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ZF: In Deutschland bis zu 14.000 Stellen weniger geplant

Laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen beschreibt Zulieferer ZF seine Krise im Intranet als „Teufelskreis“ aus unverkauften Elektroautos, wachsendem Druck chinesischer Wettbewerber und Qualitätsproblemen.

zf: in deutschland bis zu 14.000 stellen weniger geplant

(erschienen bei VISION mobility von Gregor Soller)

ZF harte Schnitte bis 2028: Die Zahl der Beschäftigten in Deutschland soll von 54.000 um 11.000 bis 14.000 reduziert werden, was einem Minus von fast 26 Prozent entspricht. Werke werden zu Standortverbünden zusammengelegt, weitere Schließungen sind möglich. ZF prüft zudem die Ausgliederung oder grundsätzliche Umstrukturierung der Sparte für Elektromobilität. In Anbetracht dieser Faktoren wird ZF in der Division Elektrifizierte Antriebstechnologien die Abläufe, Prozesse und Strukturen mit besonderem Fokus überprüfen und verbessern. ZF-Chef Klein erläuterte:

„Trotz der aktuellen Marktsituation ist klar: Der Elektromobilität gehört die Zukunft. Wir sind hier in Vorleistung gegangen und werden in diesen Bereich auch weiterhin stark investieren.“

Offen für Veränderungen erforderlich

Die veränderte Marktperspektive und der hohe Wettbewerbsdruck für elektrifizierte Antriebstechnologien erfordern jedoch auch die Offenheit für Kooperationen und starke Partnerschaften. Klein erklärt dazu:

„Zusätzlich zu unserem eigenen Engagement – weiter in der E-Mobilität vorankommen – gilt es auch diese Optionen zu prüfen.“

Kaum noch „Made in Germany“: Vor allem in der Produktion wird abgebaut. Laut ZF-Vorstandsvorsitzendem Holger Klein müssen schwierige, aber notwendige Entscheidungen getroffen werden. Der Stellenabbau erfolgt hauptsächlich in der Produktion, gefolgt von Forschung und Entwicklung sowie Verwaltung.

ZF setzt auf natürliche Fluktuation, Altersteilzeitangebote und Abfindungsprogramme, schließt betriebsbedingte Kündigungen jedoch nicht aus. Besonders betroffen ist die Division Elektrifizierte Antriebstechnologien mit 21.000 Mitarbeitern in Deutschland.

ZF kämpft mit hohem Margendruck und geringer Nachfrage nach Elektrofahrzeugen. Als Beispiel führt die Frankfurter Allgemeine in ihrem Bericht einen Wechselrichters für Elektroautos an, dessen Kosten selbst in Serbien noch zu hoch seien, während chinesische Wettbewerber ähnliche Modelle günstiger anbieten. Der Stellenabbau in der Elektromobilitätsdivision habe bereits begonnen.

ZF sucht nach Kooperationen und Partnerschaften, um zukunftsfähige Produkte zu entwickeln und zu industrialisieren. Alle Optionen, einschließlich technologischer Zusammenarbeit und Börsengang, werden geprüft.

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Standorte werden wegfallen und zu Verbünden zusammengelegt

ZF will sich künftig auf vier Divisionen fokussieren: Fahrwerkskomponenten, Nutzfahrzeugtechnik, Industrie mit Windkraft sowie Aftermarkt. Eine Standortkonsolidierung und Reform der Werksstrukturen sind notwendig, da ZF im Vergleich zu Wettbewerbern viele kleine, ineffiziente Werke hat.

Ein einheitliches Datensystem ermöglicht nun den Vergleich der Profitabilität der Werke. Ziel ist es, Fabriken zu Standortverbünden zusammenzulegen, um ein effizientes Produktionsnetzwerk und eine effiziente Organisation der Forschungs- und Entwicklungsbereiche zu schaffen.

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Viele „Nebenschauplätze“ wurden in Kooperationen eingebracht oder abgestoßen

ZF befindet sich seit über zwei Jahren in einer grundlegenden Neuausrichtung und hat nicht zum Kerngeschäft gehörende Aktivitäten verkauft. Die Produktion von elektrischen Achsen wurde in ein Gemeinschaftsunternehmen mit Foxconn überführt. Ein Verkauf oder Börsengang der profitablen Airbag-Produktion ist geplant, um Schulden zu reduzieren.

Der Gesamtbetriebsrat hat entschiedenen Widerstand gegen weitere Standortschließungen oder Verlagerungen von Produktionen ins Ausland angekündigt.

Was bedeutet das?

Es kam dann doch noch schlimmer als gedacht: Eigentlich munkelte man von bis zu 12.000 Stellen die abgebaut werden sollten, jetzt sind es noch 2.000 mehr. Das Bittere: Es trifft vor allem die Produktion in Deutschland, womit die Deindustrialisierung fortgesetzt wird.

Mit daran Schuld haben auch die Parteien und Politiker, die die Elektromobilität so lange schlecht geredet haben, bis der Absatz in Deutschland wirklich merklich einbrach! Jetzt gehen die Geschäftsbereiche zu Foxconn und Co…vielen Dank für diesen Bärendienst! Fest steht: Die Jahre 2024 und 2025 sind entscheidend für die Zukunft von ZF.

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