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Zulieferer Schaeffler und ZF schicken Angestellte in Kurzarbeit

Angespannte Auftragslage Zulieferer Schaeffler und ZF schicken Angestellte in Kurzarbeit

Die angespannte Lage in der Wirtschaft, insbesondere in der Automobilindustrie, scheint nicht abreißen zu wollen. Schaeffler will ab November 1.000 Beschäftigte des Schweinfurt-Standorts für mehrere Monate in Kurzarbeit schicken. Ähnlich bei ZF in Passau. Dort sind rund 4.500 Mitarbeiter betroffen.

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Bei ZF und Schaeffler ist ab November 2024 Kurzarbeit angesagt. (Bild: Dall-E / KI-generiert)

Der Elektroauto-Markt entwickelt sich nicht so, wie es erwartet und erhofft wurde, währenddessen auch das Potenzial für klassische Verbrenner im Individualverkehr schrumpft. Das bekommen nicht nur die Autohersteller selbst im Jahr 2024 nach dem Wegfall der Kaufprämien des Staats auf Elektrofahrzeuge zu spüren, sondern auch ihre Zulieferer.

Einer davon ist Schaeffler, der sich mit der am 1. Oktober 2024 abgeschlossenen Verschmelzung mit Vitesco Technologies, einem Hersteller von Antriebstechnologien, einmal mehr auf das Thema E-Mobilität eingestellt hat. Die Transaktion hat zwar ein positives Zeichen gesetzt, kann aber allein nicht die deutsche Wirtschaft in Schwung bringen.

Kurzarbeit im Wälzlager-Werk von Schaeffler

Der Bayerische Rundfunk berichtete am 17. Oktober 2024, dass Schaeffler rund ein Fünftel der Beschäftigten des Standorts Schweinfurt in Kurzarbeit schicken will – also rund 1.000 Mitarbeiter; der Betriebsratsvorsitzende Jürgen Schenk bestätigte das gegenüber den BR24-Reportern. Die Kurzarbeit soll bereits im November starten und dann voraussichtlich bis Ende März 2025 gehen. Betroffen seien vornehmlich Arbeitskräfte in den Bereichen Verwaltung, Entwicklung und Vertrieb.

In Schweinfurt werden vornehmlich Wälzlager für den Bahnverkehr, erneuerbare Energien und den Maschinenbau hergestellt. Auch Antriebskomponenten für Roboter und Keramik-Komponenten kommen aus dem Werk. Die geopolitischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wirken sich weiterhin negativ auf die Auftragslage von Schaeffler Bearings & Industrial Solution, wird vom Unternehmen mitgeteilt.

Kurzarbeit für ZF-Mitarbeiter in Passau

Auch die Verantwortlichen des Zulieferers ZF Friedrichshafen greifen zur Kurzarbeit, ebenfalls ab November. An den Standorten Passau-Grubweg und Patriching werden ab dem 1. November fast 4.500 Mitarbeiter in Kurzarbeit geschickt. Dort werden Achsen und Getriebe für Bau- und Landmaschinen hergestellt.

ZF hatte in diesem Jahr bereits 11.000 Stellenstreichungen angekündigt, doch die Kurzarbeitsmaßnahmen sollen nicht Teil der Umstrukturierungsmaßnahmen sein. Berichten des Bayerischen Rundfunks zufolge ist seit dem 17. Oktober 2024 der Vorstandsvorsitzende im Schweinfurter Werk von ZF unterwegs, um Gespräche hinsichtlich der Zukunft des Werks mit fast 10.000 Mitarbeitern zu führen. (sb)

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