Audi hat unter dem Schlagwort „360factory“ seinen Plan für Produktion der Zukunft vorgestellt. Bis zum Ende dieses Jahrzehnts wird die Marke an allen Produktionsstandorten weltweit elektrisch angetriebene Modelle fertigen.
In Europa soll es hingegen vollelektrisch werden. Aktuell produzieren zwei Audi-Standorte vollelektrische Fahrzeuge in Serie: die Böllinger Höfe (Neckarsulm) und Brüssel. In Brüssel wird der Q8 e-tron gebaut, in den Böllinger Höfen der e-tron GT. Die MEB-Modelle Q4 e-tron und Q4 Sportback e-tron werden bekanntlich nicht in einem Audi-Werk, sondern bei Volkswagen in Zwickau gebaut.
In Ingolstadt fährt laut der aktuellen Mitteilung ab 2023 mit dem Audi Q6 e-tron erstmals ein reines Elektromodell vom Band – Audi hält also am Zeitplan 2023 fest, während Porsche bereits im Juli für den E-Macan eine Verzögerung auf 2024 bestätigt hatte. Auch in Neckarsulm, San José Chiapa und Győr startet in den Jahren darauf sukzessive die Produktion reiner Elektroautos. Im Jahr 2029 werden alle Produktionsstandorte mindestens ein vollelektrisches Fahrzeug fertigen.
Audi setzt auf bestehende Werke
Audi gibt an, dass man „anders als viele Wettbewerber“ auf das bestehende Produktionsnetzwerk baue – BMW zieht etwa für die E-Modelle der „Neuen Klasse“ ein komplett neues Werk in Debrecen hoch. „Wir führen alle Standorte Schritt für Schritt in die Zukunft“, sagt Audi-Produktionsvorstand Gerd Walker. „Wir wollen keine singulären Leuchtturmprojekte auf der grünen Wiese. Wir investieren vielmehr in unsere existierenden Werke, so dass sie am Ende ebenso effizient und flexibel sind wie neu gebaute Produktionsstandorte, so genannte Greenfield-Werke.“
Die Produktion der verbleibenden Verbrennermodelle wird, „angepasst an die örtlichen Gegebenheiten“, bis Anfang des kommenden Jahrzehnts nach und nach auslaufen. Neue Werke entstehen ausschließlich dort, wo zusätzliche Kapazitäten benötigt werden: So baut Audi derzeit zusammen mit FAW im chinesischen Changchun eine Produktionsstätte für die lokale Fertigung von Elektromodellen auf Basis der Premium Platform Electric (PPE).
Wie Walker angibt, sollen die Produktionsprozesse weiter flexibilisiert werden. „Wir wollen sowohl Produkt als auch Fertigung so aufbauen, dass wir das Optimum für unsere Kund_innen herausholen“, sagt der Produktionsvorstand. Ein Beispiel: Das PPE-Modell Q6 e-tron soll in Ingolstadt gemeinsam mit den MLB-Modellen A4 und A5 auf einer Linie gebaut werden – um dann je nach Nachfrage die E-Produktion zulasten der Verbrenner erhöhen zu können.
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