Energie & Infrastruktur

„AC-Ladehubs in Städten sind sinnvoll“ – Volker Lazzaro von Mennekes

„AC-Ladehubs in Städten sind sinnvoll“ – Volker Lazzaro von Mennekes

Alle reden über Schnellladeparks, aber kaum jemand über AC-Ladehubs. Das will Volker Lazzaro, Geschäftsführer von Mennekes Elektrotechnik, ändern. Er argumentiert, dass alle Fahrzeuge parken, warum sie also nicht während ihrer langen Standzeiten laden? Im Videointerview gibt Lazzaro zudem eine Einschätzung zum aktuellen Marktgeschehen ab.

„Beim AC-Laden sind wir im Jahr 2023 nicht dort, wo wir das erwartet haben“, schildert uns Volker Lazzaro vor der Kamera. Sei man früher von einer kontinuierlichen Hochlaufkurve ausgegangen, zeigt sich seit einiger Zeit, dass sich der Markt etwas abgekühlt hat. „Dabei wäre es für die 15 Millionen angestrebten Elektrofahrzeuge bis 2030 wichtig, dass der Markt Fahrt aufnimmt“, so Lazzaro. Während Mennekes mit dem aktuellen Auftragsbestand „trotzdem gut arbeiten kann“, taugt die derzeitige Absatzmenge im AC-Bereich in Deutschland aus seiner Sicht nicht, um dieses Ziel auch nur annähernd zu erfüllen. „Selbst 10 Millionen E-Fahrzeuge wird so knapp.“

Die vom Bund zurückgefahrene Förderung sei einer der Bremsfaktoren. Lazzaro äußert im Interview mit electrive.net-Chefredakteur Peter Schwierz aber auch, dass die Lieferschwierigkeiten bei den Autobauern den Roll-out der zugehörigen Ladeanlagen hemmen. „Wir hören oft von Fuhrparkbetreibern: Wir würden ja gerne, aber es dauert so lange, bis wir die Autos bekommen.“ Das Geschäft mit halb-öffentlichen Flotten-Ladelösungen für Gewerbetreibende ist bei Mennekes das stärkste Zugpferd. Aber auch das öffentliche AC-Laden ist aus Sicht des Mennekes-Chefs weiter eine tragende Säule der Elektromobilitäts-Entwicklung.

„Ich bleibe bei meiner Meinung: Wir brauchen beides: AC und DC.“ Schnelllader sind aus Sicht von Lazzaro nicht nur gut für Langstrecken, sondern auch willkommen in der Stadt, wo sie den noch nicht überzeugten Menschen signalisierten, „dass man schnell nachladen kann, wenn man muss.“ Aber warum nicht auch AC-Ladehubs in die Städte bringen?, wirft der Fachmann vor unserer Kamera ein. „Im Grunde genommen muss jedes Auto irgendwo parken. Warum nutze ich diese Flächen nicht, um AC-Ladehubs aufzubauen? Dann wäre das AC-Laden auch im öffentlichen Bereich wieder ein größeres Thema.“ Einzeln stehende AC-Säulen an einem prominenten Platz seien sicher nicht die Lösung.

Die Hauptthemen, die von Kunden an ihn und sein Team herangetragen werden, sind dem Mennekes-Manager zufolge das Solarladen, Dienstleistungen um die Dienstwagenabrechnung und bidirektionales Laden. Zu letztgenanntem Bereich hat Lazzaro am Mikrofon einiges zu sagen. In seinen Augen liegt der Fokus heute zu sehr auf dem bidirektionalen DC-Laden. Warum es beim AC-Laden noch hakt, erkärt er in unserem Clip ausführlich. Video ab!

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