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Der TÜV verändert sich: Wie die HU bald aussehen könnte
Neuwagen müssen erstmals nach drei Jahren, Gebrauchte alle zwei Jahre zur Hauptuntersuchung (HU). Dann geht es zum TÜV, zur Dekra oder zu anderen Prüforganisationen, insgesamt werden in Deutschland pro Jahr mehr als 30 Millionen Autos untersucht.
Doch die Prüfstandards sind veraltet. Denn die rasant voranschreitende Automatisierung und Elektrifizierung von Fahrzeugen, etwa neue verpflichtende Assistenzsysteme, werden bisher nicht geprüft. TÜV, Dekra & Co. haben in der Charta 2030 (PDF-Dokument) Ideen gesammelt, wie sich die HU weiterentwickeln sollte.
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So soll die HU bald aussehen
Folgende Hauptpunkte zur Weiterentwicklung der HU nennen die Prüforganisationen:
- Mehr Prüfinhalte: Bestehende Prüfinhalte sollen überarbeitet bzw. ergänzt werden, etwa für automatisierte und vernetzte Fahrsysteme.
- Dynamische Tests: Dynamische Funktions- und Wirkungsprüfungen sollen statische elektronische Zustandsprüfungen ergänzen. So könnte künftig in einer Testfahrt ermittelt werden, ob Verkehrszeichenerkennung oder Notbremsassistent tatsächlich funktionieren.
- Software: Auch die Fahrzeug-Software soll geprüft werden, etwa auf vorhandene Updates.
- Fahrzeugdaten: Die Bereitstellung und der Zugang (über OBD-/OTA-Fahrzeug-Schnittstellen) zu allen untersuchungsrelevanten Fahrzeug-Informationen soll gesetzlich verankert werden.
- Fahrzeugakte: Alle relevanten Daten zu einem Auto sollen in der elektronischen Fahrzeugakte gespeichert werden.
- Online-Prüfungen: Präsenzuntersuchungen sollen um anlassbezogene remote-unterstützte Untersuchungen ergänzt werden. Auf Basis der Fahrzeuginformationen sollen Auffälligkeiten von sicherheits- und umweltrelevanten Bauteilen, Baugruppen und Systemen erkannt und die Wiederherstellung des Sollzustands überprüft werden.
- Schadstoffmessung: Die Messung von Stickstoffoxiden bei Dieselmotoren und Partikelanzahl bei Ottomotoren soll die Endrohrmessung ergänzen.
- Hochvolt-Tests: Speziell für Elektroautos soll es rund um Akku, Motor und Ladeanschluss verschiedene neue Hochvolt-Tests geben.
- Neue Gesetze: Vor allem für den Zugang zu Fahrzeugdaten braucht es neue rechtliche Standards.
Aktuell handelt es sich bei der Liste nur um Vorschläge. Klar scheint aber zu sein, dass die HU angepasst werden muss. Experten gehen davon aus, dass bei umfangreicheren Prüfungen dann auch höhere Kosten für Autofahrer anfallen. Aktuell werden im Schnitt für eine HU rund 150 Euro verlangt.
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