- 200 PS mehr und jede Menge Carbon
- Carbon auch im Interieur
- Und wie fährt der RSQ8 mit 800 PS?
- Viel Gewicht nur auf dem Papier
Audis Q8 ist in der RS-Version mit 600 PS nah am Lamborghini Urus. Mit dem RSQ8 in der limitierten Signature Edition übertrifft Abt den extrovertierten Italiener dank 800 PS an Leistung um 30 Prozent, unterbietet ihn aber bei der Stückzahl deutlich: Nur 96 Exemplare soll’s geben. Eines konnten wir fahren.
Abt Audi RSQ8 Signature Edition
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200 PS mehr und jede Menge Carbon
Ein rund 2,4 Tonnen schwerer SUV mag nicht für die Rennstrecke taugen, aber an sportlichen Fahrleistungen herrscht dank der umfangreichen Motorüberarbeitung kein Mangel: Speziell entwickelte Ladeluftkühler und Turbolader sowie ein eigenes Steuergerät (AEC – Abt Engine Control) sorgen für 200 PS mehr als beim nicht gerade schwächlichen Ausgangsprodukt aus Ingolstadt. Die elektronische Tieferlegung (Abt Level Control) soll helfen, den Fahrbahnkontakt zu intensivieren und macht den SUV bei Bedarf optisch zum Tieflieger, akustisch machen die 800 PS durch eine Auspuffanlage mit Schalldämpfern aus Edelstahl und vier Endrohrblenden mit 10,5 Zentimeter Durchmesser auf sich aufmerksam.
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Carbon auch im Interieur
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Im Innenraum erwarten die wenigen Käufer viel Alcantara, Rautensteppung auf den Sitzen, an der Türverkleidung sowie auf Fuß- und Kofferraummatten. An Lenkradspange und Dekorblenden setzt Abt das “Signature Carbon Bold” von außen. Ein Abt-Logo in den Kopfstützen und in die Sitze gestickte Schriftzüge “RSQ8 Signature Edition” zeigen den Passagieren, in was für ein Auto sie einsteigen.
Und wie fährt der RSQ8 mit 800 PS?
Laut Abt schnalzt der 5-Meter-Brocken in 3,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h – 0,6 Sekunden schneller als der Serien-RSQ8. Wenn man die 1.000 Newtonmeter erstmals via Launchcontrol auf den Allradantrieb losgelassen und einen die schiere Gewalt des zwangsbeatmeten Vier-Liter-Aggregats in den Sitz gepresst hat, glaubt man das gern. Nach gut 250 km/h, die sich selbst auf kurzen, freien Autobahnstücken rasch erreichen lassen, nimmt man Abt auch ab, dass der Vortrieb erst bei 315 km/h endet. Die Beschleunigung wirkt dabei seltsam entkoppelt vom bereits erreichten Tempo.
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Viel Gewicht nur auf dem Papier
Beim Gewicht kommt das SUV-Coupé E-Autos schon recht nahe: Schon ohne Fahrer wiegt es gut 2,3 Tonnen. Davon ist selbst auf der Landstraße erstaunlich wenig zu spüren: Allradlenkung und Wankstabilisierung helfen, den rund 2,2 Meter breiten Brocken fast spielerisch sogar um engere Radien zu dirigieren, ohne dass sich der hoch sitzende Fahrer allzu sehr zur Seite neigt, der Fahrbahnkontakt bleibt auch bei gröberen Unebenheiten innig, der Federungskomfort selbst in der Sportstellung des Audi Drive Select untadelig. Zusammen mit dem üppigen Platzangebot bietet sich der RSQ8 als bequemes Reiseauto an.
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CO2-technisch ist das allerdings ein Desaster – schon die kurze Probefahrt lässt erahnen, dass der V8 bei entsprechender Abforderung der möglichen Fahrleistungen den Tank ähnlich schnell leer macht, wie ein starkes E-Auto seinen Akku. Natürlich geht Energie nachladen beim RSQ8 viel schneller. Mit den Kosten dürften Abt-Kunden nur bedingt Probleme haben: Sie mussten ihre Solvenz schon beim Kauf beweisen. Für die Umgestaltung eines RSQ8 zur Signature Edition berechnet Abt 129,900 Euro, fürs Gesamtfahrzeug fallen 316.480 Euro an.
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