Die Ladeinfrastruktur könnte besser sein. Entlang deutscher Autobahnen mangelt es weiterhin an ausreichend (Schnell-) Ladesäulen und gewohntem Komfort von Tankstellen. Das ist das Ergebnis eines aktuellen ADAC-Rastanlagen-Tests.
- Stromer-Fahrer brauchen Zeit: Nur wenig Schnellladestationen
- Rastanlagen bieten zu wenig Ladepunkte
- Komfort beim Laden? Fehlanzeige!
- Bezahlmöglichkeiten mit Sicherheitsrisiken
Auf den gewohnten Komfort von Tankstellen – wie Dächer, die bei Regen Schutz bieten – müssen Stromer-Fahrer an vielen Ladestationen verzichten. Foto: iStock.com/ollo
Stromer-Fahrer brauchen Zeit: Nur wenig Schnellladestationen
Der Automobil-Club hat 40 Rastanlagen entlang der wichtigsten Autobahnrouten in Deutschland untersucht. Das ernüchternde Ergebnis: An drei der getesteten Anlagen fehlen jegliche Lademöglichkeiten für E-Autos. Das betrifft Allertal West (A7), Eisenach Nord (A4) und Am Haarstrang Süd (A44). Zudem finden sich an 16 der 37 Anlagen mit Ladeinfrastruktur – das sind 43 Prozent – ausschließlich Ladepunkte mit einer Ladeleistung unter 150 Kilowatt (kW). Mehrheitlich lässt sich dort Strom sogar nur mit bis zu 50 Kilowatt zapfen. Für kurze Ladezeiten auf langen Reisen ist das zu wenig und nicht mehr zeitgemäß! An 21 Rastanlagen stehen Schnellladesäulen mit mindestens 150 kW zur Verfügung, vier davon bieten High-Power-Charging mit über 300 kW: Auerswalder Blick Süd (A4), Gütersloh Süd A2), Fuchsberg Süd (A20) und Brohltal West (A61).
Rastanlagen bieten zu wenig Ladepunkte
Komfort beim Laden? Fehlanzeige!
Der Komfort von Tankstellen, der dort seit Jahrzehnten Standard ist, fehlt bei den meisten Ladestationen gänzlich. So bieten etwa nur zwei der untersuchten Rastanlagen überdachte Ladepunkte. Auch das Aufladen von Fahrzeugen mit Anhängern ist eine Herausforderung: Den Testern gelang es gerade mal an einer Rastanlage, das Auto ohne Abkuppeln und Rangieren des Anhängers zu laden.
Bezahlmöglichkeiten mit Sicherheitsrisiken
Nach dem Aufladen bleibt noch das Bezahlen. Die verfügbaren Zahlungsoptionen sieht der ADAC allerdings kritisch. An Schnellladesäulen mit einer Leistung von mehr als 150 kW müssen Stromer-Fahrer einen QR-Code nutzen, um dann mit Debit- oder Kreditkarte zahlen zu können. Dies birgt Sicherheitsrisiken, da Kriminelle mit gefälschten QR-Codes durch sogenanntes “Quishing” an Kreditkartendaten gelangen können. Die Tester fanden nur vereinzelt Kartenterminals an Ladesäulen.