenter Onlineverbindung bietet das Infotainment diverse webbasierte Dienste an.

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Die großflächigen Lautsprecher wurden sauber in die Hutablage integriert.

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Eine Chromlinie unterstreiche die Silhouette der Limousine.

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Die Winterräder tragen eine eher dezente Optik.

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Die S-Symbolik ist überall allgegenwärtig…

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-..und schmückt auch das Sportlenkrad…

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…wie auch die Mittelkonsole des Audi.

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Ein Hinweis auf Audis Allradantrieb prangt auf der Beifahrerseite der Instrumententafel.

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Diesel und AdBlue werden hinten rechts nachgefüllt.

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Der Audi S4 V6 TDI ist facettenreich, beherrscht zum einen…

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…ein äußerst dynamisches Auftreten, kann zum anderen…

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…aber auch den braven und durchtrainierten Alltagsbegleiter darstellen.

Text/Fotos: NewCarz

Kamera: Canon EOS 5D Mark III

Pro und Contra

Pro:

  • bärenstarker Dieselmotor
  • fein austariertes Fahrverhalten mit vielen Reserven
  • umfangreiches Assistenz-Potpourri
  • Top-Traktion dank Allrad und Sperrdifferenzial
  • für diese Leistung extrem sparsam

Contra:

  • hoher Preis
  • endlos erscheinende Aufpreisliste
  • Modellgeneration am Ende des Lebenszyklus

Konkurrenz:
BMW M340d xDrive, Alpina D3 S

Technische Daten: Audi S4 Limousine V6 TDI

  • Farbe: Ascariblau Metallic
  • Fahrzeugklasse: Mittelklasse / Limousine
  • Länge x Breite x Höhe (m): 4,77 x 1,85 (2,02 mit Außenspiegel) x 1,40
  • Radstand (mm): 2.825
  • Antrieb: V6 Commonrail Turbodiesel mit EAV, SCR-Kat und DPF
  • Hybridart: 48-Volt-Mildhybrid
  • max. Leistung: 251 kW (341PS) bei 3.800 bis 3.950 rpm
  • max. Drehmoment (Nm): 700 bei 1.750 bis 3.250 rpm
  • Hubraum: 2.967
  • Getriebe: 8-Gang-Automatik
  • Antriebsart: Allrad quattro mit Sperrdifferenzial
  • Durchschnittsverbrauch (WLTP): 7,0 l/100 km
  • Durchschnittsverbrauch (NewCarz): 7,5 l/100 km
  • CO2-Emissionen (Werksangabe): 184 g/km
  • Schadstoffklasse: Euro 6d-ISC-FCM
  • Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h
  • Beschleunigung von 0 auf 100 km/h (sec): 4,6
  • Wendekreis (m): 11,6
  • max. Bodenfreiheit (mm): k. A.
  • Kofferraumvolumen (l): 480 bis 965
  • Leergewicht (kg): 1.870
  • Zuladung (kg): 455
  • Anhängelast ungebremst/gebremst (kg): 750/1.900
  • max. Stützlast (kg): 80
  • max. Dachlast (kg): 90
  • Tankinhalt (l): 58
  • AdBlue Tank (l): 12
  • Kraftstoffart: Diesel
  • Neupreis des Testwagens: 86.250,02 Euro (Basispreis S4: 67.200 Euro)

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