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Alarmierende Zahlen: Krank im Job: Burnout-Welle erfasst auch junge Berufstätige

alarmierende zahlen: krank im job: burnout-welle erfasst auch junge berufstätige

Worried businesswoman working using laptop at office

Silke ist Chefsekretärin, Organisieren ihre Leidenschaft. Die 45-Jährige hat zwei schulpflichtige Kinder und eine demente Mutter, um die sie sich neben ihrem hektischen Job kümmert. Bisher war Multitasking nie ihr Problem. Doch zunehmend fehlt ihr die Kraft, ihren Alltag zu meistern. Im Job unterlaufen ihr Fehler. Privat vernachlässigt sie Freunde, spricht immer weniger, ist lustlos, fühlt sich erschöpft und leer. Nachts liegt sie manchmal schlaflos wach. Ihr Mann erkennt seine einst lebenslustige Frau kaum mehr wieder – und holt Hilfe. Der Hausarzt diagnostiziert: Burnout.

Immer mehr Menschen in Deutschland befinden sich im Dauerstress. 61 Prozent fürchten, an Überlastung zu erkranken – elf Prozentpunkte mehr als noch vor der Corona-Pandemie 2018, als dies nur jeder Zweite von sich sagte. Dies hat die repräsentative Studie „Arbeiten 2023“ der Betriebskrankenkasse Pronova ergeben, für die 1200 Erwachsene befragt wurden und die dieser Redaktion vorliegt. Jeder Fünfte (21 Prozent) stuft dabei die Gefahr für ein eigenes Burnout als „hoch“ ein, vor der Corona-Krise waren es nur 14 Prozent. 40 Prozent bezeichnen die Gefahr als „mäßig“, 2018 sagten dies nur 36 Prozent.

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In den vergangenen zwölf Monaten haben 13 Prozent der Befragten ein Burnout erlitten. Besonders gefährdet ist die jüngere Generation Z: Unter den 18- bis 29-Jährigen erkrankten 18 Prozent an einem Burnout. Weitere 37 Prozent kennen Kolleginnen oder Kollegen, die bereits wegen chronischer Überforderung erkrankt sind.

Burnout: Betroffene fehlen durchschnittlich 30 Tage

Bei der Krankenkasse Pronova BKK hat die Zahl der Burnout-Fälle 2023 im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent zugenommen. Im Schnitt fehlen die Betroffenen rund 30 Tage am Arbeitsplatz. Der Stress im Beruf nimmt offensichtlich zu. Auch wenn sich Jüngere stärker belastet fühlen, so sind die Stress-Gründe bei allen Befragten dieselben: Jeder Dritte beklagt vor allem Überstunden (34 Prozent) und ständigen Termindruck (32 Prozent) als größte Belastungen. In der Generation Z klagen sogar 41 Prozent über Überstunden.

Viele Befragte (35 Prozent) kritisieren die ungleiche Verteilung der Arbeitslast, zu viel Bürokratie (26 Prozent) und die Technikprobleme mit den vielen Kommunikationstools. Jeder Vierte nennt hohe körperliche Belastungen als Stressfaktor, viele bemängeln die Pflicht zur ständigen Erreichbarkeit (24 Prozent), Schichtarbeit (21 Prozent), aber auch die schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Familie oder Pflege von Angehörigen (19 Prozent).

Hinzu kommen „weiche“ Belastungsfaktoren: So empfindet jeder Vierte einen hohen Erfolgsdruck, ein schlechtes Arbeitsklima und emotionalen Stress. 19 Prozent haben zudem Angst um ihren Arbeitsplatz, während dies vor der Corona-Pandemie nur 15 Prozent sagten, unter der jüngeren Generation sind es sogar 22 Prozent. Das Arbeiten im Homeoffice wird unterdessen nur von acht Prozent der Befragten als belastend empfunden. 13 Prozent der Erwachsenen fühlen sich wiederum von keinem der abgefragten Faktoren gestresst. Für jeden Vierten hat sich im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit nichts verändert.

Symptome für Burnout sind oft auch körperlich spürbar

„Beim …

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